Die Pferde der City of Houston Police gehen barhuf, Teil 1
Houston Police Abteilung berittene Polizei - Barhufprogram
von Greg Sokoloski, Police Officer
City of Houston, Texas


Das Bild zeigt Officer Sokoloski mit seinem barhuf laufenden Polizeipferd Shadow, einem 4 jährigen Holländischen Warmblut.

Die Geschichte der berittenen Polizei Houston

Das Houston Police Department stellte seine Reiterstaffel im Jahre 1983 auf um im Central Business District in Downtown Houston zu patroullieren. Die Einheit begann mit 14 Pferden und ist seitdem auf 36 Pferde gewachsen; sie deckt nicht nur Downtown Houston sondern auch den Memorial und den Hermann Park ab. Die Reiterstaffel wird auch bei Menschenansammlungen, Durchsuchungen, Paraden, Schutz von Prominenten und anderen speziellen Anlässen eingesetzt wo berittenen Polizisten benötigt werden.

Pferde der Houston Police Mounted Unit

Das Houston Police Department nutzt derzeit 36 Pferde. Es sind 30 Wallache und 6 Stuten im Alter von 3 bis 22 Jahren. Die Rassen sind zu Zeit: 15 Quarter Horses, 8 Percheronmixe, 3 Appendix Quarter Horses (Quarter Horse x Vollblut), 2 Percherons, 2 Belgiermixe, 1 Holländisches Warmblut, 1 Hannoveraner, 1 Hackney, 1 Quarter/Araber, 1 Paint Horse und 1 Vollblut.

Barhufprogram

Im Dezember 2003 leiteten Darolyn Butler-Dial, eine der führenden Distanzreiterinnen, and Martha Olivo, Hufbearbeiterin sowie Präsidentin und Gründerin von United Horsemanship, eine Barhuf-Demonstration in den Ställen der Reiterstaffel. Anhand von Beinen toter Pferde demonstrierten sie wie korrekter Hufmechanismus die Produktivität unserer Polizeipferde erhöhen könnte.

Das Holländische Warmblut Shadow, das ich bei der Arbeit reite, bekam die erste Barhufbearbeitung. Zu dieser Zeit war er 4 Jahre alt und noch am Anfang seiner Karriere als Polizeipferd.

Ich reite seit 1983 bei der Einheit, und die von mir gerittenen Pferde waren immer beschlagen gewesen. Nachdem ich Martha Olivos Ausführungen gehört hatte war ich überwältigt und fasziniert von der Wichtigkeit des Hufmechanismus und der Tatsache, daß einige Verletzungen und Verhaltensprobleme durch den Zwang von Eisenbeschlag entstehen können.

Ich hatte jedoch Vorbehalte gegen das Reiten eines Polizeipferdes in downtown Houston ohne Eisenbeschlag. Darolyn Butler-Dial überzeugte mich durch ihre Erfahrung (sie ritt ihr Distanzpferd in 100-Meilen-Rennen über alle möglichen Böden), wie viel gesünder ihre Pferde sind. Danach begann ich, die Leistung eines barhufigen und vollzeit auf den Straßen von Houston arbeitenden Pferdes zu bewerten.
Shadow und ich begannen unsere Barhuferfahrung in der Woche vor dem Superbowl, der in unserer Stadt am 1. Februar 2004 stattfand. Shadow mache in dieser Woche zwei große Schritte: das erste Mal barhuf, und auch das erste Mal als Polizeipferd. Wir begannen unsere Arbeit in downtown am Dienstag vor dem Superbowl und bewegten uns auf allen möglichen Untergründen. Seine Bodenhaftung war exzellent, er machte jeden Schritt sicher, und nach dem Ritt war kein Abrieb an den Hufen zu sehen.

Wir begannen am Donnerstag vor dem Superbowl, lange Schichten zu arbeiten; es waren im Bereich downtown tausende Leute und viele Festivitäten im Zusammenhang mit der Veranstaltung zu managen. Donnerstag und Freitag Nacht arbeiteten wir jeweils 14 Stunden. Wir mußten große Menschenmengen bewegen, mit Störungen umgehen, den Verkehr regeln und uns durch große Mengen feiernder Leute bewegen. Es hatte irgenwann begonnen zu regnen was die Böden rutschig machte. Wir bewegten von Szene zu Szene durch die nassen, mit Müll bedeckten Straßen, barhuf und manchmal in schnellem Tempo. Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, daß Pferde barhuf auf Straßen gehen und rennen können.

Am Samstag Morgen war Shadow leicht fühlig, aber nicht lahm. Martha und Darloyn hatten mir beide erklärt, daß dies vorkommen könne und dann Hufschuhe Abhilfe schaffen würden. Ich bekam von Darolyn einen Satz Old Mac Hufschuhe. Samstag und Sonntag waren wieder zwei 14-stündige Schichten, und Shadow zeigte keine Fühligkeit mit den Old Mac Hufschuhen mehr. Wieder arbeiteten wir zwischen tausenden Menschen auf unterschiedlichen Straßenverhältnissen. Die Old Macs funktionierten problemlos, und dies überzeugte mich nochmals, daß barhuf der richtige Weg war, auch wenn Hufschuhe gelegentlich nötig sein sollten.

Während dieser Woche wurde Shadow beobachtet und auch von anderen Inspektoren der Reiterstaffel beurteilt. Shadow hatte an jedem Tag des Superbowls barhuf gearbeitet und nie Probleme ohne Beschlag oder mit Hufschuhen gehabt. Dies überzeugte die Verwaltung, und sie meinten man könne nun auch weitere Polizeipferde auf barhuf umstellen.

Die Stadt schickte mich dann zu Martha Olivos Hufbearbeitungskurs. Die finanziellen Mittel dafür wurden von anderen gespendet, die die Ausbildung befürworteten und weitere Polizeipferde barhuf sehen wollten. Ich verbrachte 2 Wochen mit Martha und anderen Schülern, wir trimmten Kadaverhufe und sezierten sie, wurden über richtigen Hufmechanismus unterrichtet, beurteilten Hufe, behandelten Lahmheiten und lernten die richtigen Bearbeitungstechniken.

Nach den 2 Wochen Hufbearbeitungskurs setzte ich meine Arbeit mit Shadow fort. Das erste Polizeipferd nach Shadow, das ich auf barhuf umstellte, war Barney. Er war seit November 2003 chronisch lahm gewesen und bekam dauernd Hufgeschwüre. Nach der Beurteilung seiner Hufe nahm ich im Februar 2004 seine Eisen ab. Ich fand Eckstreben vor, die die gesamte Sohle bedeckten. Ich bearbeitet diese und begann, die Hufe auszubalancieren. Er ist seitdem nicht mehr lahm gewesen und ist weiterhin barhuf im Dienst als Polizeipferd.

Nach Shadow und Barney habe ich noch 9 weitere Pferde mit ins Barhufprogramm genommen. Die meisten der Pferde, die an diesem Programm teilnehmen, hatten vorher körperliche Probleme, die durch korrekte Hufbearbeitung gelindert wurden. Die Hufe jedes weiteren Pferdes, das ins Programm aufgenommen wird, werden fotografiert und ausgemessen. Ihre Fortschritte werden von dem Officer, dem das Pferd zugeteilt ist, wöchentlich beurteilt. Ich trimme die im Programm befindlichen Pferde zur Zeit alle 2 Wochen. Momentan bearbeite ich eine Quarab-Stute, die starke Zwanghufe hatte. Sie arbeitet jetzt barhuf in downton, und es geht ihr sehr gut.

Die Stadt hat inzwischen einen anderen Officer zu Martha Olivos Hufbearbeitungskurs geschickt und ist dabei, für uns die benötigten Werkzeuge anzuschaffen. Wir werden auch 10 Paare Marquis Hufschuhe kaufen. Ich mag die Old Mac sehr, aber man kann leider keine Teile ersetzen. An den Marquis können wir Einzelteile inclusive der Sohlen ersetzen anstatt den gesamten Schuh neu zu kaufen. Ich sprach mit Corporal Mike Morrow von der Reiterstaffel in Tampa, der die Old Macs benutzt. Die dortigen Polizeipferde tragen immer Hufschuhe, und diese halten normalerweise 9 Monate bevor die Sohlen durchgelaufen sind. Unsere Abteilung wird Hufschuhe nicht vollzeit einsetzen, aber es ist uns wichtig die Sohlen ersetzen zu können. Die Marquis Schuhe werden für die Barhufumstellung neuer Pferde, lange Arbeitseinsätze oder als Schutz bei größeren Tumulten benutzt.

Obwohl es viel Diskussion über das Barhuflaufen gibt sind wir mit den Resultaten bei den von uns umgestellten Pferden sehr zufrieden. Es werden noch mehr Pferde folgen da die Vorteile immer offensichtlicher sind. Wir möchten jeden gerne zu uns einladen, der unsere Pferde besuchen möchte, bitte rufen Sie mich unter 713-812-5158 an.

Greg Sokoloski, Police Officer
City of Houston, Texas

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