Amanda Barton ist langjährige Assistentin von Mark Rashid und Steve Halfpenny.


Gedanken zur Horsemanship

Über Horsemanship gibt es eine beträchtliche Menge an Informationen, zwei Menschen haben selten dieselbe Meinung über irgendein Thema, von Ernährung bis Reittechniken. Um die Dinge etwas zu vereinfachen, und um mir dabei zu helfen zu entscheiden, welche Informationen ich einbeziehe und welche ich außen vor lassen werde, halte ich mich an die Grundstruktur, die ich unten dargelegt habe. Bevor Sie sich das Pferdetraining betrachten, denken Sie über einige generelle Gesundheitsprinzipien für Pferd und Reiter nach und schauen sich dann an, was das Basistraining eines Pferdes an, bevor Sie an Dingen auf höherem Level arbeiten, die auf dieser Basis aufbauen. So oft wird das Training beschleunigt aufgrund von Leistungs- oder Wettbewerbszielen, entweder ohne die nötigen Gedanken an die Gesundheit oder die nötige geduldige Grundausbildung, um diese Ziele beständig und langfristig zu erreichen.


Gesundheitsprobleme von Pferd und Reiter

Einige Dinge, die es vor dem Aufsitzen zu bedenken gilt...

Viele Trainingsprobleme werden durch ein körperliches oder emotionales Problem seitens des Pferdes verursacht, und dieses Problem zu lösen würde viel unnötigen Kimmer oder auch Gefahr ersparen was das Reiten angeht. So oft geht das Pferd nicht vorwärts wie man es möchte weil ihm der Rücken schmerzt oder der Sattel nicht paßt, es ist über-erregt weil die Ernährung nicht richtig ist, oder die ungleichmäßige Muskelenwicklung, die Ihr Pferde-Physiotherpeut angesprochen hatte, paßt so merkwürdig zu Ihrem eigenen körperlichen Unwohlsein.

Diese Dinge zu korrigieren ist genauso wichtig wie gute Trainingstechniken. Sich von einem guten Team von Spezialisten helfen zu lassen ist kein Kunststück; Sie müssen vielleicht viele Sattler durchprobieren bevor Sie einen geeigneten finden (Ich kann nicht die Einzige sein, die einen unpassenden Sattel aufgrund der Empfehlung eines qualifizierten Sattlers gekauft hat), oder experimentieren Sie mit einer Reihe von körperlichen Behandlungen bis Sie eine für Ihr Pferd passende gefunden haben.

Hier geht es auch nicht nur ums Pferd, wie wir uns selber dem Pferd präsentieren ist wahrscheinlich das wichtigste Teil des ganzen Puzzles. Eine andere Verpflichtung, die der Reiter übernehmen kann und die die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter in großem Umfang erweitern kann, ist wenn der Reiter mehr Verantwortung für Körperbewußtsein übernimmt und Techniken wie Pilates, Alexandertechnik oder Kampfkunst erlernt. Der Nutzen dieser Art Verpfllichtung kann enorm sein. Als Reiter müssen wir lernen, Stellen in unserem eigenen Körper zu identifizieren, die wir gewohnheitsmäßig versteifen oder anspannen. Zu lernen, diese Bereiche loszulassen, ist schwierig, da unsere Gewohnheiten oft aus der Kindheit herrühren und wir nicht einmal wissen, daß wir eine stärkere und eine schwächere Seite haben, oder daß wir zum Beispiel unser Kreuz oder unsere Schultern fest machen. Wenn jedoch Weichheit unser Ziel in unserer Horsemanship ist muß sie bei uns selber anfangen. Solange wir in Kopf und Körper nicht weich sind können wir dies nicht von unseren Pferden erwarten.

Das Diagramm unten zeigt die Checkliste der Dinge, die man bedenken sollte, ob man nun ein Problem mit seinem Pferd hat oder nicht. Jeder dieser Punkte könnte ein augenscheinliches "Trainings-" oder "Verhaltens-" Problem bei Ihrem Pferd auslösen. Lösen Sie dieses Problem, und es könnte aus eigenem Antrieb verschwinden. Viele Pferde sind so stoisch, daß Sie ihr starkes Unwohlsein einfach nicht zeigen und heldenhaft ihr Arbeit weiter tun.

Diese Punkte werden in der Gesundheits-Sektion auf dieser (meiner) Seite genau besprochen.


Horsemanship ist Weichheit

Viele Jahre lang habe ich hart gearbeitet und sogar die Welt bereist auf der Suche nach Trainern, die mir dabei helfen könnten, diese oder jene Technik zu lernen, die mich helfen sollte ein ruhiges, entspanntes und denkendes Pferd zu trainieren. Es ist nichts falsch an dem Wunsch nach einem ruhigen und entspannten Pferd, das Problem ist, zu denken, daß Technik der einzige Weg sei, dahin zu gelangen.

Mark Rashid half mir zu erkennen, daß Technik uns nur ein Stück weit auf diesem Weg hilft, danach müssen wir Weichheit, Beständigkeit und Verläßlichkeit anbieten, damit das Pferd uns vertrauen kann und in unserer Gegenwart friedlich fühlt. Dies scheint der Kern aller Dinge zu sein, die wir mit unserem Pferd tun, ob sie nun Fohlen oder gestandene Arbeitpferde sind. "Weichheit ist alles".

Es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen einem Pferd, das weich, entspannt und eins mit seinem menschlichen Partner ist und einem, das besorgt, fest und angespannt ist. Ersteres könnte seinen Kopf tief, ein weiches, freundliches Auge und einen entspannten Körper haben, letzteres ist fest mit hohem Kopf, es könnte für es problematisch sein, seine Füße stillzuhalten, das Maul könnte fest geschlossen sein und die Augen fokussiert und nach Gefahr Ausschau haltend.

Als Beutetiere haben Pferde einen hochentwickelten Überlebensinstinkt, der in kürzester Zeit eine Verhaltensänderung bewirken kann, damit sie sich vor Gefahr schützen können. Sehr oft setzten wir Pferde Situationen aus, die sie von Natur aus sehr beängstigend finden, und es ist unsere Verantwortung, ihnen von Beginn an zu zeigen, daß sie besser in der Lage sein werden, mit unserer Welt zurechtzukommen, wenn sie einen Weg zur Weichheit finden können. Ein Pferd, das beständig dafür gelobt wurde, weich zu werden, nur die Muskeln zu benutzen, die für eine bestimmte Aufgabe nötig sind, den Kopf zu senken und (sehr wichtig) gut zu atmen, wird angesichts einer schwierigen Situation immer mehr an weich-sein als Option denken.

Für mich ist dieses Prinzip der Kern allen Trainings mit unseren Pferden. Angefangen bei unserer ersten Interaktion mit einem Jungpferd ist das Ziel, weich zu beginnen und weich zu enden. Was dazwischen passiert mag nicht immer weich sein, und dies kann nicht immer vermieden werden, aber der Schlüssel ist, weich zu enden damit wir so am nöchsten Tag fortfahren können.

Als Basis muß ein Pferd lernen, mit einem Reiter auf dem Rücken vorwärts und rückwärts zu gehen, anzuhalten, loszugehen und nach rechts und links zu wenden. Natürlich "lehren" wir sie keine dieser Bewegungen, sie können sie bereits eine Stunde nach ihrer Geburt ausführen; sie müssen jedoch lernen, diese Bewegungen mit uns auf dem Rücken oder am Ende des Führseils weich auszuführen. Es ist ein großer Unterschied zwischen einem Pferd, das diese einfachen Bewegungen weich und entspannt ausführt und einem, das verspannte Muskeln hat und dem Reiter Widerstand leistet.

An einem Ende des Spektrums können wir mit dem inneren Kern des Pferdes Verbindung aufnehmen, wo alles vorhanden ist und frei angeboten wird; das ist Weichheit. Bei einem leichten Pferd scheint alles nach außen hin in Ordnung zu sein, bis es das nicht mehr ist. Dies ist Leichtigkeit, ein hübsches Bild ohne das Innere des Pferdes, und ohne daß das Innere der Person vorhanden ist. Am anderen Ende des Spektrums steht ein besorgtes, festes Pferd mit hochgehaltenem Kopf, das jederzeit instinktiv reagieren kann.


Über mich

Ich reite seit meiner Kindheit und begann mich 1998 für Horsemanshiptraining zu interessieren (oder was generell "natural horsemanship" genannt werden kann). Seitdem habe ich viel über Pferde und unsere Beziehung zu ihnen nachgedacht. Als Teenager bis vor etwas 10 Jahren verbrachte ich auch viel Zeit mit Segeln und Dinghi Racing und segelte im britischen Team.

Ich reite am liebsten Distanz, speziell mit Pferden, Freunden und Zelt. Ich habe Spaß an Distanzwettbewerben und habe zwei Distanzpferde. Ich reite auch gerne Dressur und Springen und arbeite gerne mit Jungpferden.

Ich führe von zu Hause aus meine eigene Software Firma. Ich habe in den vergangenen 20 Jahren in den Bereichen Finanzen, Segeln und in jüngster Zeit Horsemanship unterrichtet und ausgebildet. Ich bin eine von Mark Rashids Unterrichtsassistenten, was mit die Möglichkeit gibt, seine Kurse auf der ganzen Welt zu besuchen und ihm beim Unterrichten seiner Schüler zu helfen. Außerdem bin ich eine von Steve Halfpennys Assistenten.

Der Umgang mit Pferden erfordert, daß wir uns selber ganz genau betrachten. Ich nutzte die Gelegenheit, NLP (Neurolinguistische Programmierung) zu studieren um an mir selbst zu arbeiten. Die erlangten Fähigkeiten als NLP practitioner, NLP Sports practicioner und Life Coach helfen mir auch beim Unterichten meiner Schüler. Es macht mir Spaß, an Problemem wie Angst beim Reiten und Bedenken beim Springen zu arbeiten sowie an mentalen Fähigkeiten bei Turnierreitern.

Ich unterrichte Schüler in meiner Umgebung und gebe auch Horsemanship-Kurse.

Ich lebe in New Forest, Hampshire, England mit meinem Mann und 4 Pferden.