Barhuf-laufen zugunsten der Pferdegesundheit



Es gibt einen Weg der Hufbearbeitung, die dem Barhufpferd ein schmerzfreies Laufen ermöglicht. Instruktionen für eine natürliche, "Wildpferd-artige" Weise der Barhufbearbeitung (wild horse trim).


Aktualisiert am 7. Juli 2009: Neuer Absatz über Eisenabnahme, im oberen Teil der Seite Bearbeitung

5. Juni 2008: Neue Bereiche über Zehen und Risse auf der Seite Bearbeitung, etwa ab der 2. Hälfte.

21. Oktober: Neues über Trachtenlandung, unten auf dieser Seite.


Zu meiner Person

Mein Name ist Marjorie Smith. Ich lebe auf dem Land nahe Philadelphia, USA, und bearbeite die Hufe meiner Pferde seit 1998.

Nach acht Jahren der Beantwortung von "Barhuf-Emails" hat mein Leben einige neue Richtungen bekommen, daher möchte ich dies einschränken. Ich werde weiterhin kurze generelle Fragen beantworten. Meine Email Adresse ist:
marjorie@barefoothorse.com.

Für längere Fragen und Fotobeurteilungen wenden Sie sich bitte an Heike Bean:
heikeb@fairpoint.net.


Wo wir jetzt stehen (Januar 2009)

Diese Webseite soll die Erfahrungen und Beobachtungen einiger duzend Barhuf-Kollegen repräsentieren und Beiträge vieler aufmerksamer Leser beinhalten, beginnend im Jahr 2000.

Diese Herangehensweise an das Thema "Hochleistungs-Barhufpferde" ist in USA, Kanada, Australien und Neuseeland weit verbreitet. Es gibt Barhuffreunde in Südafrika, Sambia, der Karibik, Chile, Taiwan, Singapur und mindestens 15 europäischen Ländern.
Barhuffreunde und deren Pferde reiten im Gelände und fahren; sie gehen Wettbewerbe in Distanzreiten, Dressur, Gangreiten, Polo, Reining, Fuchsjagden und Trabrennen; es gibt diverse Einstellbetriebe in den Bergen und wirtschaflich genutzte Kutschbetriebe. Die Pferde eines Rennstalls in Großbritanien laufen erfolgreich barhuf in Flach- und Hindernisrennen.

Wir erhielten exzellente Resultate mit der Barhufmethode, Rehepferde zu voller Gesundheit und Reitbarkeit zu rehabilitieren (siehe Seite Hufrehe). Die Wildpferd-Barhufbearbeitung (engl. wild-horse trim) stellt die Balance im am Hufrollensyndrom erkrankten Huf wieder her, daraus resultierend können entzündete Gewebe wieder heilen (siehe Seiten mehr Themen und Bearbeitung).

Für mich hat die Barhufbewegung folgende Stärken:

-- Pferdebesitzer finden es untereinander heraus -- bringen Informationen aus vielen Quellen ein und machen Feldstudien durch eigene Beobachtungen und Erfahrungen, um herauszufinden, was am besten funktioniert.

-- Während es viele exzellente Lehrer gibt, die Kurse über Barhufbearbeitung halten, zeigen auch viele von uns z.B. einem Freund/einer Freundin die Barhufbearbeitung, wodurch Freundschaften vertieft werden.

-- Es gibt eine Reihe von Forschern an Universitäten, die jetzt studieren wie Hufe funktionieren und unsere Studien über den Nutzen des Barhuflaufens bestätigen.

Während der Jahre 2000 und 2001 gab es viel Versuch-und-Irrtum, als diverse "Bearbeitungs-Rezepte" getestet wurden. Endlich fanden wir heraus wie man so beabeitet, daß ein Pferd schnellstmöglich zur Arbeit zurückkehren kann, nachdem seine Eisen entfernt wurden (siehe Seiten Umstellung und Strategie).

Kürzlich fanden sich verschiedene Barhuf-Lehrer aus den gesamten USA zusammen - alle lehren "ihre eigene" Version des Wildpferde-Trim -, und jeder bearbeitete einen Kadaver-Huf. Als sie fertig waren sahen die Hufe alle nahezu gleich aus; man konnte nicht feststellen wer welchen Huf bearbeitet hatte.

Heutzutage muß niemand "das Rad neu erfinden", weil es Leute gibt, von denen man lernen kann. Dennoch kann jeder, überall in der Welt, für sich selber entdecken, wie er/sie Hufe bearbeiten muß damit das Pferd gesund ist und bleibt. Ich bekomme Emails in denen steht: "Die Hufbearbeitung auf Ihrer Webseite sieht genauso aus wie die, die ich schon jahrelang an meinen Pferden vornehme."

Aufgrund des entstandenen inneren Schadens am beschlagenen Huf kann es bis zu einem Jahr (nach Abnahme der Eisen) dauern - genannt das Übergangs/Umstellungsjahr - bis das innliegende Gewebe wieder hergestellt und eine qualitativ hochwertige, robuste Hufwand nachgewachsen ist. (Falls dies lang erscheint: wenn Sie die Eisen am Huf belassen wird der Huf nie eine Chance zur Heilung erhalten.)

Hufschuhe sind eine exzellente Teilzeitlösung für viele der Situationen, in denen wir sonst Eisen benutzten -- ein Pferd kann während der arbeitsfreien Zeit in der Woche barhuf sein. In den ersten Monaten nach Abnahme der Eisen sollten Pferde beim Reiten Hufschuhe an den Vorderhufen tragen. Einige werden Schuhe das ganze "Umstellungsjahr" hindurch brauchen, speziell die, die auf Kiesstraßen, steinigen Wegen, geforenem Untergrund oder Asphalt arbeiten, um die sensiblen inneren Strukturen während der Heilung zu schützen.

Pferde, die in feuchtem Klima leben oder sich konstant am Rande einer durch Gras ausgelösten Hufrehe bewegen, benötigen möglicherweise immer Hufschuhe wenn sie auf den o.g. Böden geritten werden. Fahrpferde, die auf abriebintensiven Straßen arbeiten, sollten zur Vermeidung von übermäßigem Abrieb einen Teil der Zeit Hufschuhe tragen; solche Pferde sollten diese auch an den Hinterhufen tragen.

Hufschuhe werden ständig verbessert. Bald wird es jedem vormals beschlagenen Pferd möglich sein, barhuf zu leben und zum Geländereiten Schuhe zu tragen. Als ich die Arbeit an dieser Webseite im Jahre 2000 begann gab es nur den originalen Easy Boot, der sicherlich kein ideales Design hatte. Jetzt, in 2007, kenne ich ein halbes Duzend sehr gute Schuhe (die verbesserten Easy Boots eingeschlossen), und wahrscheinlich gibt es ein weiteres halbes Duzend, von dem ich noch nichts gehört habe. Ich empfehle, Nachforschungen im Internet anzustellen.

Pferde, die auf weichem Reitbahn-Boden arbeiten, können aufgrund eines Mangels an Bodengegendruck/Durchblutung Schmerzen haben. Sie sollten vor und nach der Arbeit in der Reitbahn 10 Mintuten auf festem Untergrund geführt werden um Stauungen im Huf aufzulösen.

Während einige aufmerksame Schmiede ihren Klienten dabei helfen, ihre Pferde barfuß laufen zu lassen, haben uns viele noch nicht eingeholt wenn es darum geht die "Wildpferd-Bearbeitung" zu lernen, die sich sehr von der konventionellen "Weide-Bearbeitung" (engl. pasture trim) unterscheidet. In den meisten Gegenden sollten sie die Barhufbearbeitung selber erlernen, wenn Sie eine gute Bearbeitung möchten; es ist nicht so schwer zu lernen. Diese Webseite bietet Anleitungen an (siehe Seite Bearbeitung). Außerdem empfehle ich Lektüre der Seite www.ironfreehoof.com (deutsche Übersetzung zu finden bei www.arianereaves.de). Ich kann Ihnen außerdem per Email behilflich sein.


Wie die typische "Weide-Bearbeitung" den Pferden Schmerzen verursacht:

-- Die Trachten werden lang gelassen; dies begünstigt Trachtenzwang, Zehenlandung und " Hufrollenprobleme".

-- Die Sohle im Bereich unter der Vorderkante des Hufbeins (Zehencallus) wird weggeschnitten; eine dünne Sohle kann den Huf nicht schützen.

-- Die Unterkante der Hufwand wird gerade belassen, wie wenn der Huf für ein Eisen präpariert würde. Dies fördert verbogene Wände beim Barhuf, was so schmerzhaft ist wie wenn jemand stark an Ihrem Fingernagel ziehen würde.

-- Schmiede ignorieren oft verbogene Wände, die eine auseinandergezogene weiße Linie und schlechte Anbindung des Hufbeins and die Wand zur Folge haben. Deshalb hat das Pferd Schmerzen wenn es sich auf harten, unebenen Untergründen bewegt.


Barhufpferde gewinnen

-- Qualität in der Fortbewegung, weil ein leichter, natürlich geformter Huf mit optimal gelagertem Abrollpunkt dem gesamten Bein eine freie Bewegung und eine Fußlandung mit der Trachte zuerst erlaubt.

-- Trittsicherheit, weil Barhufe den Untergrund fühlen können und bessere Rutschfestigkeit haben.

-- Ausdauer, weil flexible Hufe wie "Hilfspumpen" dem gesamten Körper beträchtliche Blutzirkulation ermöglichen.

Ich glaube, daß die Zeit kommen wird zu der die Besitzer beschlagener Pferde erwägen müssen, die Eisen abzunehmen um wettbewerbsfähig zu bleiben.


Was korrekter Lebensstil Pferden ermöglicht

Dr. Thomas Teskey DVM (Tom Teskey article) glaubt, daß wir die Leistungen unserer "athletischen Freunde" dramatisch und weit darüber hinaus, was die meisten von uns je gesehen haben, verbessern können. Barhufpflege ist ein kleiner Teil eines pferdefreundlichen Pflegeprogramms. Tom denkt, daß wir überrascht wären angesichts dessen, was Pferde leisten können, wenn wir lernen, wie wir ihnen einen pferdefreundlichen Lebensstil bieten können.

Vorteilhaft hierbei:

1) Lernen Sie etwas über die Nahrungsanforderungen von Pferden und die Fehler, die zur Zeit beim Anbau von Pferdefutter in der Landwirtschaft gemacht werden. Ich empfehle die Lektüre der Seite www.safergrass.org und Pat Colebys Buch Natural Horse Care (siehe unten).

2) Finden Sie Wege für Pferde, die auf begrenztem Areal leben, die ihnen täglich genug freie, entspannte Bewegung (im Schritt) ermöglicht. Jaime Jacksons Paddock Paradise: A Guide to Natural Horse Boarding (siehe unten) weist in eine gute Richtung.

3) Die neueren Methoden der Zahnbehandlung, die Auswirkungen auf die Balance des gesamten Pferdes haben und das Verständnis der Rückenbewegungen und Sattelanpassung, die freiere Bewegung erlaubt, können immens hilfreich sein. (Siehe Referenzen weiter unten, Schulen für Zahnmedizin und Joyce Harman DVM.)

4) Training kann Kommunikation und Verständnis zwischen Pferden und Menschen dramatisch vebessern -- und dadurch die Leistungen des Pferdes. Viele Leute lehren die eine oder andere Variante des "Natural Horsemanship", eine Herangehensweise, die die Natur des Pferdes respektiert, seine Sichtweise der Dinge berücksichtigt und in kleinen Schritten vorgeht, so daß das Pferd sie verstehen kann, anstelle von Auswendiglernen.

Clicker-Training fügt das Prinzip des operanten Konditionierens zum "Natural Horsemanship" hinzu und bietet so die Möglichkeit einer präziseren Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Alexandra Kurlands Bücher, Videos und CDs über Clicker-Training für Pferde finden Sie unter www.theclickercenter.com. Ich habe mit meinen Pferden Clicker-Training gemacht und finde, daß der Level von Verständnis und Nähe zu meinen Pferden höher ist als ich je gedacht hätte. Sie lieben es!

5) Zunehmend nutzen Leute Tierkommunikation, um "Probleme" zwischen den Spezies zu lösen. Es gibt ein Online-Buch über die Anwendung der Tierkommunikation bei Pferden von Bobby's Way aus Australien, erhältlich bei www.bookswithspirit.com. Bobby war in der Lage, seiner Besitzerin zu erklären, wie sie ihren Teil beim Reiten verbessern könnte, damit er auf ihre Signale besser reagieren konnte.


Die Wichtigkeit der Trachtenlandung

In diesem Teil werden viele Fragen beantwortet, wegen derer mich Leser immer wieder anmailen.

Die Trachtenlandung der Vorderhufe ist ein wichtiger Indikator für Hufgesundheit und korrekte Bearbeitung. (Hinterhufe zeigen aufgrund der Zick-Zack-Anordnung der Hinterbein-Gelenke fast immer eine Trachtenlandung, was der Grund dafür ist, daß Hinterhufe fast immer viel gesünder sind als Vorderhufe). (Auf der Seite Abrollpunkt zeigen Bilder, wie Trachten- und Zehenlandung aussehen).

Wenn ein Pferd über lange Zeit mit der Zehe zuerst oder auch flach/plan landet ist die wahrscheinlichkeit groß, daß Schmerzen im "Hufrollenbereich" entstehen, und die für beschlagene Hufe typische Ovalform bildet sich nur sehr langsam wieder in eine runde Form um.

Wenn ein Huf auf ebenem Untergrund mit der Zehe zuerst landet achten Sie auf eins oder mehrere der folgenden Merkmale - dies sind die üblichsten Probleme am Huf:

1. Eine nach vorne verbogene Zehe (siehe auch die Seite Verbiegungen) verlagert den Abrollpunkt weiter nach vorne, was dem wiederum dem Vorderbein zu wenig Zeit gibt, sich für eine Trachtenlandung komplett zu strecken (siehe auch die Seite Abrollpunkt). Selbst die kleinste Verbiegung verzögert das Abrollen.

Eine nach vorne verbogene Zehe entsteht durch:

a) die mechanischen Kräfte eines Beschlags, die dazu tendieren, die Hufkapsel mit der Zeit nach vorne zu deformieren

b) bei einem Barhufpferd, wenn die Hufwand auf der Unterseite flach getrimmt wird, wie zur Vorbereitung auf einen Beschlag, anstatt mit einer Mustang Roll versehen zu werden (siehe auch die Seiten Verbiegungen, Strategie und Bearbeitung)

c) "Grasrehe"/Insulinresistenz/Cushing Syndrom; bei allen wird die "weiße Linie " auseinandergezogen, so daß die Hufwand einfach vom Hufbein weggehebelt wird (siehe auch sie Seite Rehe und www.safergrass.org und groups.yahoo.com/group/EquineCushings)

Wenn Sie konsequent eine Mustang Roll über viele Monate hinweg angebracht haben und die Zehenwand einfach nicht gerade herunterwachsen will deutet dies auf eine Insulinresistenz hin, was bei Pferden mit zunehmendem Alter auftritt, oder Cushings, einer altersbedingte Verringerung der Funktion der Hirnanhangdrüse.

Wenn Ihr Pferd aufgrund einer nach vorne verbogenen Zehe eine Trachtenlandung zeigt müssen Sie die Zehe bis an die Sohlenkante "zurücksetzen" (siehe auch die Seiten Verbiegungen und Strategie).

2. Pilzinfektion in der hinteren Hufhälfte (ein sich in Schichten schälender Strahl) oder /und eine tiefe mittelere Strahlfurche. Pilz ist sehr schmerzhaft, und mit einer Zehenlandung vermeidet das Pferd absichtlich den Schmerz im hinteren Hufbereich. (Zur Behandlung siehe den Absatz über Pilzinfektion aif der Seite Mehr Themen).

3. Weiches, unterentwickeltes Strahlpolster (ein stoßdämpfendes Gewebe, das genau über dem Strahl liegt und stark und faserreich sein soll), verursacht durch:

a) Beschlag, der den Kontakt des Strahls zum Boden verhindert

b) das Pferd hat als Fohlen oder auch sonst nicht genug Bewegung auf festem Untergrund, was das Strahlpolster stärken würde.

Die meisten Hauspferde, speziell die lange beschlagenen, landen absichtlich mit der Zehe zuerst, um die Erschütterung des weichlichen Strahlpolsters zu verhindern. Um dem Strahlpolster etwas mehr Schutz zu geben sollten die Trachten 1/4 bis 1/8 inch (2 bis 5 mm) höher als die lebende Sohle belassen werden (nachdem alles Krümelhorn entfernt wurde), der Strahl sollte jedoch Bodenkontakt behalten. Generell wird Sie das Pferd durch erhöhte oder verringerte Lahmheit wissen lassen, ob Sie die Trachten auf die von ihm benötigte Höhe gebracht haben.

Pferde, die barhuf mit ausreichend Bewegung aufgezogen wurden, dauernd im Distanztraining sind oder auf großen Flächen in trockenem Klima leben, haben oft starke Strahlpolster, und ihre Trachten können auf Sohlenniveau getrimmt werden (oder laufen sich bis dorthin von selber ab).

Wenn die Vorderhufe Ihres Pferdes eine Zehenlandung zeigen müssen Sie die Ursache herausfinden und die Umstände ändern, die eine Trachtenlandung verhindern. Um gesund zu werden muß der Huf beständig mit den Trachten zuerst landen.

Aufgrund all diese Umstände sind Hufschuhe für Ausritte angebracht bis die Hufe gesund sind und das Pferd eine beständige Trachtenlandung zeigt.


Meine Geschichte

Es brauchte fünf Jahre Gedankenarbeit bis ich mich fürs Barhuflaufen meines Pferdes entschied, und das, bevor es eine Barhufbewegung gab, die mir den Weg weisen konnte. Ich respektiere völlig, daß es unter Umständen eine Weile dauert, um das Ganze für sich zu durchdenken. Ich würde niemanden zu einer Entscheidung drängen und statt dessen lieber sehen, daß Sie Ihre Hausaufgaben machen und sich Zeit nehmen.

-- Ich beobachtete den Schmied Tony Gonzalez wie er Hufbalance lehrte, und sah ein zappeliges Pferd plötzlich ruhig werden, nachdem er nur ein wenig von der äußeren Zehe einer der Hufe abgeschabt hatte. Das Pferd stand für den Rest des Tages ruhig.

-- Becky Tober, eine Gonzalez-Studentin, zeigte mir wie ich viele Störungen in der Hufbalance erkennen kann.

-- Die "Weide-Bearbeitung" eines Schmieds an meinem ersten Pferd (vor 15 Jahren) half mir zu erkennen, daß man etwas anders machen muß, um ein Barhufpferd auch reiten zu können. Mein Pferd war sehr lahm, und ich ließ es wieder beschlagen.

-- Ich zog 1998 in den Osten der USA, nahm meinem Pferd die Eisen ab und fing an, meine Werkzeuge auszuprobieren. Ich arbeitete für etwa ein Jahr alle 3 bis 4 Wochen an den Hufen und arbeitete mich durch sämtliche typischen Imbalancen - viel Beobachtung, Nachdenken und Experimentieren.

-- Während ich versuchte herauszufinden, wie man Hufe bearbeitet, entdeckte ich das Buch "The Natural Horse" von Jaime Jackson. Später besuchte ich Jaime und sah seine umwerfende Sammlung von Mustanghufen; ich sah sie mir stundenlang an und prägte mir ihre Form gut ein. Es gibt Fotos dieser Hufe auf www.tribeequus.com, außerdem ähnliche Bilder von Wildpferdehufen auf der Seite "Hufform" auf dieser Website.

Es gibt Fotos eines anderen Wildpferdes auf www.hoofrehab.com. Klicken Sie "Articles", dann "Wild Horses", danach ganz unten "more wild horse pictures", gehen Sie dann hinunter zu "tragedy in the high desert".

-- Ich hörte von Hiltrud Strasser, einer deutschen Tierärztin, die eine Methode zur Heilung von lahmen Pferden entwickelt hat. Die Methode beinhaltet unter anderem kurze Trachten am Barhuf, einhergehend mit Bewegung rund um die Uhr und Heu zur freien Verfügung. Ich ging zu einem Seminar, war inspiriert durch Dr. Strassers Kenntnisse der Physiologie und Mechanik von Huf und Bein, und in 2001 machte ich den neunmonatigen Ausbildungskurs.

-- Ich fand, daß Dr. Strasser's Hufbearbeitung zu invasiv für den Huf ist. Meine Pferde waren für 1 1/2 Jahre nicht reitbar, wie die Pferde von Freunden, die den Kurs mit mir gemacht hatten, und ich kehrte zum "Wildpferde-Trim" zurück. Ich beendete meine Ausbildung bei Dr. Strasser und empfehle ihre Bearbeitungsmethode nicht, obwohl sie gute Ideen zur natürlichen Pferdehaltung und der generellen Pflege von lahmen Pferden hat.


Was wir von Wildpferden lernen

Jaime Jackson, ein Schmied, studierte die Hufe und Lebensgewohnheiten der wilden Mustangs von Nordamerika (entflohene Hauspferde und deren wilde Nachkommen). Ihre Hufe waren völlig anderes als alles, was er bisher bei domestizierten Pferden gesehen hatte; er kam zu dem Schluß, daß das, was er bis dahin als Schmied getan hatte, unnatürlich und schädlich gewesen war. Er wechselte zu Barhuf-Bearbeitungspraktiken und fand heraus, daß Pferde sich sogar von schweren Lahmheiten erholten, wenn er ihre Hufe nach dem Vorbild der Mustanghufform bearbeitete.

In seinem Buch "The Natural Horse" (das natürliche/natürlich lebende Pferd) beschreibt Jaime die Lebensgewohnheiten und Hufform von Pferden, die wild in ihrer natürlichen Umwelt leben. Die robusten, gesunden, schönen Hufe von Pferden, die in wilden Herden im Westen der USA leben, werden durch die langen Strecken, die sie jeden Tag zurücklegen, in eine effiziente Form mit kurzen Trachten und Zehen gelaufen.

Das Pferd ist eine Kreatur der offenen, trockenen Prärien - mit Ausnahme der breitfüßigen Rassen in Nordeuropa, die an Marschland angepaßt sind. Der natürliche Lebensraum von Pferden umfaßt extreme Kälte und Hitze. Der Untergrund ist trocken, hart und oft felsig-steinig. Flüsse oder Wasserlöcher sind rar. Das Futter der Wildpferde ist trockenes, spärliches Gras in regenarmen Gegenden, eine Auswahl von Kräutern, Büschen, Wurzeln und Rinde. Wildpferde laufen 20 Meilen (30 km) oder mehr am Tag, um Futter und Wasser zu finden.

Das Pferd ist dazu geschaffen, in diesem Lebensraum sehr gut zu überleben. Jedes Körperteil sowie das soziale Leben in der Herde sind für ein anstrengendes leben in den trockenen Präriene gestaltet - und das Pferd braucht diese Extreme um auf dem Höhepunkt seiner Gesundheit zu bleiben. Pferde haben schon Millionen von Jahren so gelebt, weit länger als Menschen existieren. Somit ist das Pferd eine erfolgreiche Spezies.

Der Pferdehuf ist ein Meisterstück an lebendigem Design, dazu gemacht, mit gewaltigen mechanischen Beanspruchungen umzugehen. Wir können ihn unterstützen indem wir ihm geben was er braucht. Wir können unseren Pferden "natürliche" Lebensumstände ermöglichen, um ihre Gesundheit in Gefangenschaft zu fördern, damit sie in einer Umgebung ähnlich der, für die sie erschaffen wurden, leben können.

Jaime Jackson's neues Buch Paddock Paradise erklärt, wie man Pferde in Bewegung hält - auf einer langen, schmalen Kreis- oder Ovalbahn, die die Pferde kontinuierlich zu allen Plätzen führt, an denn sie ihre Bedürfnisse befriedigen können. Pferdegruppen, die auf einer solchen Bahn leben, nutzen ihre Hufe genügend ab, so daß kaum Bearbeitung notwendig wird. Sie bekommen auch viel mehr Bewegung als Pferde, die in einem typisch rechteckigen Auslauf herumstehen.

Wenn Sie Ihr Pferd barfuß laufen lassen möchten wird der Erfolg dessen etwa zu gleichen Teilen von folgenden Gegebenheiten abhängen: Veränderungen im Lebensraum Ihres Pferdes vorzunehmen und die Hufbearbeitung nach dem Vorbild der Wildpferdehufe.


Die Barhufbearbeitung lernen und Profi werden

Sie können Barhufbearbeitung lernen, indem Sie die Informationen dieser Webseite nutzen. Wenn Sie möchten, ist auch Konversation per Email möglich. Ich empfehle, daß Sie mindestens ein Buch oder Video kaufen und, wenn möglich, einen oder mehrere Kurse besuchen; die verschiedenen Gesichtspunkte werden Ihnen helfen, sich Ihr eigenes Bild zu machen. Sie werden in einem Jahr schnell viel lernen, bis Sie den Huf sicher kennen; trotzdem wird es Ihrem Pferd auch mit Ihren "Lernfehlern" besser gehen als damit, beschlagen zu sein.

Professionelle Barhufbearbeiter verdienen gut. Pete Ramey spricht über Barhufbearbeitung als Beruf in seinem Buch. Siehe auch Seite Profi werden.

Barhufbearbeitung ist eine vernünftige Beschäftigung für Frauen. Sie benutzen dabei nicht die schweren Geräte eines Schmieds, und Sie können mit Pferden zwanglos umgehen wenn Sie sich Fähigkeiten im "Natural Horsemanship" aneignen. Pferde sind dann kooperativ wenn Sie in der Lage sind, sich ihnen deutlich mitzuteilen, so daß sie verstehen, was Sie von ihnen möchten und wenn sie merken, daß Sie ihren Hufen guttun.

Ich ermutige Sie, graduell damit anzufangen, die Hufe anderer Leute Pferde zu bearbeiten, wenn Sie etwa ein Jahr Erfahrungen an Ihrem eigenen Pferd gesammelt haben. Sie sollten sich damit vertraut fühlen, mit Pferden und deren Hufen umzugehen, sie zu bearbeiten und Probleme und Lahmheiten zu erkennen. Bitte emailen Sie mir wenn Sie solche Überlegungen anstellen, ich ermutige gerne Leute dazu und kann Sie mit Informationen zur Ausbildung unterstützen.


BÜCHER UND VIDEOS

Von Jaime Jackson:

"The Natural Horse": Pionierstudie über die Lebensart und Hufe wildlebender Pferde; wichtige Bilder und Daten von Mustanghufen.

"Horse Owners Guide To Natural Hoof Care": Jaime's Anleitung zur Hufpflege für den Pferdebesitzer.

"Paddock Paradise: A Guide to Natural Horse Boarding": Aufschlußreiche Einsichten darüber, was Wildpferde in Bewegung hält. Wie wir domestizierten Pferden genug Bewegung verschaffen können während wir sie ihren Bedürfnissen entsprechend versorgen.

"Founder: Prevention and Cure the Natural Way". Rehe: Vorbeugung und Heilung auf natürlichem Wege

erhältlich bei Star Ridge Publishing, www.star-ridge.com, phone 1-870-743-4603.


Von Pete Ramey:

"Making Natural Hoof Care Work For You": Wie Barhufbearbeitung funktioniert, in Pete's klarer Sprache, mit deutlichen Zeichnungen und Fotos

erhältlich bei Star Ridge Publishing, www.star-ridge.com, phone 1-870-743-4603.


Von Gene Ovnicek:

Video: "Natural Balance Trimming." Wie der Huf mechanisch funktioniert; Barhufbearbeitung; wie ein "Toe Rocker" mit frühem Abrollpunkt den Huf mit den Trachten zuerst auftreten läßt (Vorgang und Begriff erklärt auf der Seite Bearbeitung)

erhältlich bei www.hopeforsoundness.com, phone 719-372-7463, email: edss@ris.net


Von Peter Laidely:

Interactive CD: "Hoofworks: Barefoot Basics": Wichtige visuelle Ergänzung für unsere "Basis-Barhuf-Bibliothek"

erhältlich bei www.hoofworksaustralia.com. Es gibt einen Währungsrechner auf der Webseite. Sie können auch ein Paket von fünf CDs zu einem reduzierten Preis bestellen und die CDs dann weiterverkaufen.


Quellen

www.ironfreehoof.com ist eine andere Webseite über das Thema Barhuf, von Paige Poss und Ruth Green. Viele Fotos von Hufen und deren Bearbeitung. Ich empfehle diese Seite begleitend zu meiner.

www.hoofrehab.com - Pete Ramey's Webseite. Enthält exzellente Artikel, die sein Buch auf den neuesten Stand bringen - aber lesen Sie das Buch zuerst um das ganze Thema zu verstehen.

www.hopeforsoundness.com - Gene Ovnicek's Webseite.

www.equethy.com von Chrisann Ware aus Australien; Artikel "Warum unausbalancierte Hufe Probleme im Zusammenspiel von Muskeln und Skelett erzeugen".

www.equinedentistry.com - Academy of Equine Dentistry in Idaho, USA. Es gibt neue Erkenntnisse darüber (weit über traditionelles Zähne-raspeln hinausgehend) wie man das Pferdegebiß ausbalancieren kann, indem man die gesamte Kaufläche inklusive der Schneidezähne bearbeitet. Das Pferd bringt bessere Leistungen wenn es keine Schmerzen durch ein ungleiches Gebiß hat.

Ich hatte sehr gute Resultate mit meinen eigenen Pferden, nachdem ich diese Kiefer-Balancierung oder ganzheitliche Zahnmedizin angewandt hatte. Dies wäre das erste, das ich überprüfen würde, wenn ich ein neues Pferd kaufen würde. Jedes Pferd, das über einen Zeitraum von 24 Stunden nicht überwiegend grast oder zumindest Heu mit gesenktem Kopf frißt, wird über kurz oder lang unbalancierte Kiefer bekommen.


Video

Exzellentes, 60-Minuten dauerndes Video über ganzheitliche Zahnmedizin, "Natural Equine Orthodontics -- What's the Point?" von Spencer LaFlure (der die Zähne meiner Pferde betreut hat bis ich umgezogen bin; er hatte sie so gut ausbalanciert, daß er im letzten Jahr nichts mehr daran tun mußte). Erhältlich für $25 US plus Versand von Spencer, phone 518-623-9967, oder von www.naturalhorsetalk.com.

www.bitlessbridle.com - wie das Gebiß das Pferd daran hindert, sein Bestes für Sie zu geben. Diese Seite erklärt warum ein Gebiß kontraproduktiv ist. Es gibt viele Arten von gebißlosen Kopfstücken, ich ermutige Sie eines zu finden, das für Sie und Ihr Pferd gut funktioniert.

www.safergrass.com - verschiedene Grassorten werden für hohe Zuckerkonzentrationen gezüchtet, um die Milchproduktion bei Milchkühen zu erhöhen; genau falsch für Pferde. Sehr gute Informationen über an Futterrehe und Cushings erkrankte Pferde.

Natural Horse Care, ein Buch von Pat Coleby, erklärt wie Sie die Gesundheit Ihres Pferdes verbessern können, indem Sie dem oft ausgelaugten Weideboden Mineralien zusetzen. Sie werden dieses exzellente Buch auch Ihrem Heuproduzenten geben wollen. Erhältlich für etwa $20 von www.acresusa.com, phone 1-800-355-5313.

Natural Horse (www.naturalhorse.com), ein Magazin über natürliche Alternativen in Pferdehaltung und -training.

groups.yahoo.com/group/EquineCushings - Informationen über Cushings disease.

www.softouchnaturalhorsecare.com - Phil Morrare erklärt wie man einen Winkelschleifer zur Hufbearbeitung benutzt. Er sagt, daß dies weniger Kraft erfordert als wenn normale Werkzeuge benutzt werden, und daß die Pferde es lieber mögen.

http://www.harmanyequine.com/vaccines.stm - Joyce Harman DVM (doctor of veterinarian medicine) gibt einen Überblick über das Thema Pferdeimpfung und welche Impfung das kleinste Risiko für das Pferd beinhaltet.

www.SwedishHoofSchool.com - Ove Lind hat über viele Jahre hinweg eine Heuraufe erdacht, die dicken und dünnen Pferden dabei hilft, ein gutes Gewicht zu halten.

Eine Diskussionsliste über Hufpflege, die ich empfehlen möchte, ist "Barefoothorsecare", moderiert von Walt Friedrich. Sie können sich hier anmelden: yahoogroups.com


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