Fotogalerie Teil 2

PG2, #1a

Ein Huf mit gezerrter weißer Linie (Wandverbiegung) im Zehenbereich. Beachten Sie die "Ecken" in der Hufwand beiderseits der Zehe. Werden sie nicht entfernt werden sie im Zehenbereich einen Spalt verursachen.

Meine Linie an der Sohlenkante zeigt wie weit wir einwärts berunden würden (nicht abschneiden) um der weißen Linie während des Hufwachstums zu ermöglichen, sich zu verdichten.

PG2, #1b

Wenn die Wand bis zu meiner oben gezeigten Linie berundet ist wird es so aussehen.



PG2, #2a

Hier ein Vorderhuf dessen Winkel gerade aussieht; aber sehen Sie sich die verdächtige Form über dem Kronrand an wo das Krongelenk sich nach vorne herausdrückt (es ist etwas nach unten geöffnet), und beachten Sie auch die Veränderung im Winkel der Hufwand genau unter dem Kronsaum.

Ich vermute, daß dies eine Belastungs-(mechanische) Rehe ist, und daß der größte Teil der Zehenwand vom Hufbein getrennt ist.

PG2, #2b

Beachten Sie in der Sohlenansicht die eingerollten Trachten und die extrem lange Zehe; die Sohle und sogar der Strahl sind weit vor die Stelle gezogen, an der sie eigentlich liegen sollten. Die weiße Linie ist extrem auseinandergezogen und unter der verbreiterten Sohle versteckt.

Wenn wir dem Pferd beim Laufen zuschauen werden wir sehen, daß dieser Huf eine Zehenfußung zeigt und das Pferd auch gelegentlich stolpert.

PG2, #2c

Ich habe eine Linie dort gezeichnet, wo der Zehenwinkel in Relation zur aktuellen Lage des Hufbeins sein sollte.

Wir werden jedoch eine solch extreme Verbiegung nicht abraspeln. Statt dessen werden wir einen "toe rocker" anbringen, hier durch die untere Linie beschrieben; dies wird helfen, die Zehe in eine nähere Position zum Hufbein zu bringen (zurückzusetzen), weil der Abrollpunkt weiter zum Strahl rückt und eine Trachtenfußung ermöglicht wird.

PG2, #2d

H = Trachtenecken
W = breiteste Stelle der Sohle
B = korrekter Abrollpunkt ("toe rocker" endet hier)
T = momentaner Abrollpunkt am Vorderhuf

Zusätzlich zum "toe rocker" werden wir eine "mustang roll" bis an die Kante der (ausgedehnten) Sohle anbringen, damit die weiße Linie sich verdichten kann. Über mehrere Monate hinweg werden sich die Proportionen des Hufs ändern bis der Teil des Hufs, der hinter der breitesten Stelle liegt (Richtung Trachten), größer ist als der davor; die Trachten werden sich weiten.



PG2, #3

Ein typischer "Hufrollen" - Huf mit langer Zehe und vorwärts gewachsenen Trachten. Beachten Sie die zusammengezogenen Trachten (das ballenseitige Ende des Strahls ist eng), die gezerrte weiße Linie im Bereich der Seitenwände und den weit vor seine natürliche Position gezogenen Strahl.

Der Huf hat schon einen Abrollpunkt bekommen, etwa dort wo ich die oberste Linie eingetragen habe (es sieht aus als wenn sie zu nah am Strahl liegt, aber es ist der Strahl, der zu lang ist), und die Seitenwände wurden nach innen berundet wo die weiße Linie sich getrennt hat (bräunlich mit Schmutzeinlagerung). Ich würde von dieser Art der Bearbeitung eine substantielle Verbesserung erwarten, und ich würde stetig die Zehe zurücksetzen und den "toe rocker" etwa jede oder jede zweite Woche erneuern. Es ist wahrscheinlich, daß die Trachten innerhalb von 2 Monaten weiter werden während die Zehe steiler wird und sich eine Trachtenlandung des Hufs entwickelt; der Umriß des Hufs wird nahezu rund werden und sich um die Linie herum anordnen, die die "weiteste Stelle" des Hufs anzeigt.



PG2, #4

Dies ist ein gut bearbeiteter Huf, der schon eine Weile barhuf ist und die "Zehenschwiele" und eine gute Wölbung dahinter zeigt.

Sie können sehen wie die Eckstreben natürlich schräg wachsen, so wie der Rest der Hufwand; dies sind normale Eckstreben und nicht "übergelegt". Sie sind abgelaufen bis sie nur noch etwas über dem Sohlenniveau stehen; man braucht sie nicht zu bearbeiten.

Das einzige, das ich ändern würde, wäre, die "mustang roll" dort anzubringen wo die weiße Linie an den Seitenwänden gezerrt ist (hier dunkel durch Schmutz).



PG2, #5

Dies ist vielleicht die zweite Bearbeitung nach Abnahme der Eisen; man kann immer noch die Nagellöcher sehen. Beachten Sie, daß die Verbiegung der Zehenwand auf halbem Weg in Richtung Kronrand beginnt, und Sie können sehen wo die Wand, genau unter dem Kronsaum, fest mit dem Hufbein verbunden ist.

Die tiefen waagerechten Linien rund um den Huf zeigen typischerweise Veränderungen im Futter des Pferdes oder möglicherweise die Beschlagsintervalle.

Ich würde lieber die Zehe mit dem "toe rocker" zurücksetzen und die entstandene scharfe Kante berunden anstatt die enorme Wandverbiegung zu beraspeln, was die Hufwand schwächen würde. Später, wenn die Verbiegung weiter heruntergewachsen ist, würde ich den Rest abraspeln um die Wand gerade zu bekommen.



PG2, #6

Der Pfeil weist auf die Stelle, an der ein Abszeß am Kronrand durchgebrochen ist. Die Lücke oder Rille wird mit der Hufwand herunterwachsen; sie wird dem Pferd keine Probleme bereiten.



PG2, # 8

Hier ein breiter, glücklicher Strahl an einem schönen, runden Huf. (Vergleichen Sie mit #3 weiter oben.) Dieses Pferd lebt in trockenem Klima und läuft sich die Hufe wahrscheinlich so weit ab, daß nur minimale Bearbeitung nötig ist. Ich würde nur eine ""mustang roll"" anbringen und möglicherweise die rechte Eckstrebe ein wenig bearbeiten.



PG2, #9

Der Pfeil deutet auf die Stelle, an der ein Abszeß neben der Eckstrebe durchgebrochen ist.

Ein guter Huf, das dazugehörige Pferd lebt wahrscheinlich auf trockenem Terrain. Die ist ein gutes Beispiel für starke, gerade Eckstreben, die die Trachten gut unterstützen.

Ich würde die bröselige Sohle um Strahl und Eckstreben herum, wo die weiße Linie schmutzig ist, auskratzen.



PG2, #11a

Hier ein Hinterhuf mit einer sehr langen Zehe; Sie können sehen, daß sie viel länger als die Sohle gewachsen ist.

PG2, #11b

Die Seitenansicht bestätigt, daß die Zehe lang ist und beginnt, die Trachten nach vorne zu ziehen ("untergeschoben").

Nachdem ich die Hufwand auf Sohlenniveau gekürzt habe würde ich zeitweise eine starke "mustang roll" an der Zehe anbringen, um den Abrieb zu erhöhen bis der Huf sich in eine bessere Form gelaufen hat.



PG2, #12

Hufabdruck eines runden, glücklichen Hufs mit weitem Strahl und weiten Trachten. Dieses Pferd hat das Glück auf trockenem Terrain zu leben, und sein gesunder Huf zeigt es.



PG2, # 13 a & b

Hier der überlange Vorderhuf eines Ponys, vor und nach der Bearbeitung.

Was wie zu lange Trachten aussieht (nach der Bearbeitung) ist tatsächlich für ein Pony genau richtig; die Trachtenhöhe ist etwa dieselbe an jeder Größe von Huf, von Pony bis Kaltblut

Sie können auf beiden Fotos eine etwas verbogene Zehenwand sehen. Für die nächsten Bearbeitungen würde ich einen "toe rocker" benutzen um die Zehe "zurückzusetzen". Danach wird er für einen korrekten Abrollpunkt an einem Ponyhuf nicht mehr nötig sein.

PG2, # 13 c & d

Vorderansicht, vor und nach der Bearbeitung. Man sieht eine etwas verbogene linke Seitenwand. Schöne "mustang roll" für einen kleinen Huf; es ist schwer diese an einem Ponyhuf anzubringen weil die Hufwand zwar robust aber sehr dünn ist.

PG2, #13 e &f

In dieser Ansicht können Sie das Maß an Überlänge und die Höhe der bearbeiteten Trachte sehen.

PG2, #13 g & h

Der Besitzer hat viel der toten Sohle abgekratzt und ein wenig des zu langen Strahls gekürzt. Wir können sehen, daß der Tragrand bis auf das Niveau der harten, "lebenden" Sohle gekürzt wurde (sie sieht dunkel aus wo sie leicht beraspelt wurde), und daß die bearbeitete Trachte in Relation zur Sohle eine korrekte Länge hat.



PG2, #14a

Ein Kaltblut mit vormals überlangen Hufen, nach einer guten Bearbeitung. Die Linie folgt dem Wachstumswinkel am Kronrand; die verbliebene Verbiegung zeigt sich links von der Linie. Der Besitzer hat etwas Wand der Stabilität wegen stehenlassen und eine ausgeprägte "mustang roll" um den gesamten Umfang des Hufs angebracht, um die verbogene Wand vom Boden wegzubekommen. Exzellente Arbeit.

PG2, #14b

Vorderansicht, die etwas verbliebene Verbiegung an den Seitenwänden und eine ausgeprägte "mustang roll" zeigt.

PG2, #14c

Beachten Sie den weiten, starken Strahl; die bearbeitete Zehe ist nicht vorwärts vor ihre korrekte Position gezogen (siehe #1, #2 und #3 weiter oben zum Vergleich).

Die oberen Pfeile zeigen auf die Trachten, die linke ist länger (weiter vorn als die rechte). Ich würde versuchen, die Trachten auszubalancieren, aber nur wenn ich dafür nicht in die lebende Sohle raspeln müßte.

Die unteren Pfeile zeigen auf Beulen von Sohle neben den Eckstreben; ich würde diese wahrscheinlich glätten um diese Stellen dem restlichen Sohlenniveau anzupassen.

Die weiße Linie ist entlang der Seitenwände sehr gezerrt; der Besitzer hat schon eine "mustang roll" bis an die Kante der Sohle angebracht, und die Wand wird nun gerade mit einer guten Verbindung zum Hufbein hinunterwachsen.



PG2, #15

Blick über die Trachten eines zusammengezogenen Hufs. Die Seitenwände befinden sich etwas innerhalb der Senkrechten. Normal sollte ein Hufabdruck mindestens den Umfang der Krone haben; idealerweise sollte die Hufwand schräg nach unten-außen vom Kronrand zum Boden wachsen.

Dies ist die Art Huf, die am schwierigsten zu korrigieren ist. Ich würde gerne von Lesern, die den "toe rocker" (siehe Seite Bearbeitung) bei Hufen wie diesem nutzen, hören, ob es dabei hilft, die Trachten zu weiten.



PG2, #16a

Ein typischer Huf mit einer leichten mechanischen Verbiegung der Zehenwand, u.a. aufgrund der langen Trachten. Die grüne Linie zeigt an, daß wir die Zehe zurücksetzen werden anstatt die Hufwand so stark zu beraspeln, daß die Verbiegung entfernt ist.

PG2, #16b

Die gelbe Linie folgt der Sohlenkante. Die "mustang roll" würde hier bis zu dieser Linie angebracht bis die weiße Linie sich wieder verdichtet hat, um weitere Verbiegung während des Wandwachstums zu vermeiden.

Grüne Linien: die obere Linie markiert die breitete Stelle des Hufs. Die untere Linie zeigt die Stelle, an der wir den "toe rocker" anbringen um den Abrollpunkt näher an den Strahl zu bringen.

PG2, #16c

Die gelbe Kurve zeigt, daß der Tragrand bis auf Sohlenniveau gekürzt werden kann.

Der pinkfarbene Pfeil zeigt auf einen "Höhepunkt" in der Wandlänge; dies nur für Ihr Training, solche Höhepunkte zu erkennen.

Beachten Sie, daß die Seitenwände nahezu senkrecht sind. Sie werden nach außen eine Schräge bekommen sobald sich die Trachten weiten (siehe #16d).

PG2, #16d

Die gelben Linien zeigen das Niveau der Eckstreben an, auf das sie gekürzt werden sollten, nachdem der Tragrand auf Sohlenniveau gekürzt wurde.

Die Pfeile zeigen auf einen "sich schälenden" Strahl, der tatsächlich von einer Pilzinfektion befallen ist. Nach mehreren Hufbädern in Borax wird der Strahl breiter und stärker nachwachsen und wird dadurch die Trachten weiter auseinanderdrücken; sie werden sich um 1/2 oder 3/4 inch (13 - 20 mm) innerhalb eines oder zwei Monaten weiten.

Die grüne Linie zeigt den Abrollpunkt an; ab hier vorwärts einen "toe rocker" anzubringen wird dabei helfen, den Trachtenbereich zu weiten.



PG2, #17

Ein Paar Hinterhufe; beide haben lange Zehenwände, speziell außen (10 Uhr an einem Huf, 2 Uhr am anderen). Wenn dies ausbalanciert ist wird das Pferd nicht mehr so zehenweit stehen müssen. Beachten Sie die ausgebrochenen Stelle wo der Huf sich selber kürzen will.

Dieses Foto wurde mir geschickt mit der Frage nach dem merkwürdigen Haarausfall am Kronrand und der lila Verfärbung direkt darunter. Ich glaube es ist eine Art mechanischer Rehe (engl. road founder); das Pferd lebt auf einer weichen Wiese und wurde plötzlich auf hartem Boden gearbeitet. Es ist auch möglich, daß ein Mineralstoffmangel im Futter des Pferdes besteht.

(18. Mai 2007) Jemand schrieb mir, daß sie ähnliche lila Ringe an den Hufen eines Jährlings gesehen hätte, der mit starkem Parasitenbefall auf ihre Farm gekommen war. "Wir hatten eine plötzliche und intensive explosionsartige Vermehrung von Parasiten aufgrund der Wetterlage, dem kurzen Gras, wenig Rotation in der Beweidung und der Trägerstute. Der Streß dieser starken Parasitenvermehrung schwächte die JŠhrlinge sehr (unglücklicherweise verloren wir die Trägerstute bevor wir das Problem erkannten... ursprünglich wurde es irrtümlich als Pflanzenvergiftung diagnostiziert), und sie bekamen diese lila Ringe an ihren Hufen. Diese wuchsen ohne Nachwirkungen heraus."



PG2, #18a

Ein Huf mit chronischer Rehe (seit über einem Jahr) mit einem Eiereisen (engl. eggbar shoe).

Der Schmied hat die Zehe etwas zurückgesetzt, aber diese befindet sich noch lange nicht in der Nähe des Hufbeins.

PG2, #18b

Die weiße Form zeigt in etwa die Position des Hufbeins. Die grünen Linien zeigen wo der neu gewachsene Zehenwinkel und die Hufunterseite nach der Rehabilitation sein werden. Wir werden einen "neuen Huf" um die bestehende Position des Hufbeins "bauen".

PG2, #18c

Das Foto ist gedreht und soll Ihnen so dabei helfen, den neuen Huf nach der Rehabilitation zu "sehen". In dieser Position ist es offensichtlicher wieviel Wandverbiegung und überlange Trachten hier existieren.

Beachten Sie, daß die Rotation des Hufbeins eine Verlängerung der alte Zehe verursacht. Dies, zusammen mit den typisch überlangen Trachten, verhindert eine Trachtenlandung beim Laufen; daher entwickelt ein Huf mit chronischer Rehe mit der Zeit auch "Hufrollensyndrom" - artige Schmerzen.

PG2, #18d

Folgendes können wir mit diesem Huf bei der "ersten Bearbeitung" tun: Die Zehe wird bis zur grünen Linie zurückgesetzt (#18c), und die Trachten werden etwas gekürzt. Um wieviel wir die Trachten kürzen wird von der Sohlenhöhe in den Trachtenecken, nachdem totes Material ausgekratzt wurde, abhängen.

Beachten Sie, daß der Keil gekürzter Trachten nicht bis zur zurückgesetzten Zehe reicht, für den Fall, daß eine Penetration des Hufbeins vorliegt. Es ergibt sich praktisch ein "toe rocker", der einen frühen Abrollpunkt gewährleistet.



PG2, #19

Dies ist Alessandro Brollo, eine Barhuffreund aus Italien, der uns zeigt, daß ein Pferd seine eigene Entscheidung treffen kann, mit uns zu arbeiten. Alex hatte die Hufe dieses Pferdes vorher nur einmal bearbeitet. Die "Natural Horsemanship Conversation" (mit 17 anderen Pferden auf der Weide) ging etwa so:

"Hi Zar. Erinnerst Du Dich an mich? Wir sind Freunde."
"Hi. Ja, ich erinnere mich an Dich".
"Hast Du etwas Zeit für mich? Kann ich mir Deine Vorderhufe ansehen?"
"Ja, ich habe grad etwas Zeit. Hier ist mein Vorderhuf".


Nächste Seite: Fotogalerie Teil 3