Die Trachtenhöhe finden

updated Juli 2006


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Säubern Sie den Huf mit einem Hufkratzer und einer Bürste. Je sauberer wir den Huf bekommen desto länger halten unsere Werkzeuge. Matsch und Schmutz stumpfen sie ab.

Dies ist inzwischen nicht mehr der erste Schritt, den ich beim Trimmen tue. Eigentlich ist es nun einer der letzten Schritte.

Schauen Sie unter "Bearbeitung von oben" nach damit Sie wissen was ich meine.


Die Trachtenhöhe finden

Der alte 5 Schritte Weg

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Nachdem wir den Huf gesäubert haben stellen wir die Trachtenhöhe fest, indem wir die Trachten mit der Raspel kürzen bis die Trachtenecken sauber sind. Wir raspeln bis wir die weiße Linie mit dem Schnittpunkt Hufwand-Eckstrebe klar sehen können. (Die weiße Linie ist eigentlich cremefarben. Es sieht auch so aus als hätte sie kleine Streifen. Sie ist aber definitiv nicht die unpigmentierte Schicht der Hufwand.) Ursprünglich könnte man die Beschaffenheit der Trachtenecke als mehlig, flockig oder sogar abgestorben bezeichnen. Plötzlich sehen wir dann die weiße Linie, und die Trachtenecke sieht sauber, gesund und lebendig aus.

In manchen Fällen sind die Trachten von dramatisch unterschiedlicher Höhe, aber während der kommenden Trims werden sie ausgeglichen. Wenn die Trachten so unterschiedlich hoch sind wie bei diesem Pferd können Sie die Raspel ein oder zweimal über die höhere Trachten ziehen, aber versuchen Sie nicht, die verschiedenen Höhen innerhalb einer Sitzung auszugleichen. Es könnte einen Grund für die unterschiedliche Trachtenhöhe geben (z.B. Gebäudefehler der Gliedmaße, Kompensation einer Verletzung oder Krankheit). Die Ecke der höheren Trachte birgt normalerweise mehr komprimierten Schmutz, der in regelmäßigen Trims nach und nach enfernt werden kann. Die langsamere Annäherung an das Ausgleichen der unbalancierten Trachten stellt sicher, daß maximaler Komfort für das Pferd erhalten bleibt. Dadurch bewegt sich das Pferd auch mehr. (Wir stellten fest, daß die Trachtenhöhe so unterschiedlich war weil beide Trachtenecken sauber waren.)

 

 

Wir sehen solch extreme Unterschiede in der Trachtenhöhe nicht oft. Wir haben diesen Fall benutzt um das Thema zu illustrieren und hoffen, daß Sie so etwas alarmierendes nicht erleben werden.

 


 

Die Trachtenhöhe finden

Jetzt

Diese Seite war sehr schwierig zu ändern und zu aktualisieren. Ich habe keinen Weg gefunden, der genau beschreiben könnte was ich mit den Trachten anstelle weil es keinen einzigen Weg gibt, der für alle Situationen paßt. Ich betone nochmals: es gibt kein "perfekt" und kein "Rezept".

Ich kann nur mitteilen was ich weiß. Manches müssen Sie möglicherweise auch selber herausfinden.

Hier sehen Sie ein Bild dessen, was ich eine "Trachtenecke" nenne. Sie können die Hufwand, die Eckstreben, die weiße Linie und die Sohle sehen.

In zwei Situationen raspele ich die Trachtenecken so weit herunter, daß man das Trechten-Eckstreben-Dreieck so klar sehen kann. Erstens wenn ich jemandem beibringe wie diese Stelle aussieht. Zweitens wenn der Huf hohe Trachten hat. Niedrige Trachten brauchen nicht so weit gekürzt zu werden weil dies das Pferd lahm machen könnte.

Ich werde versuchen zu zeigen was ich unter hohen Trachten verstehe.


Verschiedene Trachten-Typen

Ich teile Trachten grundsätzlich in drei Kategorien; zu niedrig, zu hoch, und solche, die sich im "grünen Bereich" befinden.

Ich sage im grünen Bereich weil es kein Maß für zu hoch, zu niedrig oder gut gibt. Ich habe keinen beständigen Meßpunkt oder akkuraten Bereich gefunden, um überhaupt über Maßangaben nachdenken zu können. Es existieren zu viele Variablen zwischen Pferden und Hufen.

Hier sehen Sie meine grundsätzlichen Definitionen der drei Trachten-Typen.

Denken Sie daran, daß ich die Trachten individuell ansehe. Es gibt Momente, in denen ein Pferd eine hohe und eine niedrige Trachte an demselben Huf hat. Davon werde ich später noch Bilder zeigen. Zunächst möchte ich die Dinge einfach halten.

Niedrige Trachte

Der Strahl sieht flach aus und ist zusammengedrückt.

Das Strahlpolster ist überbelastet und bekommt zuviel Druck ab.

 

Gute Höhe

Der Strahl hat Bodenkontakt. 

Der Strahl schwebt weder über dem Boden noch ist er plattgedrückt.

Das Strahlpolster wird stimuliert aber nicht überbelastet.

 

Hohe Trachten

Der Strahl ist nicht in Kontakt mit dem Untergrund.

Das Strahlpolster wird nicht stimuliert, so daß es atrophiert und kleiner wird.

 

 

 


Ich nutze vier Faktoren um zu entscheiden, wie ich bei der Bearbeitung vorgehen werde.

1. Strahlpolstervolumen & Knorpelstärke

2. Hufwandstärke

3. Hufbeinform

4. Eckstrebenform

 


1. Strahlpolster & Hufknorpel

Das Strahlpolster ist das fasserreiche, fetthaltige Gewebe, das unter dem Strahl liegt. Es ist das Polster und der Stoßdämpfer zwischen dem Untergrund und den innliegenden Strukturen wie der tiefen Beugesehne, dem Strahlbein und dem Hufbein.

Ich glaube auch, daß es eine Art stabilisierender Rahmen ist, der hilft, die Form von Strahl, Eckstreben und Trachten zu definieren. Die Form des Strahlpolsters beeinflußt direkt die Hufform, die Sie vor sich sehen.

Strahlpolster

(gelb)

Niedrige Trachte

Das Strahlpolster ist flach und breitet sich horizontal aus.

Die mittlere Furche des Strahls ist nicht sehr tief.

Die Ballen können flach oder spitz und scharfkantig erscheinen.

Gute Trachtenhöhe

Das Strahlpolster ist voll und rund.

Die mittlere Furche des Strahls ist breit und weich.

Die Ballen sind rund und sehen weich aus.

Hohe Trachten

Das Strahlpolster ist schmal.

Die mittlere Furche des Strahls ist tief und geschlossen.

Die Ballen sehen voll aus, sind aber zusammengedrückt.

Ich habe die mittlere Furche nicht so tief gemacht wie sie bei manchen stark zusammengezogenen Trachten vorkommt. Ich plane, dieses Bild noch einmal zu machen, jedoch wollte ich das Hochladen der Seite wegen eines Bildes nicht aufhalten.


Wenn ich daran denke, wie der Zustand des Strahlpolsters sich verschlechtert, denke ich an eine Zahnpastatube. Man kann sie leeren indem man sie von hinten flachdrückt oder einfach mit den Fingern zusammendrückt.

Der Huf mit den niedrigen Trachten ist die flachgedrückte Tube, derjenige mit den zusammengedrückten Trachten und Ballen entspricht auch der zusammengedrückten Tube.

Oder: ein dünnwandiger Huf hat die Tendenz, flach zu werden, ein dickwandiger Huf dagegen drückt sich einwärts zusammen. So oder so ist das Strahlpolster betroffen.

Niedrige Trachten

Die Ballen sehen an diesem Huf flach aus.

Das Strahlpolster breitet sich seitlich aus.

Gute Trachtenhöhe

Die Ballen sind rund und sehen weich aus.

Das Strahlpolster ist voll und rund.

Hohe Trachten

Die Ballen sehen hochgedrückt aus, über den Rand der Hufkapsel hinaus.

Das Strahlpolster sieht aus als wenn es zusammengedrückt wird.

 


Hufknorpel

(blau)

 

Der Hufknorpel streckt sich entlang der Trachtenwand bis hinauf über den Kronrand. Er dient auch der Stoßdämpfung. Dünne Knorpel bedeuten, daß die Stoßdämpfung im Huf reduziert ist.

Ich stelle mir Knorpel und Strahlpolster als Rahmen vor, an dem sich der resliche Huf anhängen kann. Die Form und Menge dieser Gewebe beeinflußt stark das Aussehen und die Funktion des Hufs.

Ich bin nicht sicher in wieweit die Knorpel die Trachtenhöhe beeinflussen, aber ich weiß, daß sie miteinander zu tun haben. Es kann nicht schaden zu verstehen, wo sich diese Strukturen befinden und in welchem Verhältnis sie zum Strahlpolster stehen. Aus diesem Grunde habe ich sie hier ins Spiel gebracht.

Hufknorpel

Dicker gesunder Hufknorpel

Dünner Hufknorpel

Hier sehen Sie die grobe Anordnung von Hufknorpel und Strahlpolster. Unten lesen Sie meine Ansicht über gesunde Gewebe. Ich hoffe Sie können sich vorstellen daß, wenn diese Gewebe dünner werden, der hintere Teil des Hufs spitzer oder zusammengedrückt aussieht.

Hufknorpel (blau)

und

Strahlpolster (gelb)

Strahlpolster und Hufknorpel bilden zusammen eine schöne "Daumenstütze". Das Strahlpolster bildet einen Vorsprung, und der Knorpel schließt die Seiten ein.

Auf den obigen Bildern ertaste ich die Knorpel (erstes und zweites Bild) und das Strahlpolster im letzten Bild.


 
   

Hier eine andere Art für mich, das Strahlpolster zu "fühlen".

Ich kann die Menge an Strahlpolster, die ein Huf hat, nicht verändern, aber die Information darüber nutze ich für meine Bearbeitung.

Ein flaches Strahlpolster ermutigt mich dazu, die vorhandene Trachtenhöhe zu belassen. Ich möchte nicht, daß das Strahlpolster den Großteil der Belastung abbekommt. Ich werde in einem solchen Fall den Trachten, Eckstreben und auftretenden Hügeln erlauben, etwas Druck vom Strahlpolster zu nehmen bis es sich regeneriert hat.

Ein zusammengedrücktes, hohes Strahlpolster sagt mir, daß ich die Trachten nicht zu lang werden lassen darf. Ich möchte nicht, daß die Trachten den Strahl vom Boden abheben weil ich verhindern möchte, daß sich das Strahlpolster durch mangelnde Stimulation zurückbildet.

Wie behandle ich Trachten, die im normalen Bereich liegen? Ich kontrolliere sie um sicherzugehen, daß sie sich nicht ein-, nach außen oder oben rollen. Wenn dies der Fall ist "helfe" ich ihnen in die richtige Richtung.

Wenn das Strahlpolster sich zurückbildet sind die Hufknorpel auch betroffen. Was passiert zuerst? Ich weiß es nicht. Ich denke es ist wie mit dem Ei und der Henne und ist eigentlich egal.

Ich glaube, daß die Grundmenge an Strahlposter auch von der genetischen Veranlagung abhängt, aber Umgebung und mechanische Probleme beeinflussen das Maß an Beschädigung.

Sie werden im Zusammenhang mit zusammengezogenen Trachten oft einen dünnen Strahl sehen und einen sehr flachen, breiten Strahl zusammen mit sehr niedrigen Trachten.


Ich praktiziere die "Sehen Sie es?  Sehen Sie es jetzt?  Jetzt, sehen Sie es?" Annäherung.

Was ich zeige ist nur den Unterschied zwischen tendenziell hohen und tendenziell niedrigen Trachten.

Niedrige Trachten

Hohe Trachten

An diesen zwei Pferden zeigt sich der Unterschied zwischen einem Strahlpolster, das zusammen- und einem, das flachgedrückt wird. Oder auch: ein Huf mit starker Hufwand im Gegensatz zu einem Huf mit schwacher Hufwand.

Die mittlere Furche des Strahls ist bei einem Huf mit Trachtenzwang sehr tief.

 


Hier sehen Sie es noch einmal. Flach gegen hoch.

Hier sehen Sie zwei Bilder von Hufen mit kleinen Strahlpolsteranteilen. Das erste ist ein Huf ohne viel Sohlenwölbung. Der Strahl sieht sehr breit aber flach aus. Auf dem zweiten Bild sehen Sie einen sehr schmalen Strahl, der nurmehr ein dünner Streifen ist.

   

Niedrige Trachten überstimulieren das Strahlpolster und die Hufknorpel. Hohe Trachten unterstimulieren beides oder überstimulieren sie durch zusammendrücken.

Ich bin überzeugt, daß sich das Strahlpolster wieder entwickeln kann. Es ist ein langsamer Prozeß, und ich bin nicht sicher ob das neugewachsenen Material je die natürliche Qualität erreichen kann. Dies ist ein guter Grund dafür, Fohlen gute Hufpflege angedeihen zu lassen. Wir möchten eine Schwächung des Strahlpolsters unbedingt verhindern.

Ich bin nicht so optimistisch darin, ob sich die Hufknorpel regenerieren können. Ich könnte falsch liegen, aber sie scheinen sich nicht so zu verbessern wie die Strahlpolster. Bei weniger Druck werden sie weicher, aber ich bin nicht sicher ob sie je wieder dicker werden könnten.


2. Dicke der Hufwand

Die Dicke der Hufwand spielt eine Rolle in Bezug auf Trachtenhöhe und Hufform. Im Prinzip geht es um den Unterschied zwischen dick- und dünnwandigen Hufen.

Wenn ein Huf ein kleines Strahlpolster und dünne Hufknorpel hat wird er sich bei dünnen Wänden abflachen und die Trachten flachdrücken oder nach vorne schieben. Die Trachten werden, außer aufrecht, in jede Richtung wachsen.

Trachten können bei Pferden mit sehr dicken Hufwänden extrem hoch werden. An einem Huf mit dicken Wänden führt der Verlust an Strahlpolster generell zum Zusammenziehen oder Einrollen der Hufwände.

Dünne Hufwände verbiegen sich nach außen, dicke Wände nach innen. Der Trick ist, die Trachten praktisch in eine Reihe zu bekommen damit der Strahl angemessen stimuliert wird und das Strahlpolster als Stoßdämpfung funktioniert. Wenn der Strahl an einem Huf mit sehr niedrigen Trachten flachgedrückt wird verhindert der starke Druck die Regeneration des Strahlpolsters. Wenn andererseits der Strahl vom Untergrund abgehoben ist bekommt das Strahlpolster keine Stimulation und wird sich zurückbilden. Ein dickwandiger Huf kann das Strahlpolster auch quetschen und so zu viel Druck ausüben.

Dies ist keine stehende Regel, sonst gäbe es keine Pferde mit einer hohen und einer niedrigen Trachte an demselben Huf. Es ist nur eine Vorstellung, die ich benutze um die Weise meiner Bearbeitung festzulegen.

Ich denke daran, den schwachen Huf zusammenzuhalten und sicherzustellen, daß der starke Huf nicht einwärts in Richtung Strahl oder hoch Himmel wächst.


3. Form des Hufbeins

Die Form des Hufbeins spielt auch eine Rolle dabei, welche Höhe die Trachten erreichen können. Hufbeine können enorm unterschiedliche Formen haben.

Hier sehen Sie vier verschiedene Hufbeine in der Seitenansicht. Die Form ist aus dieser Perspektive nicht sehr unterschiedlich.

 

Wenn Sie die Knochen aus dieser Sicht vergleichen können Sie mehr Unterschiede entdecken.

 

Dies sind Bilder eines Huf- und eines Strahlbeins aus verschiedenen Blickwinkeln.

Ich zeige hier viele Fotos von verschiedenen Hufbeinen, aber die tatsächlichen Unterschiede in der Form anhand von Bildern zu zeigen ist eine schwierige Sache. Es wird klar, daß jedes Hufbein anders ist wenn Sie sich die unterschiedliche Wölbung an der Unterseite ansehen. Manche Knochen haben eine starke Wölbung an der Unterseite, andere sind dort völlig flach.

Hier sehen Sie die Abdrücke, die mit zwei sehr unterschiedlichen Hufbeinen gemacht wurden. Das erste Hufbein hat eine starke Wölbung, und das zweite hat fast keine. Ich habe versucht, genau denselben Druck auf beide Knochen auszuüben, damit die Resultate verglichen werden können. Es ist nicht perfekt, aber nichtsdestotrotz ist der Unterschied erkennbar.


 

Dies ist die Sohlenansicht von vier Hufbeinen. Ich denke Sie können sehen, daß die Hufe unterschiedlich aussehen würden wenn die Pferde lebendig wären.

1. Der erste Huf ist sehr symmetrisch, und beide Hufbeinäste sind fast gleichmäßig ausgebildet. Der Strahl wäre ziemlich groß. An diesem Huf existiert eine gute Wölbung.

2. Der zweite Huf (oben rechts) ist symmetrisch aber viel breiter als der erste. Der Strahl wäre viel breiter. Dieser Huf weist auch wesentlich weniger Wölbung auf und hätte eine sehr runde Form.

3. Der dritte Knochen (unten links) ist von einem unsymmetrischen Huf. Der linke Hufbeinast ist viel länger als der rechte. Die Trachten wären nie gleichlang. Die Eckstreben würden immer unterscheidlich aussehen weil die Blättchenschicht der Eckstreben der Form des Hufbeins folgt. Diese Form ist hier auf beiden Seiten unterschiedlich.

4. Das letzte Hufbein (unten rechts) ist sehr asymmetrisch. Der Huf hat mehr Wölbung links als rechts, und die Trachten sähen nie gleich aus. Nie! Das gilt auch für die Eckstreben an diesem Huf. Sie wären nie gleich auf beiden Seiten. Nie!


Die Form des Hufbeins und sein Maß an Wölbung hilft dabei, festzustellen, welcher Typ Huf wachsen wird.

Diese Hufe wurden etwa dort durchgeschnitten wo der rote Pfeil zu sehen ist. Die Stelle lag nah an der Strahlspitze.
Zwei sehr unterschiedliche Huftypen.
Hier sehen Sie noch einen hohen, zusammengezogenen Huf. An diesem Huf drückt die Hufwand auf das Hufbein.

Ich habe dies in der Großversion des Bildes markiert.

Dieser Huf wurde weiter hinten durchgeschnitten, nicht an der Strahlspitze. Der dunkle Punkt am Knochen ist ein Teil des Strahlbeins.

Von diesen drei gezeigten Hufen ist einer dünnwandig und verbogen und muß davon abgehalten werden, sich weiter zu verbreitern.

Der zweite ist ein dickwandiger, hoher Typ, der relativ gesund aussieht, aber ich würde nicht wollen, daß er noch höher wird. Der Strahl an diesem Huf sieht übrigens so klein aus weil es die Spitze ist und nicht der Teil, der weiter hinten in Richtung Trachten liegt.

Der letzte Huf ist auch der hohe Huftyp, der sich einrollt. Dieser Huf muß dazu gebracht werden, sich zu "öffnen", und er muß gekürzt werden.

Der interessante Punkt ist, daß die Sohlenwölbung stark von Pferd zu Pferd und Huf zu Huf variiert. Deshalb gibt es kein Patentrezept und keine Formel.

Egal wie Sie trimmen, diese Hufe werden nie gleich aussehen. Ich würde den verbogenen Huf dazu bringen, sich wieder mehr zu "versammeln", und würde zu verhindern versuchen, daß der aufrechte Huf sich zusammenzieht. Das ist alles, was ich bei meinem Trim anstreben würde.

Wir können die innliegende Knochenform nicht ändern, aber wir können versuchen, den Verlust des Strahlpolsters zu verhindern, indem wir den Huf zusammenhalten. Wir wollen nicht, daß der aufrechte, hohe Huf sich noch mehr verengt und der verbogene Typ noch breiter wird.


4. Die Trachtenhöhe mit Hilfe der Eckstreben finden.

Glauben Sie es oder nicht, Sie können beginnen zu sehen, was Sie mit den Trachten anstellen müssen, indem Sie die Eckstreben des Hufs und die Tiefe der Strahlfurchen (Raum zwischen Strahl und Eckstrebe) betrachten.

Ich zeigte schon die drei Trachten-Typen; zu niedrig, genau richtig, und zu hoch. Sehen Sie sie sich den Unterschied in den Eckstreben an. Hufe mit niedrigen Trachten haben Ecktreben, die ausgebreitet sind wie ein offenes Buch. Die Eckstreben an einem normalen Huf sind wie bei einem halboffenen Buch, und die an einem Zwanghuf sind fast aufrecht (steil). Sie sind wie ein Buch, das nur leicht offensteht.

Niedrige Trachten

Übergelegte (flache) Eckstreben

 

Normale Trachten

Keine aufrechten/keine übergelegten Eckstreben

 

Hohe Trachten

Sehr aufrechte Ecktreben

 

Ich werde versuchen, Ihnen zu erklären wie Sie festestellen können ob Ihr Pferd hohe Trachten hat. Der Grund warum dies wichtig ist, ist der, daß hohe Trachten mehr Aufmerksamkeit brauchen als niedrige oder normale Trachten. Sie möchten ja nicht, daß die Trachten immer höher werden und den Strahl dabei vom Boden abheben oder sich einrollen und dabei zu viel Druck auf den Strahl und die inneren Strukturen ausüben.

Ein guter Startpunkt, um die Vorgehensweise bei den Trachten festzulegen, ist, die Eckstreben anzuschauen. Genauer gesagt, schauen Sie sich die Furche zwischen Eckstrebe und Strahl (Strahlfurche) an. Dieser Bereich gibt Ihnen einen Eindruck davon, ob Sie die Trachten wirklich kürzen müssen oder nicht.

Ich habe die Eckstreben entweder als übergelegt oder aufrecht bezeichnet. Es gibt natürlich alle möglichen Variationen zwischen diesen beiden Extremen. Es ist wie wenn man ein Buch aufschlägt. Wenn Sie es öffnen können Sie den Rand der Seite in der Buchmitte und somit einzelne Worte nicht erkennen. Wenn Sie das Buch weiter öffnen beginnen Sie, die Seitenränder und Worte besser zu sehen.

Tiefe Strahlfurche

Sehr flache Strahlfurche

Das erste Bild zeigt die Situation an einem Huf mit tiefern Strahlfurchen. Eckstrebe und Strahl liegen sehr dicht beieinander. Das kann bedeuten, daß das Strahlpolster zusammengedrückt wird.

Im nächsten Bild sehen Sie wie es wäre wenn die Strahlfurchen sehr flach wären. Eckstrebe und Strahl stehen weit auseinander. Normalerweise heißt das, daß das darunterliegende Strahlpolster flachgedrückt wird.

Denken Sie daran, daß dies dasselbe Buch ist, und daß die "Eckstrebe" in beiden Beispielen dieselbe Größe hätte. Es ist die Lage die unterschiedlich ist.

Tiefe Strahlfurchen sagen mir, daß die Trachten warscheinlich gekürzt werden sollten und müssen. Flache Strahlfurchen sagen mir, daß ich die Trachtenhöhe so lassen sollte wie sie ist. Das Strahlpolster bekommt von den Eckstreben wenig oder gar keinen Schutz, also würde ich das letzte Bißchen an Unterstützung nicht auch noch entfernen wollen.

Niedrige Trachten

Gute Trachten

Hohe Trachten

Hier ein anderer Weg, die Unterschiede von Strahlfurchen und das Strahl/Eckstreben-Verhältnis zu zeigen. Nochmals, die "Eckstreben" haben in jedem Beispiel dieselbe Größe.

Wenn ich mir verschiedene "M" Konfigurationen ansehe sehe ich klar, daß die erste sich zusammendrücken würde. Tatsächlich würde sie sich zu leicht zusammendrücken und hätte Schwierigkeiten, sich zu regenerieren.

Die zweite würde "nachgeben" aber nicht flacher werden. Diese Konfiguration ist stark und flexibel.

Die letzte würde überhaupt nicht "nachgeben" oder "federn". Ich denke das ist der Grund warum ich bei steilen Zwanghufen mehr Schale und Hufknorpelverknöcherungring (ring bone and side bone) sehe. Der Huf absorbiert kaum Stöße von unten, und die Gelenke werden dadurch sehr belastet.


Asymmetrische Trachten

Normal : Hoch

Es gibt noch ein Art von Verhältnis zwischen Eckstreben und Strahl

Dieser Huf hat eine normale und eine hohe Trachte.

Dieser Huf ist sehr asymmetrisch. Eine Eckstrebe ist sehr aufrecht und hat eine tiefe Strahlfurche. Die andere Eckstrebe ist normaler und hat eine viel kleinere Strahlfurche.

 

Es ist offensichtlich, daß eine Trachte mehr Aufmerksamkeit als die andere braucht.

 

 

Erster Trim

 

Vier Monate später

Also.... Ich werde die schiefe Trachte (die mit der tiefen Strahlfurche) kürzen und dazu bringen, sich zu öffnen. Die andere Trachte werde ich normal behandeln.

Der Huf ist immer noch krumm, aber doch sehr verbessert.

Ironischerweise war dieses Pferd vor und nach der Eisenabnahme nicht lahm. Manche Pferde sind wirklich erstaunlich.


Ein anderes Paar asymmetrische Trachten

Normal : Niedrig

Dieser Hinterhuf ist ein wenig anders als der darüber. Er ist auch asymmetrisch, aber er hat eine normale und eine niedrige Trachte.

Also, ich werde von der niedrigen Trachte die Verbiegung entfernen. Ich möchte die Hufwand dazu bringen, gerader nachzuwachsen. Kürzen werde ich die Trachte nicht.

Es ist erstaunlich wie sich dieser Huf verändert hat.

Die verbogene Trachte ist viel stärker und gerader geworden.

Nun ist die Eckstrebe nicht mehr so ausgebreitet.


Hohe Trachten kürzen

Für diese nächste Analogie habe ich Hüllen aus Kunststoffschaum benutzt, mit denen man sonst Getränkedosen kühl hält. Ich habe davon nur eine Art Stufe von 1/2 inch von der "Trachte" abgeschnitten.

Ich wollte zeigen wie sehr die Zehe vom Kürzen der Trachten beeinflußt wird. Sie wird dadurch angehoben, und der Zehenwinkel ändert sich.

Der Zehenwinkel ist sehr steil.

Das Kürzen der "Trachten" hat den Zehenwinkel verändert.

Der Winkel hatte sich sogar noch mehr geändert nachdem ich das Kürzen der Trachten beendet hatte.

Es ist sehr wichtig, die Zehe mittels Mustang Roll zurückzusetzen, sonst würde der Huf lang nach vorne wachsen. Ich möchte ja nicht ein neues, ganz anderes Problem verursachen.


Niedrige Trachten erhöhen

Der Zehenwinkel ist extrem flach.

Der Zehenwinkel wurde deutlich angehoben.

Nun, da die Trachten steiler nachwachsen, ist die Zehe viel steiler.

Jahrelang habe ich daran gearbeitet, Zehe und Trachten an einem niedrigen untergeschobenen Huf wie diesem zurückzusetzen. Als ich anfing, darüber nachzudenken, die Trachten irgendwie zu heben, setzten sich die Zehen quasi von alleine zurück.

Es braucht viele Jahre ehe ich realisierte, daß all die Hügel rund um Eckstreben und Strahl möglicherweise einem bestimmten Zweck dienen. Sie könnten dazu dasein um zeitweise die Trachten zu heben bis die Hufwände steiler und kräftiger nachwachsen können. Sie könnten auch den Strahl und das darunterliegende Strahlpolster schützen.

Beachten Sie wie sehr sich der Zehenwinkel ändert wenn nur ein kleiner Keil unter die "Trachten" geschoben wird.


Hohe Trachten trimmen

Hohe Trachten erkennen

Diese Huf hat sehr hohe Trachten. Es ist wichtig die lebende Sohle zu suchen und die Trachtenecke zu säubern.

In den unteren Bildern ist der Strahl wie in einem Tal gelagert. Es ist offensichtlich, daß diese Trachten gekürzt werden müssen.

Am nächsten Huf ist es etwas schwieriger zu erkennen wieviel die Trachten gekürzt werden müssen weil es schein, daß der Strahl schon Bodenkontakt hat.

Der Strahl liegt hier nicht so weit unter dem Niveau der Hufwand, aber die Strahlfurchen sind sehr tief. Das sagt mir, daß die Trachten ein ganzes Stück gekürzt werden müssen.

Die Strahlfurchen sind ein besserer Indikator für Trachtenhöhe als die Betrachtung der Strahlhöhe.


Erstes Trim-Beispiel

Hohe Trachten

Was würden Sie mit einem Huf wie diesem tun? Wenn die Trachten so hoch sind und der Strahl so hoch über dem Boden schwebt werde ich die Trachten kürzen und versuchen, den Strahl weiter in Richtung Boden zu bekommen. Dies ist nicht immer innerhalb der ersten Sitzung möglich, aber bei diesem speziellen Pferd schon.

Wenn die Trachten so hoch sind und die Strahlfurchen so tief, dann kann ich die Trachten deutlich kürzen. Ich werde vehement versuchen, die Trachtenecken zu säubern. Beachten Sie das Wort "versuchen". Sorgen Sie sich nicht wenn es nicht in der ersten Sitzung gelingt.

Hufbearbeitung ist ein Prozeß.     Hufbearbeitung ist ein Prozeß.     Hufbearbeitung ist ein Prozeß.

Ich trimme normalerweise zuerst von oben, aber manchmal schreit ein anderer Teil des Hufs nach meiner Aufmerksamkeit. Bei diesem Huf haben die Trachten den ersten Platz gewonnen. Ich habe Trachten und Eckstreben mit dem Nipper gekürzt, das hätte ich auch mit der Raspel tun können. Ich suche nach einer sauberen Trachtenecke. Ich versuche bei einem Huf mit hohen Trachten vehementer, die Trachtenecke sauber zu bekommen, aber dies würde nicht unbedingt in der ersten Trim-Sitzung gelingen. Erinnern Sie sich, Trimmen ist ein Prozeß.

grobe Trachtenhöhe Trachten mehr gekürzt fertiger Huf

grobe Trachtenhöhe Trachte mehr gekürzt fertiger Huf

Am Ende sind die Trachten immer noch nicht in der Nähe der lebenden Sohle angekommen (die Sohle sieht immer noch brüchig und mehlig aus aber die weiße Linie ist klar). Es besteht keine Notwendigkeit, die Trachten in dieser Sitzung weiter zu kürzen. Das ist gut genug. Der Strahl hat Bodenkontakt, und das ist im Moment genug.


Dies ist derselbe Huf.

ungetrimmt

grobe Trachtenhöhe

fertiger Huf

Obwohl ich die Trachten in der ersten Sitzung deutlich gekürzt habe war diese Stute hinterher nicht lahm. Sie stürmte aus dem Stall und rannte einige Runden um die Wiese. Sie zeigte auch während der nächsten Tage keine Anzeichen von Lahmheit.

Manchmal werden Sie eine Lahmheit des Pferdes an den ersten ein oder zwei Tagen nach der Bearbeitung beobachten können. In Situationen wie dieser, in der ich die Trachten recht dramatisch gekürzt habe, denke ich, daß es oft andere körperliche Schmerzen sind, die durch die Veränderung des Hufwinkels entstehen. Ein Weg, dies festzustellen, ist, das Pferd auf hartem oder steinigem Untergrund laufen zu lassen. Wenn es Schmerzen im Huf hat wird es die Steine deutlich wahrnehmen.

Jegliche Lahmheit sollte in ein oder zwei Tagen verschwunden sein.

Wenn das Pferd vor der Bearbeitung Schmerzen hatte wird es die normalerweise auch nachher haben.

ungetrimmt

grobe Trachtenhöhe

fertiger Huf

Dickwandige Hufe können den Strahl vom Untergrund abheben. Ich bin sicher, daß der Mangel an Stimulation dazu beiträgt, daß sich das Strahlpolster zurückbildet. Ich wünschte ich wüßte warum manche Pferde mehr Strahlpolstersubstanz verlieren als andere, aber leider weiß ich es nicht.

Wenn Sie sich die Sohlenbilder dieses Hufs ansehen können Sie erkennen, daß das Strahlpolster bei dieser Stute nicht so verkümmert ist. Der Strahl ist immer noch relativ breit und bildet ein recht großes V. Der nächste Huf hatte nicht so viel Glück. Er weist starken Zwang auf, und der Strahl ist extrem schmal.

Der Strahl am Huf der Stute oben hat nun Bodenkontakt. Die Sohlen werden sich nun besser abschälen. Die Hufe werden bei regelmäßiger Bearbeitung weiterhin gut aussehen.


Zweites Trim-Beispiel

Hohe Trachten

 

Hier sehen Sie einen Huf, bei dem schon seit langer Zeit extremer Zwang besteht. Diese Hufwände sind sehr stark und dick und haben den Huf immer höher werden lassen. Während die Wände nach innen kontrahiert sind wurden die Ballen hoch- und nach außen gedrückt. Ich finde es sieht aus wie eine Frau, die ein Korsett trägt.

Das Strahlpolster wird gequetscht.

Alles, was ich für diesen Huf tun kan, ist, ihn dazu zu bringen, sich zu öffnen und die Trachten zu kürzen. Ich kann dies nicht erzwingen. Nochmals, es ist ein Prozeß.

Dies ist was ich sah als ich dieses Pferd kennenlernte. Es war schon seit Jahren lahm gewesen. Es stand im Stall und verlagerte sein Gewicht vom einen auf den anderen Huf weil sie beide so schmerzten.

Ich wünschte ich hätte den Hufkratzer dazu benutzt, die Tiefe der Strahlfurche zu zeigen. Sie war unglaublich tief!

Dies ist einer der wenigen Hufe, die wirklich eine falsche Sohle hatten. Es sieht auf den "vorher" Bildern wie die lebende Sohle aus, aber die Oberfläche befindet sich nicht einmal in der Nähe der Sohle.

Wieder einmal sagte mir die Tiefe der Strahlfurche, daß ich die Trachten enorm kürzen konnte! Wenn ich mich auf meine Augen und die Beschaffenheit der Sohle verlassen hätte hätte ich die Trachten an diesem Huf viel zu lang gelassen.

Dies ist alles was ich beim ersten Trim tun konnte. Die Trachten wurden deutlich gekürzt. Ich klärte die weiße Linie in den Trachtenecken und berundete die Trachtenkanten.

Einundzwanzig Tage später

So sahen die Hufe aus, als ich einundzwanzig Tage später wiederkam. Die Trachten sind immer noch sehr hoch, aber der Huf sieht besser aus.

Der Huf hat sich ganz leicht geöffnet.

Sehen Sie wie tief die Strahlfurchen immer noch sind. Man kann sich nur vorstellen wie tief sie vor dem ersten Trim waren.

 

Können Sie es glauben?

Ich vergaß eine Aufnahme von hinten zu machen.

Sechs Wochen seit der letzten Bearbeitung

Sechs Wochen war ein zu großer Abstand zwischen den Trims für dieses Pferd. Der Huf ist wieder sehr hoch geworden.

Können Sie es glauben?

Ich habe wieder das Bild aus dieser Perspektive vergessen!

 

Die Hufe verbessern sich. Das Pferd ist immer noch lahm, hat aber nicht mehr konstante Schmerzen wie vorher. Der Strahl hat begonnen, sich zu öffnen. Die Trachten sind sehr gewachsen, aber es gibt trotzdem Fortschritte.

Die Beschaffenheit der Sohle bei diesem Pferd ist sehr trügerisch, aber ich sehe, daß die Strahlfurche immer noch sehr tief ist. Ich kürze die Trachten an diesem Huf mehr als bei einem Huf mit flacheren Strahlfurchen.

wieder vergessen

Beachten Sie, daß ich die weiße Linie jedesmal finde wenn ich diese Hufe trimme. Ich kann zwar nicht alles an mehliger, flockiger Sohle entfernen, aber ich kann die Trachten graduell kürzen.

Ich bedauere wirklich, daß ich von diesem Huf keine Bilder der Rückseite gemacht oder mit dem Hufkratzer gemessen habe. Es ist schwierig zu erinnern welche Bilder ich brauche und möchte.

Ich führe die Hufbearbeitung an diesem Pferd nicht mehr durch, es lebte sehr weit weg und brauchte häufige Trims um die Hufsituation zu verbessern. Es hatte auch Probleme an der tiefen Beugesehen, die nur sehr langsam heilten.

Dies waren nur drei Trims in sechsundsechzig Tagen..


Die Trachtenhöhe finden

Niedrige Trachten

Die Eckstreben sind an einem Huf mit niedrigen Trachten normalerweise anders als was wir an einem Huf mit dicken Wänden und hohen Trachten sehen. An einem niedrigen Huf sind das was die meisten Menschen übergelegt nennen. Ich nenne es "ausgebreitet". Sie können leicht den Übergang zwischen Eckstreben und Strahl (Strahlfurche) erkennen.

Die Strahlfurche ist sehr flach.

Der Strahl ist normalerweise sehr flach und breit. Die Trachten müssen bei diesem Huftyp sehr selten gekürzt werden. Ich arbeite daran, die Trachten einwärts zu bringen und Verbiegungen im hinteren Teil des Hufs zu vermindern. Da die Eckstreben die einzige Struktur dort sind lasse ich sie wie sie sind bis die Wände gerader nachgewachsen sind und in der Lage sind, den Huf zu stützen.

Ich lasse die Trachten so hoch wie möglich, aber ich raspele sie leicht zurück.


Untergeschobene Trachten

"Untergeschobene Trachten" sind für mich Trachten, deren Hornröhrchen sich unter den Huf falten und/oder nach vorne wachsen.

Die Bilder oben sind ein gutes Beispiel. Die Trachtenecke liegt sehr weit vorne! Ich werde daran arbeiten, diese zurückzusetzen ohne dabei die Trachten zu sehr zu kürzen. Der Huf dieser Stute ist so flach, daß möglichst alles an Trachtenhöhe belassen werden sollte, aber die Trachten sind offensichtlich zu weit vorne.

Die unteren Bilder erklären möglicherweise was ich meine wenn ich sage, daß ich möchte die Trachten weiter nach hinten bringen ohne sie zu kürzen.

Erinnern Sie sich, Trimmen ist ein Prozeß!

Dies ist eine untergeschobene Trachte. 

Alle biegen sich unter den Huf.

Ich habe einige der Hornröhrchen gekürzt, so daß sie gerader nachwachsen können, aber ich habe nicht die Trachten gekürzt.
Ich habe noch einige Hornröhrchen mehr abgeschnitten, also werden mehr von ihnen gerader nachwachsen.

Ich habe die Trachten immer noch nicht gekürzt.

Beachten Sie, daß noch mehr Hornröhrchen abgeschnitten wurden.

Die "Trachten" wachsen gerader nach und weiter nach hinten, aber ich habe sie nicht gekürzt.

Jetzt sind die "Trachten" viel kräftiger und gerader.

Sie sind nun in der Lage, den hinteren Teil des Hufs aufzurichten.

Ich habe die Trachten mit der Raspel zurückgesetzt und bearbeite nun die Eckstreben. Ich denke daran, sie "hereinzubringen" so wie ich daran denke, die Trachten zurückzusetzen. Ich arbeite an wenigen Hornröhrchen zur Zeit. Ich möchte sie dazu bringen, gerader herunterzuwachsen anstatt sich über die Sohle zu legen.

Denken Sie an die Malpinsel-Analogie weiter oben. Anstatt daß die Borsten eine untergeschobene Trachte sind sind sie übergelegt. Ich denke ich sollte dies unter einem aktualisierten 4. Schritt bringen.

Das ist alles was ich in dieser speziellen Trimsitzung tun werde. Ich habe die gewichttragende Fläche zurückgesetzt und versucht, soviel wie möglich an Trachtenhöhe zu erhalten.

An einem Huf mit niedrigen Trachten und schwachen Wänden möchte ich unbedingt, daß die Wände gerader nachwachsen. Dann werden auch die Eckstreben weniger prominent sein. Im Moment exisitert wenig tragende Hufwand, also werden die Eckstreben nötig gebraucht. Die Unterstützung der Eckstreben zu entfernen und die Wände sich weiter verbiegen zu lassen würde den Huf zum Kollabieren bringen.

Hier sehen Sie was ich unter Wände zusammenbringen verstehe. Ich bringe sie dazu gerader herunterzuwachsen, indem ich die Verbiegungen abraspele. Ich brauche aber nicht alle Verbiegung in einer Sitzung abzuraspeln.

Trimmen ist ein Prozess!

Wenn ein Huf wirklich niedrige Trachten und völlig verbogene Wände rund um den Huf hat, würde man das Pferd lahm machen wenn man alle Verbiegung komplett abraspeln würde. Also konzentriere ich mich dabei auf den hinteren Teil des Hufs, damit er sich aufrichten kann.

Indem ich mich auf nur einen Teil konzentriere, sind die Chancen besser, daß das Pferd hinterher nicht lahm ist.


In einer letzte Bilderserie

zeige ich wie ich

"die Trachten zurücksetze ohne die lebende Sohle zu beschneiden".

Dies ist eine Serie von vorher-nachher Bildern. Was ich hervorheben möchte ist, daß ich nie in die lebende Sohle geschnitten, die Trachten aber doch deutlich gekürzt habe. Ich konzentriere mich auf die Trachte unten im Bild.

Übrigens öffnete sich ein großer Abszeß an Trachte und Wand, die sie oben im Bild sehen. Dies Stelle wird für eine Weile so aussehen. Die Eckstrebe ist dabei, sich abzuschälen und ich denke, sie wird sich in einem Stück ablösen. Ich werde versuchen, Bilder dieses Prozessses zu machen, um Ihnen die Stadien, durch die ein Huf nach einem solchen Abszeß geht, zu zeigen.

Hier sehen Sie die Trachten in voller Höhe. Ich habe diesen Huf von oben beraspelt.
Ich habe begonnen, den Übergang von der Sohle in die zu bearbeitenden Trachte zu schaffen.
Ich bringe die Trachten noch etwas weiter nach hinten.
Noch mehr Bilder desselben Hufs. 
Dies und das letzte Bild zeigen die finale Berundung der Trachten, die ich vornehme.
Noch mehr davon.

Weil dies relativ hohe Trachten waren habe ich die weiße Linie in den Trachtenecken gesucht. Wenn dies ein Huf mit niedrigen Trachten gewesen wäre hätte ich nicht so viel der weißen Linie freigelegt.

Ich habe die weiße Linie freigelegt, habe dabei aber nicht in das geschnitten, was ich als lebende Sohle ansehe.

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