Heilung von Hufrehe durch Barhuf-laufen


Was die Begriffe bedeuten

Laminitis bedeutet Entzündung in der Blättchenschicht - dies meint die ineinandergreifenden, papierdünnen Lamellen, die die Hufwand am Hufbein befestigen (das Hufbein wird auch "P3" genannt, weil es der 3. Zehenknochen unterhalb des Fesselgelenkes ist). Das Auftreten von Laminitis hat viele Gründe, u.a. Infektionen oder Krankheiten irgendwo im Pferdekörper; Koliken; Überfütterung mit Getreide oder anderen zuckerreichen Futtermitteln; Probleme beim Abfohlen; Cushings oder andere Insulin-bedingte Imbalancen; schließlich Überarbeitung auf hartem Untergrund (Belastungsrehe; engl. "road founder").

Laminitis ist sehr schmerzhaft und resultiert im Verlust des Zusammenhaltes der Blättchenschicht (hier weiße Linie genannt) wenn die Ursache nicht in kürzester Zeit behoben wird. Wildpferde "behandeln" Laminitis indem sie in kaltem Wasser stehen und wie sonst auch die täglichen etwa 20 Meilen (30 km) mit der Herde auf Futtersuche mitlaufen; der Anfall ist nach ca. 2-3 Tagen vorüber.

Founder bedeutet, daß das Hufbein sich von der Hufwand entfernt hat und seine Spitze nach unten auf die Sohlenlederhaut drückt. Es existieren extreme Schmerzen ausgehend von der stark gezerrten Blättchenschicht und der gequetschten Sohlenlederhaut.

(Anm. d. Übers.: Die Bezeichnungen "Laminitis" und "Founder" werden im englischen für zwei unterschiedliche Zustände benutzt. Akute Hufrehe - Laminitis - beschreibt Symptome mit einem plötzlichen ersten Anfall des Schmerzes und der Entzündung der Huflederhaut. Als Founder wird hingegen häufiger für eine chronische, länger anhaltende Erkrankung bezeichnet, die mit der Abwärtsbewegung (Rotation) des Hufbeines einhergeht.)

Hier sehen Sie ein Pferd in der typischen Rehehaltung. Es stellt die Vorderbeine vorwärts im Versuch, sich von den Schmerzen im Zehenbereich Erleichterung zu verschaffen. Die Hinterbeine sind ebenfalls vorwärts unter den Körper gestellt und tragen somit mehr Gewicht als normal. Die Hinterhand ist überbelastet und hat Muskulatur verloren - dieses Pferd ist schon seit längerem in diesem Zustand.

Rotation, eine Art der Rehe, heißt, daß nur der Zehenbereich des Hufbeins herabgesunken ist und somit seinen Winkel in Relation zum Kronbein (P2) verändert hat. Die scharfkantige Zehe des Hufbeins drückt auf die Sohlenlederhaut und kann weiter durch die Sohle brechen. Sie können eine kleine Senke am Kronsaum fühlen wo in diesem Zustand das Gelenk zwischen P2 und P3 etwas weiter als normal geöffnet ist. Das rotierte Hufbein ist im Bereich der Seitenwände immer noch durch eine feste Blättchenschicht mit der Hufwand verbunden.

Hier sehen Sie eine Röntgenaufnahme eines Rehehufes, er gehört zum oben gezeigten Pferd. Die gerade Linie zeigt wo sich Oberseite des Hufbeins normalerweise befinden würde. Der Pfeil zeigt wie weit das Hufbein abwärts rotiert ist. Das Maß an Rotation ist enorm; bei diesem Pferd penetriert das Hufbein bereits die Sohle.

Absinken, die andere Art der Rehe, heißt, daß die gesamte weiße Linie sich getrennt hat; das Hufbein ist komplett auf die Sohle gesunken. Sie sehen am gesamten Kronsaum eine Rinne von etwa der Größe, daß man eine Murmel darin um den Huf herum rollen könnte.
Weil keine Verbindung in der Blättchenschicht mehr besteht ist ein herabgesunkenes Hufbein schwierig zu heilen.

Founder (chron. Rehe) kann aufgrund von Laminitis auftreten - die Blättchenschicht trennt sich weil sie entzündet ist. Oder sie passiert aufgrund von ständig auftretenden mechanischen Kräften, die die Hufwand vom Hufbein wegzerren. Belastungsrehe (engl. mechanical founder) ist die graduelle, schleichende Zerrung und Trennung der Blättchenschicht, die wir bei vielen beschlagenen Pferden finden oder bei den überlangen, vernachlässigten Hufen einiger ""geretteter" Pferde.

Eine Verbiegung der Hufwand bedeutet eine sichtbare Veränderung in der Form der Hufwand, wenn eine Zerrung oder Trennung der Blättchenschicht aufgrund einer Entzündung oder mechanischen Kräften vorliegt. Wenn nur die Wand im unteren Teil des Hufs verbogen ist deutet dies auf die Notwendigkeit einer Bearbeitung hin; diese Art von Verbiegung ist oft kurvig geformt und leicht zu erkennen.

Eine Verbiegung aufgrund von Laminitis oder langfristiger mechanischer Überbelastung (Eisen oder unausbalancierte Hufe durch falsche Bearbeitung) ist an der Außenseite oft gerade und dadurch u.U. schwer zu erkennen. Der Winkel der Wand verändert sich abrupt und weit oben am Kronsaum - manchmal so hoch oben, daß man nicht sehen kann wo er sich ändert.

Dies ist eine Wandverbiegung durch Rehe. Die Zehe sieht gerade aus, aber es gibt einem Knick im Zehenwinkel genau unter dem Kronsaum (Pfeil). Die Linie zeigt das ungefähre Maß an Rotation des Hufbeins. Die Trachten sind sehr lang geworden, typisch für eine chronische Rehe.

Wandverbiegungen sagen uns, daß eine Zerrung oder Trennung der weißen Linie aufgetreten ist; Verbiegungen und Trennung der weißen Linie sind ein und dasselbe. Rehe ist eine Wandverbiegung, die so weit fortgeschritten ist, daß das Hufbein rotiert ist.


Beginnen Sie mit einer anderen Sicht der Dinge

In letzter Zeit wird Rehe als Katastrophe angesehen. Früher wurden die Eisen abgenommen und das Pferd für ein Jahr auf die Weide gestellt; wenn es genesen war wurde es wieder zur Arbeit eingesetzt und das Leben ging weiter.

Rehe ist zu einer "großen, schrecklichen" Sache geworden weil die konventionelle Medizin sehr technisch gworden ist und die hervorragenden Selbstheilungsprozesse des Pferdes ignorierte. Das Pferd braucht keine "orthopädischen" Beschläge; es braucht keine ausgefallenen Medikamente, die sein System durcheinanderbringen und die Leber überlasten; und "Stallruhe" braucht es schon gar nicht.

Pferde heilen sehr gut. Das Barhuf-laufende Pferd kann sich durch Anwendung eines "Wildpferde-Trims" mit "weißer Linie-Strategie" und viel Bewegung gut von einer Rehe erholen. Je mehr wir durch Anwendung von "high tech" Behandlungen eingreifen, desto schwerer ist es für den Pferdekörper, seinen Heilungsprozeß durchzuführen.

Maßnahmen:

- nehmen Sie die Eisen ab

- ermöglichen Sie dem Pferd Auslauf rund um die Uhr, vorzugsweise mit einem anderen Pferd/anderen Pferden, damit es zu mehr Bewegung motiviert ist

- stellen Sie Heu (kein Alfalfa) rund um die Uhr zur Verfügung; wenn es zuckerreich ist weichen Sie es vorher ein

- bei der Hufbearbeitung ist oberste Priorität, die Wandverbiegungen zu entfernen, um dem Pferd sofortigen Komfort zu verschaffen


Eine Bearbeitung zur Heilung von Hufrehe

Es gibt eine typische Hufrehe-Form des Hufs. Die Zehe kann stark verbogen sein ("Hausschuh-Zehe" oder "Entenschnabel"); die weiße Linie (Blättchenschicht) ist extrem auseinandergezogen und weich wie verfaultes Holz. Die Sohle ist dort flach wo das Hufbein von innen drückt, so daß der Huf "wie ein Holzblock" aussieht. Der Kronsaum und die Hufknorpel sind möglicherweise auch aufwärts gedrückt. In einer chronischen Situation werden die Trachten aufgrund des gestörten Zehenwachstums am Kronrand sehr lang.

Nach "Barhuf-Art" das Problem anzugehen heißt, um die bestehende Lage des Hufbeins herum eine neue Hufkapsel zu bilden. Dies weicht von der konventionellen Methode der Veterinäre ab, die versuchen, das Hufbein in seine frühere Position in der alten Hufkapsel "zurückzuschieben".

Es gibt Fotos von Rehepferden in der Fotogallerie 1: #2, #8, #19, #21.

Siehe auch Seite Rehepony wo ich Linien auf die Fotos eines Ponys mit chronischer Rehe gezeichnet habe.


Bearbeitung eines Rehehufs:

1) WANDVERBIEGUNGEN

Entfernen Sie sämtliche Verbiegung an der Hufbasis bis an die Innenseite der gezerrten weißen Linie (Blättchenschicht), quasi bis an die Sohlenkante. Berunden Sie den Tragrand, so daß der Umriß (Hufabdruck) des Hufs eine ebene Linie zeigt, ohne Beulen oder Ecken, die wiederum die weiße Linie zerren würden. Belassen Sie die oberen 2/3 der Wand auch wenn sie verbogen ist; die Wand braucht eine gewisse Stärke um den Huf in der Zwischenzeit zusammenzuhalten.

Wenn der Untergrund weich ist können viel von der verbogenen Wand abraspeln während sich der Huf auf dem Boden befindet; dies erspart dem Pferd schmerzhaftes Stehen auf dem anderen Huf. Wenn Sie einen weichen Platz anbieten legt sich das Pferd vielleicht hin, so daß Sie an den Hufen arbeiten können. Mit Nippern (Hufschneidezange) schaffen Sie die meiste Arbeit in wenigen Minuten.

Bei einem Rehehuf mit dramatisch langer Zehe setzen Sie die Zehe mit einem senkrechten oder senkrecht-einwärts (Richtung Sohle) gerichteten Schnitt zurück, um genug Hufwand zum Schutz des oberen Wandteils stehenzulassen.

Entfernt man die Wandverbiegungen macht dies das Pferd sofort viel komfortabler, so daß es herumlaufen kann und die Blutzirkulation in seinen Hufen erhöht wird. Es ist so für das Pferde auch leichter auf diesem Huf zu stehen und den anderen Huf für Sie zur Bearbeitung zu heben.

2) TRACHTEN

Wenn das Pferd in der Lage ist, einen Huf für Sie hochzuhalten (es kann sein, daß dies bei der ersten Bearbeitung nicht klappt), kratzen Sie flockige oder krümelige Sohle von der hinteren Hälfte des Hufs, so daß ersichtlich ist wieviel Sie die Trachten kürzen können. Im Zehenbereich belassen Sie die krümelige Sohle als Schutz da das Hufbein durch die Sohle brechen könnte.

Kürzen Sie die Trachten indem Sie einen Horn-Keil entfernen, der eine Daumenbreite vor der Strahlspitze endet und in Richtung Trachten dicker wird. In den Trachtenecken kürzen Sie die Trachten nur bis auf das Niveau der festen Sohle; wenn Sie in die lebende Sohle schneiden wird das Pferd Schmerzen haben. Wenn das Pferd die Hufe nicht lange genug hochhalten kann verschieben Sie die Bearbeitung der Trachten auf ein anderes Mal.

Durch die keilförmig abgeschnittenen Trachten wird die Zehe vom Untergrund abgehoben. Dies reduziert die Schmerzen, die durch den Druck des Hufbeins auf die Sohlenlederhaut entstehen.

Kürzen Sie die Hinterenden der Eckstreben so, daß Sie keinen Bodenkontakt haben.

Warten Sie dann 2 Wochen und machen Sie mit der Bearbeitung weiter, die auf der Seite Bearbeitung erklärt wird.


Hinterhufe sind für ein Rehepferd wichtig! Es trägt auf ihnen das meiste seines Gewichtes, in einer extrem versammelten Haltung, um sich von den Schmerzen in den Vorderhufen Erleichterung zu verschaffen.

Die Trachten reiben sich schnell ab, und die Zehen wachsen lang nach vorn. Dies bringt alle Gelenke der Hinterbeine in eine unkorrekte und uneffiziente Position. Der "Standapparat" ( ein Arrangement der Knochen und Sehnen, die dem Pferd erlauben im Stehen zu schlafen) funktioniert in dieser Position nicht, so daß die Hinterbeine nie Entspannung bekommen. Sie werden die Rumpfmuskulatur vor Erschöpfung zittern sehen. Es kann schwierig sein, dafür zu sorgen, daß das Pferd kein Gewicht verliert, während dies alles passiert.

Um einer schwerwiegenden Veränderung der Hinterhufe vorzubeugen halten Sie die Zehe sehr kurz, damit das Pferd seine Röhrbeine nach Belieben senkrecht positionieren kann.


Betreuung von Rehepferden

Alle Befürworter der Barhufmethode für Rehe sind sich einig: Für die Genesung eines Rehepferdes ist Bewegung essentiell. Es ist noch wichtiger als eine perfekte Hufbearbeitung - obwohl es sich am besten mit einer möglichst guten Bearbeitung bewegen kann.

Das Pferd sollte sich rund um die Uhr frei bewegen können und ständig Heu zur freien Verfügung haben; kein Getreide und kein Gras. Wenn es sich von alleine nicht bewegen möchte kann es spazieren geführt werden, so schnell oder langsam wie es gehen möchte, mehrmals am Tag - wenn es sich dennoch nicht bewegt haben Sie wahrscheinlich nicht genug der verbogenen Wand oberhalb des Bodens entfernt. Indem diese Verbiegungen entfernt werden verbessert sich die Motivation des Pferdes zu laufen dramatisch.

Bewegung bringt die Blutzirkulation im Innern des Hufs in Gang, was die zur Heilung benötigten Nährstoffe ins Gewebe bringt. Wenn das Pferd ein anderes Pferd/andere Pferde zur Gesellschaft haben kann wird es das zum Herumlaufen motivieren und es vor Depression bewahren. Stellen Sie sein Wasser und Heu so weit wie möglich entfernt voneinander auf um es zum Laufen zu ermutigen.

Es ist völlig in Ordnung wenn sich das Rehepferd oft zum Ausruhen der Hufe hinlegt.

Der Schmied Gene Ovnicek und andere benutzen Styroporeinlagen, um den Hufen zu mehr Komfort zu verhelfen. Die Einlagen sind mit einem kurzen Anleitungsvideo zur korrekten Benutzung erhältlich bei www.hopeforsoundness.com, Tel. 719-372-7463.

Sie können die Einlagen selbst herstellen, benutzen Sie dazu eine 2-inch (5 cm) Platte festen Isolier-Styropors (die Sorte, die aus kleinen Kügelchen besteht, zerfällt). Schneiden Sie ein Stück aus, das auf den Huf paßt und kleben Sie es mit starkem Isolierband (duct tape) an den Huf. Nach 12 bis 24 Stunden, wenn der Styropor zertreten ist, schneiden Sie das Zehenstück ab, etwa 3/4 inch (2 cm) vor der Strahlspitze (um Druck von der Sohle im Zehenbereich zu nehmen), und kleben Sie eine zweite Schicht Styropor auf. Mit vielen Schichten Klebeband an der Unterseite und um den gesamten Huf herum kann das Pferd damit mehrere Tage laufen; es wird sich besser bewegen können, und die Heilung wird schneller vonstatten gehen.

Es gibt einen weichen Schutzschuh für Rehepferde, den SabreSneaker, erhältlich unter 203-322-9002 oder www.sabresneaker.com

Der Old Mac Hufschuh funktioniert bei Rehepferden auch sehr gut: www.oldmacs.com.au

Hier im Nordosten der USA, wo der Untergrund hart und klumpig gefriert, legte der Besitzer eines Rehepferdes einen Pfad aus Stallmatten, um sein Pferd im Winter bewegen zu können.

Wenn Sie ein Rehepferd spazieren führen ist es wichtig, es es nicht zu longieren oder zu zirkeln und es in seinem eigenen Tempo um Ecken gehen zu lassen. Der Grund: es gibt kaum Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand. Wenn Sie das Pferd zu einer zu plötzlichen Richtungsänderung veranlassen kann die weiße Linie wieder zerreißen und den Huf im Heilungsprozeß um Monate zurückwerfen.

Auch der Untergrund, auf dem Sie Ihr Pferd führen, ist für die Heilung von Bedeutung. Er muß hart genug sein um dem Huf genug Bodengegendruck zwecks Blutzirkulation zu geben, und sollte so eben und gerade wie möglich sein. Tiefer Sand, Einstreu und Hallenboden ermöglichen im Huf keine Durchblutung, was die Hufe "verstopft" und damit die Schmerzen erhöht. Wenn fester Untergrund nicht zur Verfügung steht ist die beste Lösung, das Pferd mit Hufschuhen oder Polstern auf Asphalt zu führen.


Die konventionellen Medikamente, die Rehepferden verabreicht werden, widersprechen sich oft in ihrer Wirkung, daher sind sie für den Pferdekörper irritierend; ihr Gebrauch sollte gestoppt werden. Schmerzmittel können gegeben werden wenn das Pferd sich weigert zu fressen, zu trinken oder sich aus eigenem Antrieb zu bewegen, danach reduzieren Sie die Dosis über mehrere Tage. Auch homöopatische Lösungen oder Kräuter können bei der Schmerzbekämpfung helfen.

Das Futter sollte aus gutem Heu (kein Alfalfa) bestehen, das dem Pferd rund um die Uhr zur Verfügung steht. Um die Vitamin- und Mineralstoffversorgung zu gewährleisten bieten Sie dem Pferd weiße und gelbe Rüben, Kohl, Senf- und Karottengrün an; weiterhin ortstypisches "Unkraut" und Baumblätter, die das Pferd mag. (Anm. d. Übers.: die genannten Gemüse sind amerikanische Pflanzen; in Deutschland wären entsprechend alternative Gewächse zu verfüttern).

Unterstützen Sie das Immunsystem indem Sie Ihr Pferd nicht eindecken. Im Gegensatz zum natürlichen Fell kann eine Decke ihre Stärke nicht den Temperaturschwankungen anpassen; das Pferd kann frieren oder überhitzen, beides überbeansprucht das Immunsystem. Ein geschorenes Pferd kann in einigen Tagen genug Fell entwickeln; denken Sie daran, daß es jetzt nicht im Stall ist und genug Bewegungsfreiraum hat, falls es ihm zu kalt wird.

Rehepferde stehen manchmal für lange Zeit in kaltem Wasser um sich Erleichterung von Hitze ud Schmerzen zu verschaffen. Sie können ihm ein Wasser- oder Matschloch anbieten oder die Hufe in kaltes Wasser, dem ein Schuß Cidre-Essig zugesetzt wurde, stellen.

Sollte es sich um Pferd handeln, dessen Hufrehe durch Cushings oder Insulinresistenz verursacht wurde, werfen Sie einen Blick auf folgende Webseiten:

www.ruralheritage.com/vet_clinic/epsmdiet1.htm

groups.yahoo.com/group/EquineCushings

www.safergrass.org

Rehepferde benötigen oft zusätzliche Gaben von Magnesium. Sie können es im Bioladen bekommen und dem Pferd zur freien Verfügung stellen. Eine spezielle Bio-Form von Magnesium für Pferde wird als Ergänzungsfutter mit Namen Quiessence vertrieben.

Insulinresistenten (IR) Pferden kann geholfen werden, indem man ihnen täglich 1/4 Teelöffel Zimt verabreicht (aber geben Sie bitte Pferden keinen Zimt, die nicht insulinresistent sind). Auch kann das chinesische Kraut Jiao gu lan, 1/4 Teelöffel zweimal täglich, dem insulinresistenten Rehepferd helfen.


Abszesse

Bei Rehepferden befindet sich manchmal totes Gewebe im Huf, das der Körper, auf welchem Weg auch immer, loswerden muß. Das meiste Gewebe wird von der Leber bewältigt und auch über Abszesse ausgeschieden. Seine Sie nicht beunruhigt wenn ein Rehepferd Abszesse entwickelt. Es ist normalerweise keine Infektion, und Antibiotika werden nicht benötigt.

Cidre-Essig ist gut zum Einweichen von Abszessen, da er leicht sauer und mild antibakteriell ist (Epsomer Bittersalz ist zu alkalisch). Mischen Sie eine Tasse voll mit einem halben Eimer Wasser, und machen Sie ein Hufbad 20 Minuten täglich für mehrere Tage.

Pete Ramey benutzt für ein nur einmaliges, vierstündiges Hufbad eine Mischung halb Cidre-Essig/halb Wasser. Die stärkere Mischung könnte die Haut irritieren, aber er berichtet, daß sie einen Abszeß schnell klärt. Die Entscheidung, diese Variante zu nutzen oder nicht, müssen Sie selber treffen.

Vicki Kline berichtet von guten Resultaten bei der Benutzung von "Animalintex" Borsäure-Umschlag, um Abszesse herauszuziehen. Es wird in Lagen oder schon vorgeformt in Hufform angeboten. Sie können für einen Abszeß an der Krone ein kleineres Stück zurechtschneiden. Erhältlich in Futter- und Reitzubehörläden und Veterinärbedarfkatalogen. (Anm. d. Übers.: die Angaben im letzten Absatz beziehen sich auf den US Markt.)


Zurück zur Arbeit

Während der Huf zu heilen beginnt werden Sie das Wachstum der Hufwand am Kronrand verfolgen können, das in einem neuen Winkel zum Boden verläuft. Dieser neue Teil der Wand ist fest durch eine starke Blättchenschicht mit dem oberen Teil des Hufbeins verbunden. Während die neue Wand dem Boden näher kommt verbessert sich die Aufhängung des Hufbeins wieder, und endlich bekommt die Sohle eine Wölbung.

Wenn das Pferd sich für 6 Monate dem o.g. Behandlungsprogramm unterzogen wurde und ohne Schmerzen laufen kann können Sie damit beginnen, täglich 5 Minuten im Schritt und mit Hufschuhen zu reiten. Reiten Sie auf festem (nicht zu weichem) Boden. Vermeiden Sie Ecken und Kreise. Vergrößern Sie die Distanz mit zunehmendem Laufvermögen des Pferdes. Verlangen Sie keinen Trab; lassen Sie es ihn an guten Tagen von alleine anbieten - es kann mehrere Monate dauern bis sich seine Hufe so gut anfühlen, daß es mit Ihrem Gewicht im Sattel traben mag. Genauso wird das Pferd irgendwann den Galopp anbieten wenn es sich mit seinen Hufen wohl genug fühlt.

Das Pferd wird nicht in der Lage sein komfortabel auf Steinen zu laufen bis die weiße Linie komplett geheilt ist und das Hufbein wieder fest in der neuen Hufkapsel sitzt. Dies kann ein Jahr oder viel länger dauern wenn das Pferd sich nicht rund um die Uhr frei bewegen kann. Solange die weiße Linie auseinandergezogen ist sitzt das Hufbein direkt auf der Sohlenlederhaut, die entzündet bleibt was dem Pferd auf Steinen, gefrorenem Boden oder befestigten Straßen Schmerzen bereiten wird. Hufschuhe sind wichtig wenn Sie keine Möglichkeit haben, Ihr Pferd auf einem halbfesten Untergrund zu führen oder zu reiten (siehe Seite Umstellung).

Es gibt viele Besitzer von erfolgreich genesenen Rehepferden oder solchen, die sich zur Zeit mitten im Genesungsprozeß befinden, die Sie beim Heilungsprogramm unterstützen können. Es ist nützlich, jemanden zu haben, der Ihnen den "Wildpferde-Trim" zeigt. Siehe ""Natural Horse Resources - Hoof Care Providers" auf www.tribeequus.com und "Trimmers List" and "Friends List" auf www.TheHorsesHoof.com


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