Bearbeitungs-Strategie


Auf dieser Seite finden Sie:

- die Gründe dafür, die "weiße Linie-Strategie" bei Pferden anzuwenden, denen gerade die Eisen abgenommen wurden

- Unterschiede bei Strategien, Vergleich zwischen Wildpferde-Trim und Strasser- Bearbeitung

(Für einen Vergleich des Wildpferde-Trim mit der typischen Bearbeitung durch Hufschmiede siehe Seite Hufform und ein kleiner Abschnitt auf der Seite Einführung.)


Es gibt zwei Dinge, die üblicherweise dem Pferd nach der Abnahme der Eisen Schmerzen bereiten:

1) Wenn ein Bereich der Sohle ausgedünnt wird (das Aus- bzw. Abkratzen des krümeligen, toten Hornmaterials mit einem Hufkratzer zählt nicht dazu) sind die meisten Pferde danach sehr fühlig, bis die Sohle wieder auf ihre volle Stärke angewachsen ist. Die Sohle wächst etwa 1/8 inch (3 mm) pro Monat und ist etwa 3/8 inch (1 cm) dick. Schneidet man die Sohle um 1/8 inch (3 mm) dünner kann man Fühligkeit während des Monats erwarten, in dem die Sohle das abgenommene 3 mm Horn nachproduziert.

Sie können diese Art der Schmerzen vermeiden indem Sie die Sohle nicht dünner schneiden; wenn ein Schmied die Hufe Ihres Pferdes bearbeitet lassen Sie ihn nicht die Zehenschwiele wegschneiden; Schmiede tun das gewohnheitsmäßig wenn sie den Huf für ein Eisen zubereiten.

2) Beschlagene Pferde haben aufgrund reduzierter Blutzirkulation im Inneren des Hufs eine defekte weiße Linie (Blättchenschicht). Sie ist dann auseinandergezogen und ermöglicht dem Hufbein dadurch, direkt auf die Sohlenlederhaut zu drücken; diese bleibt chronisch entzündet, und das Pferd hat Schmerzen wenn es über Steine, Asphalt und unebenen oder gefrorenen Boden läuft. (Siehe die Zeichnungen auf der Seite Umstellung.)

Sie können diese durch Beschlag verursachten Schmerzen wesentlich reduzieren und die Umstellungsphase verkürzen wenn Sie die Bearbeitung so vornehmen wie unten beschrieben.


Wie sich diese Strategie entwickelte

Als Pete Ramey vor Jahren vom Barhuf-laufen hörte nahme er allen 30 Pferden eines Mietstalls, die er bearbeitete, die Eisen ab. Motiviert von der Tatsache, daß die Pferde alle laufen können mußten, um ihren Unterhalt zu sichern, probierte er viel (mit Versuch und Irrtum) um herauszufinden wie die Pferde barhuf laufen konnten ohne dabei Schmerzen zu haben.

Hier sehen Sie die Hufe einiger dieser Trail-Pferde. Sie wurden 3-4 Wochen vor den Aufnahmen bearbeitet, so daß die "mustang roll" schon etwas abgelaufen ist. Petes Bearbeitungsweise hat sich geringfügig geändert seit ich diese Bilder im Jahr 2002 machte.

Jim, 37 (!) Jahre alt. Pete hat Jims Huf etwas aufgefrischt; Sie können die etwas hellere Farbe an einigen Stellen sehen. Ich ritt Jim auf einem Trailritt, er hielt fröhlich mit den anderen Schritt und galoppierte leichtfüßig über rauhen, steinigen Untergrund.
Marlon Wayne, ein 4jähr. Kaltblut, nie beschlagen. Beachten Sie wie breit Strahl und Ballen sind, und wie viel Wölbung die Sohle hat. Seine Hufe werden in den nächsten beiden Jahren im Wachstum noch breiter werden.


Eine Übergangs-Strategie für minimale Fühligkeit

Die Übergangszeit beginnt wenn Sie die Eisen abnehmen. Sie dauert solange, bis Ihr Pferd über Steine und Schotter gehen kann ohne fühlig zu sein und die Sohle ihre eigene natürliche Wölbung wiedererlangt hat.

ACHTUNG: wenn Sie eine Art der Bearbeitung vornehmen, die eine weitere Zerrung der weißen Linie (und damit eine Verbiegung der Hufwand) fördert, kann es sein, daß das Pferd permanent in einer "Umstellungssituation" verbleibt.

Eine Bearbeitungsstrategie setzt Prioritäten auf bestimmte Aspekte der Bearbeitung, abhängig von dem, was Sie für eine Heilung als wichtig erachten.

Pete Rameys Strategie ist es, dem Pferd so Komfort zu verschaffen, daß es möglichst schnell wieder zu seiner Arbeitstätigkeit zurückkehren kann. Seine Priorität ist, die weiße Linie dazu zu bringen, sich zu verdichten, was von Anfang an Schmerzen reduziert und weitergehende schmerzhafte Wandverbiegungen verhindert. Er trimmt auf eine bestimmte Art um dies zu erreichen. Dieser Trim ist auf der Seite "Bearbeitung" zu sehen.

Zum Vergleich: Dr. Strassers Strategie ist es, die Blutzirkulation im Huf zu erhöhen. Ihre Priorität ist es, maximalen Hufmechanismus zu re-installieren, und sie bearbeitet die Hufe entsprechend dieser Zielsetzung. (Siehe "Vergleich der Bearbeitungen" unten.)

Viele Hufbearbeiter haben herausgefunden, daß die "Hufmechanismus-" Strategie die Heilung der weißen Linie stören kann. Wenn man die gezerrte weiße Linie für mehrere Monate unbearbeitet am Barhuf beläßt kann das Resultat der Verlust der Sohlenwölbung und evtl. sogar eine Belastungsrehe sein.

Dr. Strasser stellt fest, daß man ihre "Basis-" Bearbeitung modifizieren kann, um sie an den individuellen Huf und den Untergrund, auf dem das Pferd lebt, anzupassen. Es ist in Ordnung, die Strasser'sche Bearbeitungsmethode so zu verändern, wie es weiter unten angegeben ist, wenn Sie sich dafür einscheiden, der Verfestigung der weißen Linie den Vorzug zu geben.


Hintergrundwissen

Die "weiße Linie" bezieht sich auf die Blättchenschicht, die das Hufbein in der Hufkapsel aufhängt. Die Blättchenschicht sieht aus wie die Lamellen auf der Unterseite eines Pilzes. Es gibt eine Garnitur auf der Oberfläche des Hufbeins und eine zweite an der Innenseite der Hufwand. Die beiden Seiten greifen ineinander, ähnlich wie ein Klettverschluß, und bilden eine erstaunlich starke Verbindung - zwei Leute werden gebraucht um an einem Kadaverhuf die Hufwand vom Hufbein abzuziehen.

Hier ein Blick in eine Hufkapsel, die die Blättchenschicht auf der Innenseite der Hufwand zeigt. Sie können sehen wie die Schicht sich um die Ecke herum an den Eckstreben fortsetzt. Die schwarzen Punkte an der Krone sind Pigmente; dies war ein gestreifter Huf.


Dies ist eine Hufkapsel, die in der Mitte durchgeschnitten wurde und zeigt, wie das Hufbein in der Kapsel sitzt. (Diese Huf waren mehrere Monate lang im Garten vergraben; die Blättchenschicht am Hufbein ist nicht mehr vorhanden.)


Dies ist ein Huf, der eine Trennung der weißen Linie zeigt. Sie können den Abstand zwischen Wand und Sohle entlang der Seitewände sehen. Links ist Schmutz in der weißen Linie eingelagert. Sie können außerdem sehen, daß die überlange Hufwand verbogen ist; der Umriß der Wand paßt nicht zur Kurve der Sohle. "Wandverbiegung" und "gezerrte weiße Linie" sind dasselbe.


Wenn die weiße Linie gezerrt ist ziehen die Kräfte des Bodendrucks die Hufwand vom Hufbein weg. (Siehe 2. Zeichnung "Boden drückt von unten" auf der Seite Umstellung.) Dies fühlt sich so an als wenn Ihnen jemand den Fingernagel abzieht; was rosa und gestreift aussieht und Ihren Fingernagel festhält ist dieselbe Art Gewebe wie die weiße Linie. Wenn sie einmal getrennt ist kann sie sich nicht wieder von selber befestigen. Eine neue feste Verbindung muß vom Kronrand (Haarlinie) herunterwachsen. Dies dauert etwa ein Jahr wenn die "weiße Linie-Strategie" konsequent angewandt wird.

Für den Komfort des Pferdes ist die oberste Priorität, die Überbelastung der weißen Linie zu eliminieren, damit die Schmerzen genommen werden und weiteren Verbiegungen der Hufwand vorgebeugt wird. Obwohl das Pferd für eine Weile "auf den Sohlen laufen" wird ist dies merklich weniger schmerzhaft für es als mit gezerrter weißer Linie zu laufen. Wir können anfangs, wenn nötig, für 2-3 Tage schützende Pads verwenden; danach berichten Besitzer im Allgemeinen, daß ihre Pferde "buckelnd über die Wiese rennen".

Wenn die weiße Linie sich verdichtet hat und die Verbindung zwischen Hufwand und -bein somit endlich wieder fest ist passieren drei bemerkenswerte Dinge:

1) Ziemlich plötzlich, von einer Bearbeitung zur nächsten, entwickelt die Hufsohle mehr Wölbung weil das Hufbein sich höher in der Hufkapsel positioniert.

2) Mit Hufen, die sich endlich gut anfühlen, ist das Pferd lebendiger.

3) Das Pferd ist in der Lage, schmerzfrei auf Schotter, Steinen, Asphalt oder gefrorenem Untergrund zu laufen.

Hier sehen Sie die Sohle eines Vorderhufs, der immer barhuf war und eine gute Wölbung zeigt. Ich sah wie dieser Isländer über den scharfkantigen Schotter der Hauseinfahrt lief als sei es Gras. Beachten Sie die weiße "water line". Der Huf lief sich gleichmäßig ab und mußte kaum bearbeitet werden.



Die weiße Linie-Strategie

Um die Verbiegung der Hufwand zu korrigieren bringen Sie eine "mustang roll" bis zur Kante der vorwärts gewachsenen Sohle an. Erneuern sie diese wöchendlich bis die weiße Linie nicht mehr gezerrt ist.

Wenn die weiße Linie sich wieder verdichtet hat nutzen sie die normale "mustang roll", die an der "water line" endet.



Freier Auslauf

Alle Bearbeitungsstrategien für die Umstellung von Beschlag auf Barhuf sind sich in folgendem Punkt einig:

24 Stunden Auslauf ist sehr wichtig für die schnelle Rehabilitation des Hufes nach Entfernung der Eisen.

Der Huf benötigt eine hohe und konstante Versorgung mit frischem Blut. Wenn ein Pferd im Stall steht "verstopfen" sich die Hufe schnell, d.h. die Versorgung stagniert aufgrund mangelnder Zirkulation. Abfallprodukte des Stoffwechsels sammelt sich im Innern der Hufe. Heilenden Bereichen werden Sauerstoff und Nährstoffe vorenthalten. Ich habe beobachtet, daß Hufe sich während des freien Auslaufs erholten, dem Pferd nachts im Stall aber Schmerzen bereiteten.

Für viele von uns ist es schwierig, unseren Pferden 24-Stunden-Auslauf zu ermöglichen. Fangen Sie mit dem Besten an, das Sie tun können, und arbeiten Sie auf mehr Auslauf/weniger Stallzeit hin. Wenn mehr Menschen die Wichtigkeit von Bewegung für Pferde verstehen werden sich auch in den Ställen die Standarts für das Einstellen ändern.



Bearbeitungen vergleichen

Hier die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Dr. Strassers "Basis-Trim", wie ich ihn im Jahre 2001 lernte, und dem "Wildpferde-Trim", mit den Begründungen wie ich sie verstehe.

Dr. Strasser entwickelte ihre Bearbeitung ursprünglich für die Rehabilitation für extrem deformierte, lahme Hufe, die von anderen Veterinären aufgegeben worden waren - manchmal nach Jahren "konventioneller" Behandlung. Ihre Strategie ist, das deformierte Material größtenteils zu entfernen und dem Pferd schnell einen "Basishuf" mit re-installiertem Mechanismus und Blutzirkulation zu geben, damit es seinen Huf "selber" heilen kann.

Sie hielt die Pferde für mehrere Monate auf Gummimatten bis die Hufe sich genug erholt hatten, daß sie auf weichem Untergrund komfortabel laufen konnten. Wenn Sie kein großes, mit Gummimatten ausgelegte Areal haben sollten Sie den "Basis-Trim" modifizieren, so daß er weniger radikal ist. Bei Hufen, die nicht so extrem verformt sind, kann Dr. Strassers "Basis-Trim" unnötig invasiv sein.

Der "Wildpferde-Trim" wurde entwickelt um beschlagene Pferde auf Barhuf umzugewöhnen. Dabei wird versucht, die Hufform der der freilebenden Pferde anzunähern, die sie durch konstanten Abrieb und Nachwachsen erhalten. Da die Hufe schon gesund sind, oder fast, kann die Form graduell zum Ideal hin verändert werden während das Pferd aus seinem normalen Terrain weiterlebt.

Bei der Strasser-Trim werden folgende Dinge getan um schnell die Blutzirkulation im Huf zu erhöhen oder sogar den Hufmechanismus zu "übertreiben":

1) Strasser-Trim: Stellen Sie bei der Bearbeitung der Sohle eine künstliche Sohlenwölbung her, wie die eines gesunden Hufs. Der Grund ist, daß die dünnere Sohle sich leichter ausdehnt, was dem Tragrand ermöglicht sich in der Belastungssituation ebenfalls weiter zu dehnen. Dies erlaubt erhöhten Hufmechanismus.

Wildpferde-Trim: Belassen Sie die Sohle in ihrer natürlichen Stärke. Sie wird als wichtige Struktur angesehen. Sie hilft, den Huf zusammenzuhalten, die Trennung der weißen Linie zu verhindern und schützt das Innere des Hufs vor dem Untergrund. In einem gesunden oder fast gesunden Huf existiert bereits genügend Hufmechanismus. Indem die Sohle in ihrer vollen Stärke belassen wird vermeidet man Schmerzen, Fühligkeit oder Abszesse. Die Sohlenwölbung wird sich natürlich entwickeln sobals sich die weiße Linie von den Schäden des Beschlags erholt hat.

2) Strasser-Trim: Kürzen Sie die Eckstreben so, daß sie auf halbem Wege zur Strahlspitze enden, mit einer Höhe von 1 cm; dann gleichen Sie die die Sohle in den Trachtenecken an die Höhe der Eckstreben an. Dies dient dazu, den Trachten eine Weitung zu ermöglichen, was den Hufmechanismus erhöht.

Wildpferde-Trim: Kürzen Sie die Eckstreben auf Sohlenniveau oder ein wenig höher, jedoch nicht so lang, daß sie Bodenkontakt haben. Die Verbindung zwischen Eckstreben und Sohle wird als ein wichtiger Teil der Trachtenstruktur angesehen; sie hilft, den Huf unter Belastung zusammenzuhalten. Die Weitung der Trachten wird statt dessen dadurch erzielt, daß "toe rocker" oder "mustang roll" (siehe Seite Bearbeitung) eingesetzt werden, um Hebel in der Zehenwand zu eliminieren.

3) Strasser-Trim: Bringen Sie "Öffnungsschnitte" an wenn zusammengezogene Trachten sich innerhalb einer gedachten Linie von der Strahlspitze bis zu den Außenseiten der Ballen befinden. Der Grund ist, eine Weitung der zusammengezogenen Trachten zu erreichen, was den Hufmechanismus erhöht.

Wildpferde-Trim: Unterlassen Sie "Öffnungsschnitte". Abhängig von Klima und Terrain können sie das Zusammenziehen der Trachten (Trachten lehnen sich nach innen) sogar fördern oder die Trennung der weißen Linie (Trachten lehnen sich nach außen) beschleunigen. Statt dessen wird die Weiteung der Trachten graduell erreicht, indem man "toe rocker" oder "mustang roll" an der Zehe einsetzt, um Hebel in der Zehenwand zu eliminieren.

4) Strasser-Trim: Kürzen Sie die Trachten auf eine Höhe von 3,5 cm (senkrecht gemessen vom Hinterende des Hufknorpels). Der Grund ist, das Hufbein schnell in eine bodenparallele Position zu bringen, was den Hufmechanismus erhöht. Wenn Sie die Trachten auf dieses Maß kürzen und dabei in den Trachtenecken Blut erscheint, warten Sie bis sich die Sohle zurückweicht bevor Sie die Trachten weiter kürzen.

Wildpferde-Trim: Kürzen Sie die Trachten nur bis auf das Niveau der Außenkante der Sohle in den Trachtenecken. Grund ist, das Ausdünnen der Sohle zu verhindern was Fühligkeit/Schmerzen zur Folge hat. Wenn die Trachten zu lang sind obwohl sie auf Sohlenniveau gekürzt wurden: die Sohle in den Trachtenecken wird sich mit der Zeit zurückziehen (während sich der Knochen in eine bessere Form begibt) was dann das graduelle Kürzen der Trachten wieder erlaubt.

5) Strasser-Trim: Bringen Sie den Kronrand auf einen 30 Grad Winkel während er auf dem Boden plaziert ist; die Zehenwinkel der Vorderhufe sollen 45 Grad, die der Hinterhufe 55 Grad betragen. Grund ist hier, das Hufbein schnell in eine bodenparallele Position zu bringen, was der Hufkapsel die effizienteste Form zur Funktion des Hufmechanismus gibt.

Wildpferde-Trim: Kürzen Sie den Tragrand auf Sohlenniveau. Indem man versucht, einen Kronrandwinkel von 30 Grad zu erreichen, schneidet man oft die Zehe oder die Trachten zu kurz, was die Sohle ausdünnt und das Pferd fühlig macht. Der Kronrandwinkel wird sich graduell verändern wenn der Huf zu der ihm eigenen Form zurückkehrt.

Es gibt noch einen Unterschied zwischen beiden Bearbeitungsformen, der nichts mit dem Hufmechanismus zu tun hat:

Strasser-Trim: Beenden Sie die Hufbearbeitung, indem Sie den Tragrand flach raspeln. Der Grund ist, daß durch die lange, flache Zehe auch die Fessel flacher steht, wenn der Huf zu lange Trachten hatte. Eine Verbiegung oder zu lang nach vorn gewachsenen Zehe kann duch einen vertikalen Schnitt zurückgesetzt werden. Dieser wird dort plaziert wo die Außenseite der Hufwand (wenn diese nicht verbogen ist) auf den Boden trifft.

Wildpferde-Trim: Beenden Sie die Hufbearbeitung mit einer abgerundeten Kante ("mustang roll") bis zur "water line" (innere unpigmentierte Schicht der Hufwand). Der Grund ist, dem Huf einen frühes Abrollen zu ermöglichen, Verbiegung (Trennung der weißen Linie) zu reduzieren und die Hebelwirkung einer zu langen Zehe, die ein Zusammenziehen der Trachten fördert, zu eliminieren. Eine Verbiegung oder zu lange Zehe kann mit einem "toe rocker" versehen und dann bis zur Kante der Sohle berundet werden, was den zusätzlichen hebelnden Effekt einer Verbiegung reduziert.

Dr. Strasser benutzt manchmal eine "modifizierte" Bearbeitung an gesunden Pferden. Diese Bearbeitung ist dem "Wildpferde-Trim" recht ähnlich, und die radikalen Schritte werden ausgelassen (Ausnahme ist der späte Abrollpunkt). Ich glaube sie würde der Gemeinde der gesunden Pferde besser dienen wenn sie in einem 3-tägigen Einführungsseminar ihre "modifizierte" Bearbeitung lehren würde, wo viele der Studenten Anfänger sind. Ihr "Basis-Trim", der radikaler ist, sollte den Studenten in den professionellen Kursen beigebracht werden.


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