Verstehen Sie sich selbst besser, damit Sie Ihr Pferd verstehen können

Menschen versuchen oft, das Verhalten eines Pferdes zu erklären, indem sie es mit ihren eigenen Verhaltensweisen vergleichen und deuten. Obwohl ich mich nicht als Pferdeexperte sehe hatte ich die Gelegenheit, Pferdeverhalten zu beobachten und glaube, daß es definitiv Unterschiede zwischen von Menschen und Pferden gibt was deren Charakteristika betrifft. Ich werde einige Gründe für meine Schlußfolgerungen mitteilen, und jeder kann sich eine eigene Meinung bilden; letztlich ist das Pferd der einzige Pferdeexperte, und wir können nur eine Ansicht haben denn das Pferd kann nicht betätigen was wir für absolut richtig erachten.

Für Pferde spielen materielle Dinge keine Rolle; sie sind nicht gierig. Ein Hund wird seinen Knochen vergraben um ihn später zu fressen, ein Eichhörnchen wir Futter für den Winter speichern, und Menschen speichern Waren und wertvolle Dinge für später. Menschen sind warscheinlich mehr als jedes Tier so gierig, daß sie Schätze und Geld, die sie möglicherweise nie brauchen, horten.
Das Pferd versucht, seine momentanen Bedürfnisse zu befriedigen; wenn sie Schutz vor dem Wetter brauchen und ihn finden und ihre Nahrungsbedürfnisse befriedigen können sind sie zufrieden. Wenn sie überschüssige Energie gespeichert haben fühlen sie das Bedürfnis nach mehr Bewegung. Wenn sie sich bedroht fühlen reagieren sie damit, was immer sie im Sinne der Selbsterhaltung für nötig halten. Aus hormonellen Gründen können sich Pferde, Stuten oder Hengste, territorial verhalten.
Die hauptsächlichen Verhaltensweisen des Pferdes basieren auf diesen wenigen grundsätzlichen Bedürfnissen.

Pferde interessiert es nicht was die Jones, die weiter unten an der Straße wohnen, tun. Ihre Erscheinung ändert sich nicht mit der Mode. Sie entwickeln langes Haar für die kurzen Wintertage und kurzes Haar für die langen Sommertage. Sie treffen ihre Entscheidungen nicht basierend darauf, ihre Zukunft zu verbessern, sondern kümmern sich nur um das, was gerade passiert.

Wenn wir uns die vielen Probleme ansehen, die Menschen mit ihren Pferden haben, und diese Probleme wirklich genau betrachten, dann ist die Essenz, daß die Leute ihre Gier befriedigen oder in der Show gut aussehen wollen, um ein größeres Buckle zu gewinnen und ihre Kumpel mit ihren Erfolgen angeben können. Wenn sie erfolgreich sind ist die Person ein Held, aber wenn sie nicht erfolgreich sind hat das Pferd ein Problem. Bis zu einem gewissen Grad ist das unsere menschliche Natur; wenn wir es als solche identifizieren können und entspechend daran arbeiten könnten unsere Pferde besser mit uns klarkommen.
Das Ego einer Person ist warscheinlich der größte Feind des Pferdes. Meiner persönlichen Erfahrung nach funktioniert es besser, wenn ich realisiere, daß ich ein Problem habe und dann schaue wo ich in der Gleichung mit meinem Ego stehe, um dann mit einer bescheidenen Einstellung Veränderungen vorzunehmen.

Unter den Umständen der Rancharbeit und im Showring können die Dinge manchmal etwas häßlicher werden als wir es uns wünschen. Manchmal werden in der Hitze des Moments Zugeständnisse gemacht, aber ich denke trotzdem, daß man einschätzen kann, warum das Pferd Zugeständnisse für uns macht. Was getan werden muß um von A nach B zu kommen, den Job so gut zu machen wie es in unserer Macht steht, oder sind wir agressiv geworden, weil wir versucht haben, eine Abkürzung zu nehmen, damit wir Zeit sparen können um sie woanders zu verbringen? War dies eine durchdachte langfristige Entscheidung oder eine gierige egoistische für unser kurzfristiges Interesse?

Grundsätzlich sind Pferde durch Komfort, Sicherheit und in manchen Fällen hormonell motiviert, nicht durch Gier, Geltungsbedürfnis oder Ego. Pferde zu verstehen erfordert viel körperliche und mentale Arbeit. Je älter ich werde desto mehr versuche ich, das Mentale zu trainieren und den Körper zu entspannen, nicht faul zu sein, eben nur konservativ. Pferde zu reiten kann sehr entspannend sein; Pferde zu verstehen kann eine große Herausforderung sein, frustrierend und harte Arbeit, aber das Erreichte kann sehr belohnend sein.