Vorbereitung und Instruktionen für Leute, für die das Thema Hufbearbeitung neu ist


Bitte werfen Sie einen Blick auf die Seite Werkzeug bevor Sie dies kaufen und mit der Bearbeitung anfangen. Speziell wenn Sie eine Frau und nicht damit vertraut sind, Werkzeug zu benutzen, finden Sie dort Informationen, die Ihnen weiterhelfen.

Es gibt viele exzellente Fotos von Hufbearbeitung und der Handhabung von Werkzeug auf www.ironfreehoof.com

Anfangs sollten Sie nur zwei Hufe pro Sitzung bearbeiten - beide Hinter- oder beide Vorderhufe. Bearbeiten Sie beide Hufe abwechselnd, so daß sie für den Fall, daß Sie Ihre Arbeit aus irgendeinem Grund unterbrechen oder beenden müssen, nicht zu ungleich voneinander bleiben. Ich brauchte etwa ein Jahr, in dem ich alle 3-4 Wochen zwei Pferd bearbeitete, um kräftig genug dafür zu werden, alle vier Hufe auf einmal in Angriff zu nehmen; ich habe es nicht einmal versucht solange ich nicht in der Lage war, zwei Hufe in 45 Minuten zu schaffen. Es ist in Ordnung sich für eine Bearbeitung mehrere Tage Zeit zu nehmen, solange Sie sicherstellen, daß sich die Hufe für das Pferd am Ende jeder Sitzung gut anfühlen.

Hören Sie mit einem guten Gefühl auf. Wir werden alle frustriert wenn wir müde sind, und das ist eine schwierige Situation für das Pferd. Sie werden anfangs langsam sein, und das auszuhalten ist für das Pferd viel. Um zu gewährleisten, daß das Pferd bei der Bearbeitung kooperativ ist, sollten Sie dem Pferd immer das Gefühl geben, daß die Hufbearbeitung ein angenehmer Vorgang ist. Jeder unangenehme Aspekt - daß Sie es anschreien oder es schlagen - gibt ihm den Eindruck, daß Hufbearbeitung generell unerfreulich ist, und es wird beim nächsten Mal weniger kooperativ sein. Es liegt in Ihrer Verantwortung, Ihren eigenen Frustrationslevel zu kontrollieren.

Es ist ok dem Pferd während der Bearbeitung Heu zum Kauen zu geben. Legen Sie es erhöht (auf eine Karre oder einen Ballen) damit das Pferd balanciert stehen kann. Junge Pferde können geduldiger stehen wenn sie etwas Heu bekommen.


Einen harten, trockenen Huf zu bearbeiten ist nahezu unmöglich. Wenn die Hufe des Pferdes hart sind weichen Sie sie für 15-20 Minuten in Wasser oder Matsch ein. Wiederholen Sie dies falls sie wieder austrocknen. Das Stehen auf Einstreu trocknet die Hufe in ca. 5 Minuten völlig aus. Bei trockenem Wetter füllen Sie eine Sprühflasche mit 1/4 Essig und 3/4 Wasser und besprühen Sie die Hufe damit häufig. Wenn Sie in der Wüste leben und Einweichen die Hufe nicht weich genug macht ziehen Sie den Gebrauch eines Dremel in Erwägung (siehe Seite Werkzeug).

Arbeiten Sie an einem Platz an dem Sie und Ihr Pferd nicht dem Wetter ausgesetzt sind (im Sommer: Schatten und Fliegenspray; im Winter: Windschutz) und wo sich das Pferd sich den Artgenossen nahe fühlt. Diese beiden Dinge machen einen großen Unterschied darin, wie leicht Sie die Arbeit machen können.

Hufbearbeitung ist kein Marathon, es ist ein wunderbarer, intimer Teil Ihrer Beziehung mit Ihrem Pferd. Geben Sie sich selbst viele kleine Aufsteh-Pausen, trinken Sie viel Wasser, und gehen Sie mit dem Pferd gelegentlich spazieren. Arbeiten Sie häufiger an einem anderen Huf - es ist gut jeden Arbeitschritt am linken und am rechten Huf durchzuführen, damit des Pferd sein Gewicht verlagern kann. Sagen Sie ihrem Pferd wie lieb es ist. All diese Dinge helfen Ihnen beiden, konzentriert zu bleiben.


Wenn Sie "vorher" Fotos haben möchten ist jetzt die Zeit sie zu machen. Fotografieren Sie die Hufe in einer bestimmten Reihenfolge, Hufe können gleich aussehen wenn Sie die Bilder zurückbekommen! Beachten Sie, daß die Tiefenschärfe einer Kamera auf kurze Entfernung nicht sehr gut ist (wenn Sie zu nahe an das Objekt gehen wird das Bild unscharf).

- Seitenansicht, Kamera auf Bodenhöhe
- Vorderansicht, Kamera auf Bodenhöhe
- Sohlenansicht, jemand hält den Huf auf
- Seitenansicht, jemand hält den Huf auf
- Hinteransicht, die die Ballen und Trachtenhöhe zeigt
- Vorderansicht der Vorderbeine
- Hinteransicht der Hinterbeine
- Seitenansicht des ganzen Pferdes (dies wird zeigen ob es seine Körperhaltung verändert wenn seine Hufe besser ausbalanciert sind).


Wenn Ihr Pferd seine Füße für Sie nicht hochhalten mag, dann präparieren Sie es ab etwa einer Woche vor der Sitzung indem Sie täglich TTEAM (www.lindatellingtonjones.com) Kreise an seinen Beinen vornehmen, etwa so:

Stehen Sie in einer sicheren, Karate-ähnlichen Haltung (Knie gebeugt, entspannt). Mit der einen Hand unterstützen Sie das Bein, mit der anderen führen Sie den Huf, und dann heben Sie das Bein so hoch wie nötig, damit das Pferd entspannen kann. Plazieren Sie Ihre Ellenbogen fest auf den Oberschenkeln und üben kleine Kreise (die Größe eines 1 Euro Stückes oder kleiner) mit dem Bein aus, indem Sie mit Ihren Knien Kreise beschreiben, 3 in die eine und 3 in die andere Richtung. Ein runder Kreis ist wichtiger als ein großer Kreis. Setzen Sie den Huf auf der Zehe ab und gehen Sie dann zum nächsten Bein über.

Pferde lieben das wenn sie verstehen. Sie finden heraus wie sie alle Muskeln rund um die Hüft- und Schultergelenke entspannen können und werden Sie allmählich das Bein in Bodennähe kreisen lassen und dabei den Reflex des Huf-absetzens überwinden. Innerhalb weniger Tage wird das Pferd den nächsten Huf aufheben und nach den "Kreisen" fragen.

Wenn sich das Pferd während der Hufbearbeitung verkrampft sind die TTEAM Kreise eine gute Möglichkeit ihm beim Entspannen zu helfen.


Vorbereitung: Es ist am leichtesten für ein Pferd, einen Huf für Sie hochzuhalten, wenn der diagonal gegenüberliegende Fuß der am weitesten entfernte ist; dies ist für es die beste Position auf drei Beinen. Die meisten Pferde verstehen das schnell wenn Sie beständig dazu aufgefordert werden, diese Position einzunehmen. Oft reicht dies, das Pferd dazu zu veranlassen, Ihnen sein Bein anzubieten. Seien Sie bereit ihn anzunehmen!

Nehmen Sie keinen Fuß, der Ihnen nicht angeboten wird! Wenn Sie versuchen, einen Pferdehuf mit Ihrer eigenen Kraft hochzuheben wird er mit der Zeit "schwerer" und nicht leichter werden.

Wenn Sie immer zuerst mit einem kleinen Signal anfragen, dem ein etwas größeres folgt, wird Ihr Pferd mit Leichtigkeit seine Füße heben. Wenn Sie in Ihren Signalen beständig sind wird es bald seine Füße auf das erste (leiseste) Signal hin heben. Seien Sie da um sie zu empfangen - es ist unhöflich erst zu fragen und dann nicht bereit zu sein.

Wenn ich mich zum Beispiel zum Fuß hinunterbücke streiche ich mit meiner Hand am Bein hinunter (erstes Signal). Wenn meine Hand den Fesselkopf erreicht drücke ich meine Fingernägel leicht gegen die Haare (zweites Signal). Wenn ich keine Reaktion erhalte benutze ich irgendein Werkzeug, das ich gerade in der Hand habe, und klopfe damit rhythmisch gegen den Fesselknochen, stark genug daß ich es hören kann (drittes Signal), solange bis das Pferd den Fuß hebt; dann höre ich sofort auf und nehme den Fuß entgegen. Das Klopfen ist NICHT dazu da um Schmerzen zu erzeugen, nur um das Pferd genug zu "nerven" damit es lieber der Fuß hebt.

Wenn das Pferd sich dagegen "sträubt", den Fuß zu heben, bedeutet das oftmals, daß der andere Fuß zu sehr schmerzt um darauf stehen zu können. Gehen Sie zu diesem Fuß und tun Sie was immer ihm sofort mehr Komfort verschafft. Oft sind es die Eckstreben, die Bodenkontakt haben, oder eine Wandverbiegung, die an der weißen Linie zerrt.


Hier sehen Sie eine Art, den Vorderfuß zu halten. Wann immer möglich stützen Sie den Fuß gegen Ihren Oberschenkel. Stehen Sie so, daß Sie die Fessel gegen Ihren Oberschenkel oder Knie drücken, damit der Fuß nicht lose herumwackelt.


Hier sehen Sie, wie Sie den Hinterfuß halten können. Stellen Sie Ihren Oberschenkel genau unter das Röhrbein. Ihr Fuß sollte gut unter dem Pferd stehen, fast neben seinem anderen Huf (Sie können diesen neben meiner Stiefel-Schnürung sehen). In dieser Position kann es sein Bein nicht nach vorne herausziehen.


Um an der Innenseite eines Vorder- oder Hinterhufs zu arbeiten ist eine gute Position, sich auf ein Knie zu knien, das andere wie einen kleinen Tisch aufrecht zu halten und den Huf direkt darauf zu plazieren. Zunächst wird das Pferd seinen Huf wegziehen, aber wenn Sie immer wieder höflich anfragen wird es lernen seinen Huf auf diesem Platz liegenzulassen.


Manche Leute sitzen gerne auf einem Automechanikerstuhl mit kleinen Rädern oder einem Melkschemel. Sie helfen wenn Sie Rückenprobleme haben. Ich stehe gerne weil dies meinen Armen und Beinen mehr Bewegungsspielraum läßt.

Wenn Sie kräftig genug sind können Sie auch so stehen wie Schmiede, die den Huf zwischen ihre Knie klemmen (stehen Sie so, daß Ihre Zehenspitzen zueinander zeigen, damit der Huf fester sitzt). So haben Sie beide Hände zum Arbeiten frei.


Schärfen Sie Ihr Messer (siehe Seite Werkzeug) und ziehen Sie Ihre Handschuhe an!

Räumen Sie Schmutz und Steinchen mit dem Hufkratzer aus dem Huf, speziell aus der weißen Linie und den Trachtenecken. Ein Sandkorn wird eine Kerbe in der Messerklinge hinterlassen; Steinchen machen Ihre Raspel stumpf.



Gebrauch des Hufmessers: Halten Sie es so in der Faust, daß die Klinge an der Seite des kleinen Fingers herauszeigt. Das Hufmesser ist anders als ein Küchenmesser und funktioniert nicht gut wenn sie es so halten, daß die Klinge an der Daumenseite zu sehen ist.

Die Oberkante des Messers ist nicht scharf; Sie kšnnen mit der Hand am Messer hinuntergleiten bis die Handkante auf der stumpfen Messerkante aufliegt; auf diese Art haben Sie mehr Kraft und Kontrolle über die Messerspitze, womit Sie die meiste Arbeit ausführen.

Drehen Sie die Klinge zu sich (Handfläche oben) für einen Schnitt, der in Ihre Richtung geht, oder von sich weg (Handfläche verdeckt und das Messer umgedreht) für einen Schnitt, der von Ihnen weg verläuft. Machen Sie die Bewegung mit dem ganzen Arm, aus dem Ellbogen heraus und mit geradem Handgelenk.

Hier bearbeite ich eine Seite des Strahls mit einem Schnitt, den ich mit dem ganzen Arm entlang der Seite des Strahls ausführe.


Eine andere Art zu schneiden nutzt den Daumen der anderen Hand als Dreh-/Angelpunkt. Halten Sie die Rückseite des Messers gegen den anderen Daumen und DRÜCKEN Sie gegen den Griff, so daß sich die Klinge unterhalb des Daumens in die entgegengesetzte Richtung bewegt (siehe gebogener Pfeil). Dies ist nützlich wenn Sie keinen Platz für einen langezogenen Schnitt haben. Es gibt Ihnen viel Kraft und Kontrolle über die Klinge.

Auf dem rechten Bild nutze ich den beschriebenen Schnitt um die Eckstreben zu kürzen.


Benutzung der Raspel: Ich bevorzuge, die Raspel ohne Griff zu benutzen. Er bringt Sie zu weit weg vom Ort des Geschehens, und Sie verlieren Kontrolle. Ich fasse direkt die Raspel an; Handschuhe sind hierfür ein Muß. Kräftigere Frauen und Männer mögen einen Griff bevorzugen.

Zunächst ist die oberste Priorität, Hand und Arm beizubringen, eine exakt flache Bewegung auszuführen. Jede kurvige oder rollende Bewegung der Raspel wird eine Sohlen-Oberfläche produzieren, die nicht korrekt flach ist. Arbeiten Sie langsam, denken Sie daran, daß Sie die Hufunterseite ganz flach raspeln wollen; die Arbeitgeschwindigkeit können Sie dann später erhöhen.

Mit den behandschuhten Händen halten Sie die Raspel an der Klinge. Halten Sie das spitzere Ende, wenn Sie herunterdrücken möchten, weg von sich; halten Sie das runde Ende wenn Sie den Zug aufwärts zu sich hin machen möchten.

Das Bearbeiten der Trachten funktioniert am besten wenn sie das runde Ende der Raspel halten und sie über die Wuchsrichtung der Hufwand, die schräg vorwärts verläuft, aufwärts ziehen (zu sich hin). Probieren Sie vorsichtig zunächst an einer Trachte, dann an der anderen und überprüfen Sie die Länge ständig. Vorsicht: Wenn Sie über beide Trachtenseiten gleichzeitig raspeln werden Sie ungleich, weil Ihr Armzug ungleich ist. Das garantiere ich Ihnen!

Folgen Sie mit Ihrem Armzug der Richtung der Strahlfurchen zu beiden Seiten des Strahls. Halten Sie die Raspel für die rechte Trachte mit der rechten Hand, nehmen Sie die linke Hand für die linke Trachte. Es lohnt sich, Ihre (linke) Hand für diese Tätigkeit zu trainieren. Zunächst können die Raspelzüge kurz sein; wichtig ist, daß Ihr Arm die Bewegung lernt. Danach können Sie daran arbeiten, mehr Kraft in den Zug zu bringen.

Für die vordere Hälfte des Hufs halten Sie das spitze Ende der Raspel und schieben Sie sie von sich weg, mit größerer Bewegung, die auch etwas seitwärts sein kann (aber trotzdem nicht kurvig).


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