Ein Wildpferde - Trim


Bitte schauen Sie sich die Hufe der Wildpferde auf der Seite Hufform genau an. Auf der Seite von Tribe Equus www.tribeequus.com finde Sie weitere Wildpferdehufe. Naturhufe sehen ganz anders aus als die Hufe, die wir sonst fast überall sehen können; verbringen Sie einige Zeit damit, Sie zu studieren und Ihr Auge zu schulen.

Bei der Bearbeitung der Hufe unserer domestizierten Pferde ist unser Ziel, uns der Hufform der Wildpferde anzunähern, mit zwei Vorgaben:

1) Hufe, die sich täglich auf 10 bis 20 Meilen (15 bis 30 km) auf hartem Untergrund bewegen, werden besser aussehen und kürzer sein (höhere Position des Hufbeins in der Hufkapsel) als Hufe, die nicht so weit oder meist auf weichem Untergrund laufen.

2) Naturhufe von Pferden, die in der flachen Prärie leben, sehen anders aus als die Hufe auf der Seite Hufform, die von Pferden stammen, die auf trockenem, felsigen Berggelände lebten.


Namen der einzelnen Teile am Huf:

Dies ist ein Vorderhuf. Der Hinterhuf ist weniger symetrisch, schmaler und leicht spitz in der Zehe; die Sohle ist gewölbter (konkaver) als die eines Vorderhufs.


Wie man bearbeitet: Vorderhufe (Hinterhufe siehe weiter unten)

www.ironfreehoof.com von Paige Poss und Ruth Green ist eine sehr gute Begleitseite zu dieser. Bitte nutzen Sie sie.

Paige and Ruth beginnen ihre Bearbeitung "von oben" anstatt von unten (sohlenseitig) wie ich es hier zeige. Beides funktioniert, abhängig von Ihrer Vorliebe oder dem Zustand des Hufs, den Sie trimmen. Das Ergebnis wird am Ende dasselbe sein.

Es gibt eine hilfreiche Seite, Schritt 2 unter Bearbeitung, die beschreibt wie Hufe mit höheren oder flacheren Hufbeinen zu trimmen sind.

Weiter unten auf dieser Seite zeige ich eine Fotoserie, die das meiste dieser Bearbeitung darstellt.

Die Bearbeitung, die ich hier zeigen werde, ist für ein Pferd geeignet, dem gerade die Eisen abgenommen wurden. Sie wird für das erste Jahr sehr nützlich sein, und manche Pferde werden viel länger brauchen, speziell wenn sie auf weichem Untergrund (feuchtes Klima) leben oder wenn Gras-Rehe ein gelegentliches oder Dauerproblem ist.

WENN SIE EINEM PFERD DIE EISEN ABNEHMEN ist es eine gute Idee, Sohle und Strahl zwei Wochen Zeit zu geben, sich an die Barhufsituation zu gewöhnen bevor mit dem Korrekturtrim begonnen wird. Kürzen Sie zu lange Wände und Trachten auf vielleicht 1/4 inch (1/2 cm) über Sohlenniveau, kürzen Sie die Eckstreben damit diese keinen Bodenkontakt haben, und runden Sie scharfe Hufwandkanten leicht ab um Ausbrechen und Verbiegen zu verhindern.

Wenn jemand die Bearbeitung für Sie vornimmt und er/sie mit der Hufkorrektur aufgrund unregelmäßiger Bearbeitungsintervalle sofort beginnen muß können Sie Ihrem Pferd vorübergehend "Mokassins" anfertigen, die es 2-3 Tage tragen kann. Schneiden Sie zwei Lagen (für ein Pferd mittlerer Größe) aus einem alten Autoreifenschlauch und befestigen Sie diese mit viel Duct Tape. Ein Pony oder Araber würde wohl nur eine Lage benötigen, ein schweres Pferd benötigt eher drei Lagen. Mauspad-Material ist nicht fest genug um die Sohle vor Druckstellen zu schützen.

Bei Pferden, bei denen die Umstellung abgeschlossen ist oder die nie beschlagen waren, können die Heilungs-Aspekte dieser Bearbeitung außer Acht gelassen werden. Hier findet der Erhaltungs-Trim (maintenance trim) Anwendung (siehe unten).


Dies ist eine "weiße Linie-Strategie" - Bearbeitung.

1) Bereiten Sie den Huf vor:

Säubern Sie die Hufunterseite, so daß Sie alles klar sehen können. Schmutz, der in den Strahlfurchen sitzt, kann dort belassen werden - er hilft, die Strukturen im hinteren Bereich des Hufs zu unterstützen; allerdings sollte eingedrückter Mist mehrmals pro Woche entfernt werden, da Kot und Urin das Hufgewebe schwächen. Stellen Sie sicher, daß aller Sand aus der weißen Linie und den Sohlenecken entfernt sind. Sandkörner machen Ihre Werkzeuge stumpf.

Falls die Strahlspitze vorwärts über die Sohle gewachsen ist kürzen Sie sie bis zu der Stelle, an der der Strahl tatsächlich auf die Sohle trifft - Sie können die verschiedenen Farben von Strahl- und Sohlenmaterial sehen. Falls der Strahl so lang ist, daß er sich zu einer Seite lehnt, entfernen Sie den sich überlehnenden Teil.

Kürzen Sie Teile des Strahls, die sich im hinteren Drittel des Hufs über die Strahlfurchen legen, nicht; diese "Lippe" hilft, den unterstützenden Schmutz in den Strahlfurchen zu halten. Wenn Pilz existiert schneiden Sie die verpilzten Schichten des Strahls weg bis keine geschwärzten Stellen mehr zu sehen sind. Sie benötigen dafür ein scharfes Messer, andernfalls könnten Sie abrutschen und das Pferd verletzten. Das verpilzte Gewebe ist tot, und die Pferde scheinen es nicht zu merken, wenn man es recht tief wegschneidet und dabei vorsichtig vorgeht.

Speziell bei Hufen, die auf weichem Untergrund stehen, hilft der Strahl, die Hufe zu unterstützen und sollte nicht gekürzt werden, es sei denn er ist 1/8 inch (3 mm) länger als die Trachten. Der hintere Teil des Strahls beherbergt wichtige Sensoren, die dem Pferd mitteilen wann der Huf den Boden berührt. Ein Strahl, der etwas zu lang ist, wird sich innerhalb weniger Tage nach der ersten Bearbeitung zusammendrücken. Sehr wenige Pferde (wie z.B. manche Haflinger) tendieren dazu, so viel Strahl zu produzieren, daß die Strahllederhaut gequetscht wird, was eine starke Lahmheit, aus diesem Bereich kommend, zur Folge hat - der Strahl solcher Pferde sollte durchaus bis nahe an die Trachtenhöhe gekürzt werden.

Wenn auf einem Huf, dem gerade die Eisen abgenommen wurden, krümelige tote Sohle zu sehen ist, können Sie diese mit einem Hufkratzer oder dem Hakenende Ihres Hufmessers abkratzen, bis Sie die "harte" oder "lebende" Sohle finden. Diese fühlt sich härter an, sieht wachsartig aus und hat eine intensivere Farbe. Bei einem Barhuf wird sich die Sohle natürlich ablaufen wenn das dazugehörige Pferd draußen lebt, das Abkratzen sollte also nicht notwendig sein.

Die wichtigste Stelle, an der die tote Sohle enfernt werden sollte, sind die Trachtenecken, weil hier die Sohle die Richtlinie für die richtige Trachtenlänge ist. Wenn die Trachten sehr lang oder eingerollt sind können Sie die zu langen Eckstreben mit Ihrem Hufmesser kürzen, damit Sie genug Platz haben, die Trachtenecken auszukratzen.

Wenn keine krümelige Sohle zu sehen ist lassen Sie die Sohle in Ruhe! Die Sohle eines Pferdes, das genug Bewegung hat, ist sehr hart und schützt den Huf vor Steinen.


2) Die Zehe zurücksetzen.

Die meisten Hufe, die beschlagen waren oder von Schmieden bearbeitet wurden, sind an der Zehe zu kurz (von unten) - es sei denn Sie sehen, daß der Tragrand ist länger als das Sohlenniveau ist. Jedoch ist die Zehe oft nach vorne verbogen und muß in Richtung des restlichen Hufs gekürzt werden.

Beim Wildpferde-Trim vermeidet man das Kürzen der Zehe und das Ausdünnen der Sohle. Statt dessen erlauben wir der Sohle, dicker (Sohlenschwiele) und der Wand, länger zu werden und sich dadurch der Sohlendicke anzugleichen. Dies ist ein Teil des Prozesses, der mehr Sohlenwölbung erzeugt. Wir benutzen die "mustang roll" oder manchmal den senkrechten Schnitt, um die Zehe zurückzusetzen.

Bei der Arbeit an der Hufunterseite benutzen Sie die Raspel in einem Winkel von 45 Grad zur Sohle. Bei diesem Schritt kürzen wir die Hufwand auf ihre korrekte Länge und beginnen gleichzeitig die "mustang roll".

Raspeln Sie bei einem ersten Barhuftrim durch die gesamte Hufwand, einschließlich der "water line", die weiß aussieht.

Hier sehen Sie den umgekehrten Huf, den Sie in einer Hand halten und gegen Ihr Bein drücken oder zwischen Ihren Knien einklemmen. Die rosa Linie zeigt wie steil der Raspelschnitt etwa sein sollte. Sie werden bis zur weißen Linie raspeln - bis zu deren Außenkante, wo sie dicht ist, oder durch sie hindurch zur Kante der der Sohle, wo die weiße Linie gezerrt ist.

BEACHTEN SIE: Die "weiße Linie" ist eigentlich von gelblicher Farbe (oder kann von Schmutz gerschwärzt sein wenn sie getrennt ist) wenn Sie darüberraspeln. Die Schicht, die weiß aussieht, wird die "water line" genannt und ist die unpigmentierte innere Schicht der Hufwand.

- Wo die weiße Linie gezerrt ist (sie ist dann schwarz mit Schmutz, sieht verbreitert aus oder wirkt wie eine Rille zwischen Sohle und Tragrand) raspeln Sie durch sie hindurch bis an den Rand der Sohle.

- Wo die weiße Linie nicht gezerrt ist (sie ist dann dicht, schmal, sauber und gelblich) raspeln Sie nur bis zur Außenseite der weißen Linie.

- Bringen Sie diesen 45 Grad-Schnitt an der gesamte Zehe und den Seitenwänden an, bis kurz hinter die Stelle, an der der Huf am breitesten ist (bis etwa an die vorderen Enden der Eckstreben falls Sie diese sehen können).

3) Arbeit an der Außenseite der Hufwand

Sie arbeiten mit einem Hufständer oder lassen den Huf auf Ihrem gebeugten Knie wie auf einem Hufständer ruhen; oder Sie knien neben dem Huf auf sehr weichem Untergrund, so daß Sie dort hineinraspeln können. Berunden Sie die Ecken wo Ihr 45 Grad-Schnitt auf die Außenseite der Hufwand trifft. Dies vervollständigt die "mustang roll".

Wenn die Verbiegung schon hoch oben an der Wand beginnt beraspeln Sie nicht den oberen Teil der Verbiegung weil dies die Hufwand zu sehr schwächen würde. Wir sahen Pferde, die nach einer solchen Bearbeitung schnell flache Sohlen bekamen (Verlust des Gewölbes). Erneuern Sie immer die "mustang roll" während die Verbiegung herunterwächst, damit die verbogene Wand keinen direkten Bodenkontakt bekommt. Bei einem Pferd, das in trockenem Klima lebt und steinharte Hufe hat, KÖNNTE man etwas mehr Verbiegung bearbeiten, bis ca. 1/3 der Wand vom Boden aus. Wo ich lebe würde dies allerdings Probleme verursachen.

Eine verbogene Seitenwand oder Ausbrüche dort haben normalerweise ihre Ursache in einer überlangen Hufwand an dieser Stelle. Halten Sie die Seitenwände auf Höhe der Sohle, die oft einen leichten "Bogen" wie der menschliche Fuß hat, um Streckung zu unterstützen. Bringen Sie eine starke "mustang roll" an wo die weiße Linie an der Seitenwand getrennt ist.

4) Bearbeiten Sie die Trachten:

Dr. Robert Bowker hat entdeckt, daß das Strahlkissen - ein fett- und faserreicher Bereich über dem Strahl - seine Robustheit und seine Stoßdämpfer-Qualitäten verliert wenn ein Huf beschlagen ist. Es gewinnt Robustheit wenn der Huf mit den Trachten zuerst auf dem Boden landet (siehe Seite Abrollpunkt). Die Trachten am "frischen" Barhuf müssen aber zunächst ein wenig länger gelassen werden, da das Pferd sonst absichlich mit der Zehe zuerst landet um den geschwächten Trachtenbereich zu schützen.

Daher schlägt Peter Ramey vor, bei einem Pferd in der Umstellungsphase die Trachten 1/8 bis 1/4 inch (3-5 mm) länger als die Sohle stehen zu lassen. Wie lang das bei Ihrem Pferd genau ist müssen Sie entscheiden, basierend darauf, welche Länge dem Pferd auf hartem Boden eine Trachtenlandung ermöglicht.

Wenn Sie an der Hufunterseite arbeiten kürzen Sie die Trachten in den Trachtenecken bis auf 1/8 inch (3 mm) länger als die harte, lebende Sohle. Versuchen Sie nicht, beide Trachten gleichzeitig zu raspeln, es ist schwierig sie auf diese Weise auf dieselbe Höhe zu bringen. Trimmen Sie eine Seite und gleichen Sie dann die andere an.

Schauen Sie von hinten über die Trachten in Richtung Zehe um sicherzustellen, daß sie dieselbe Höhe haben. Sie müssen dazu den Huf so halten, daß sich die Trachten auf derselben Linie wie die Zehe befinden - es ist als wenn man über ein Trinkglas schaut und so hält, daß der nähere und der entferntere Rand auf eine Linie liegen. Wenn eine Trachte länger ist wird sie über dem Niveau der Zehe stehen.

BEACHTEN SIE: Wenn die Trachten zusammengezogen sind versuchen Sie nicht, sie durch Anwendung bestimmter Bearbeitungsmethoden (z.B. "Öffnungsschnitte", "Eckstreben ausgraben" oder das Abschrägen der Trachten nach innen) auseinanderzuzwingen. Diese Methoden FUNKTIONIEREN NICHT und können die Trachtenstruktur beschädigen.

Der Grund für zusammengezogene Trachten ist eine verbogene Zehenwand, die die gesamte Hufkapsel inclusive der Trachten nach vorne zieht und diese sich verengen. Trachten werden sich nach nur wenigen Bearbeitungen spreizen wenn Sie die Zehe, wie oben beschrieben, zurücksetzen und bei Bedarf den Strahl gegen Pilz behandeln (siehe Seite Mehr Themen).

5) Bearbeiten Sie die Eckstreben.

Wenn Sie die Trachten genug gekürzt haben, so daß ein Teil der Eckstreben flach auf dem Boden sitzt, kürzen Sie auch diese bis sie etwas kürzer als die Hufwand sind. Dieses Detail kann viel für den Laufkomfort des Pferdes ausmachen.

Nun ein Blick auf die kompletten Eckstreben:

- Wenn eine dünne Schmutzlinie zwischen Eckstreben und Sohle existiert kürzen Sie die Eckstreben, beginnend an der äußeren Kante, bis die Schmutzlinie verschwunden ist.

- Wenn Sie die Eckstreben einmal auf ihre normale Höhe (Niveau der lebenden Sohle) gekürzt haben müssen Sie sie wahrscheinlich nicht mehr sehr oft trimmen. Pferde, die draußen leben oder sonst viel Bewegung haben, werden sich die Eckstreben zu einer scharfen Kante ablaufen, die guten Halt auf weichem Boden ermöglicht. Nach dem "ersten Barhuftrim" sollten Sie die Eckstreben selten kürzen müssen.

- Wenn Sie an einem zuvor beschlagenen oder vernachlässigten Huf den "ersten Trim" vornehmen und die Eckstreben sich als Schicht über die gesamte Sohle gelegt haben, gibt es zwei Möglichkeiten.

1) (Die "offensichtliche" Methode) Benutzen Sie das Hufmesser um die Kante an der Spitze der Eckstrebe wegzuschaben, immer ein wenig, bis sie nicht mehr auf der Sohle liegt. Bemühen Sie sich nicht in die Sohle zu schneiden während Sie die Eckstrebe trimmen. Hören Sie auf wenn keine Schmutzlinie mehr zwischen Eckstrebe und Sohle zu sehen ist.

Die Schwierigkeit bei diese Art zu trimmen ist, daß die Eckstreben oft "absichtlich" so lang gewachsen sind, nämlich um eine zu dünne Sohle zu schützen. Wenn dies der Fall ist werden Sie erleben, daß sich die Eckstreben sehr schnell wieder über die Sohle legen um sie schützen. Das Pferd könnte nach der Bearbeitung sehr fühlig sein und für einige Tage Hufpolster sowie Hufschuhe für das Reiten im Gelände benötigen.

2) (Die "weniger offensichtliche", aber wahrscheinlich bessere Methode) Lassen Sie die übergelegten Eckstreben wie sie sind - das einzige, das Sie bei der ersten Bearbeitung tun werden ist, verbogene Wände zu entfernen, die Trachten auszubalancieren und möglicherweise zu kürzen und eine "mustang roll" anzubringen. Falls die Eckstreben sich zum Schutz einer zu dünnen Sohle übergelegt haben werden sie sich in Form von "flakes" lösen sobald die Sohle sich verdickt hat. Pete Ramey berichtet, daß dies etwa einen Monat dauert, und daß Pferde in dieser Zeit an der Sohle nicht fühlig sind.

Bei einem Huf ohne ausreichende Wölbung oder mit dünner Sohle exisitiert oft eine Kante erhabener Sohle, die wie eine Verlängerung der Eckstreben aussieht und sich neben und um die Strahlspitze herum ausbreitet. Schneiden Sie diese Kante nicht weg - der Huf braucht sie zur Unterstützung. Später, wenn der Huf mehr Sohlenwölbung entwickelt, wird sie von selber verschwinden.

Gekrümmte Eckstreben (aufrund zusammengezogener oder unterschobener Trachten) können NICHT durch Maßnahmen wie extremes Kürzen der Trachten oder Anbringen von "Öffnungsschnitten" geradegerichtet werden. Sie werden gerade werden wenn der Huf durch das Zurücksetzen der verbogenen Zehe in eine bessere Form wächst.

Wenn Sie jedoch in feuchtem Klima leben und der Strahl pilzinfiziert ist müssen Sie den Pilz behandeln damit der Strahl wachsen kann. Ein breiter, gesunder Strahl hilft zusammengezogenen Trachten, sich wieder zu spreizen und den Eckstreben, sich geradezuziehen.



Erhaltungs-Trim

Wenn die Sohle eine Wölbung bekommen hat (etwa about 3/4 inch [18 mm] tief an der Strahlspitze) und das Pferd in der Lage ist, schmerzfrei auf steinigem Untergrund zu laufen, können Sie zum Erhaltungs-Trim übergehen.

Pferde, die auf üppigem Gras leben, unter dem Cushing Syndrom leiden oder insulinresistent sind brauchen wahrscheinlich dauerhaft die stark ausgeprägte "mustang roll" (weiße Linie-Strategie - Bearbeitung), die oben beschrieben ist. Auch könnten permanent Hufschuhe zum Reiten im Gelände notwendig sein.

- Bringen Sie die "mustang roll" nur bis zur "water line" - siehe Fotos der Mustanghufe auf der Seite Hufform.

- Es könnte sein, daß sie die Trachten schon auf Sohlenniveau kürzen können. Wenn das Pferd nach dem ersten Versuch nicht schmerzfrei läuft lassen Sie die Trachten grundsätzlich etwas länger als das Sohlennieveau.

- Die Eckstreben brauchen nicht unbedingt gekürzt zu werden wenn das Pferd genug freie Bewegung hat um sie abzulaufen.

- Der Strahl sollte nur gekürzt werden wenn er so lang wird, daß er sich zu einer Seite lehnt. Entfernen Sie dann nur den Teil, der sich überlehnt. (Ein krankhafter Strahl sollte so ausgeschnitten werden, daß Luft an die Infektion gelangen kann.)

- Achten Sie auf eventuell auftretende Verbiegungen, speziell während der Weidesaison wenn Gras-Rehe die weiße Linie schwächt - und kehren Sie UMGEHEND zur "weiße Linie-Strategie" zurück.


Hinterhufe

Hinterhufe werden auf dieselbe Art wie Vorderhufe gtrimmt. Auch Hinterhufe bekommen eine "mustang roll".

Wenn an einem Hinterhuf die Trachten zu kurz und die Zehe zu lang geworden sind, setzen Sie die Zehe bis an den Rand der Sohle zurück. Stellen Sie dies wieder ein sobald die Trachten/Zehen-Proportion (von der Linie aus, die an der breitesten Stelle des Hufs gezeichnet wird) wieder bei 1/2 - 1/2 liegt und die Ballen nicht mehr flachgedrückt sind.

In der Sohlenansicht sind Hinterhufe generell nicht symetrisch in ihrem medial-lateralen (innen-außen) Umriß. Die Außenseite ist generell weiter aufgrund der Kräfte, die durch den andersartigen Bewegungsablauf der Hinterbeine auftreten. Versuchen Sie nicht, die Hinterhufe symetrisch zu arbeiten! Die Zehe ist auch etwas spitzer als die eines Vorderhufs.

Die Hinterhufe wachsen auf ihrer Innenseite (medial) oft länger weil Hauspferde, ohne ausreichende Bewegungsanreize, oft mit einem angewinkelten Bein herumstehen; das andere Bein zentriert sich unter der Hinterhand so daß der entsprechende Huf sich an seiner Außenseite mehr abläuft. Die Imbalance verursacht ein seitwärts-Wackeln der Sprunggelenke (gut zu sehen wenn man hinter dem Pferd geht), und es wird einen sehr schmerzhaften Akupressurpunkt am Rumpf geben, der das Pferd dazu veranlaßt, die Schrittlänge zu verkürzen. Achten Sie bei jedem Trim darauf und kürzen sie Überlängen an den Innenseiten der Hinterhufe; der Außenrand braucht oft keine Bearbeitung.

Eine "Paddock Paradise" Laufbahn wird den Pferden dabei helfen, sich die Hufe geichmäßig abzulaufen. Siehe das Buch von Jaime Jackson auf der Seite Einführung.


Bearbeitung für unbalancierte Hufe

Wenn ein Huf einmal eine beständige Trachtenlandung zeigt, mit auf Sohlenniveau gekürzten Hufwänden, sollte sogar ein sehr unausbalancierter Huf sich selbst nach und nach wieder in Form laufen was die seitliche Balance betrifft. Nach Gene Ovniceks Ansicht sollten wir einen Huf sich auf seine Art und in seinem eigenen Tempo verändern lassen - sogar (oder speziell) einen sehr unbalancierten Huf, weil manchmal die Imbalance durch ein nicht gerade in der Hufkapsel sitzendes Hufbein verursacht wird oder das Hufbein selbst eine ungleiche Form angenommen hat - ich habe einige solcher Hufbeine, die dazugehörigen Hufe mußten lange Zeit krumm beschlagen gewesen sein, und die Knochen hatten sich dieser unausbalancierten Bearbeitung angepaßt.

Das heißt jedoch nicht, daß wir in unserer Bearbeitung schlampig sein dürfen. Ein erhöhter Punkt von 1/16 inch (1 oder 2 mm) irgendwo auf dem Tragrand kann einem Pferd großen Diskomfort in den Gelenken bereiten. Einen erhöhter Punkt zu finden und zu kürzen wird dem Pferd sofort mehr Laufkomfort verschaffen, und sie sollten den Unterschied auch an seinen Beinen erkennen können. Ein Bein mit einem völlig ausbalancierten Huf sieht aus "wie ein Baum, der aus dem Boden wächst" - gerade und senkrecht.

Die Trachtenlandung (siehe Seite Abrollpunkt) ist der beste Weg, dem Hufbein zur Formänderung zu verhelfen. Wenn der Huf mit den Trachten zuerst auffußt funktionieren Dehnung und Durchblutung am besten, und der Huf ist zu erstaunlichen Veränderungen und Selbstrehablitation in der Lage.


Zehen

Da der Huf kein viereckiges, senkrechtes Objekt ist sondern schräg vorwärts wächst gibt es zwei Richtungen, in die wir die Zehen trimmen können; wir müssen also auf zwei Arten darüber sprechen.

Eine lange Zehe bedeutet, daß die Hufwand, sohlenseitig gesehen, über das Niveau der Sohle hinausgewachsen ist. Die Zehe zu kürzen heißt hier, die zu lange Wand von unten auf Höhe der lebenden Sohle zu kürzen.

Eine nach vorne verbogene Zehe hat eine geschwächte Verbindung der weißen Linie (Blättchenschicht) zum Hufbein, steht zu weit nach vorne heraus und verursacht ein verspätetes Abrollen. Die Zehe könnte über das Sohlenniveau hinausragen, oder auch nicht; Schmiede kürzen die Zehe oft von unten und schneiden dabei die Zehenschwiele weg, so daß das Hufbein wenig Schutz hat - obwohl die Zehe verbogen ist.

Durch ein verspätetes Abrollen der Vorderhufe könnten die Hinterhufe in die Vorderhufe treten (diese sind zu lange im Weg), außerdem könnte die Schrittlänge verkürzt sein. Auch werden Sie sehen, daß der Huf mit der Zehe zuerst oder flach landet anstatt korrekt mit den Trachten zuerst (siehe Seite Abrollpunkt).

Eine verbogene Zehe zurückzusetzen heißt, die zu lange und vorwärts verbogene Wand mit einem senkrechten Schnitt oder einer "mustang roll" so zu kürzen, daß das Pferd korrekt abrollen kann. Der senkechte Schnitt oder die Kurve der "mustang roll" sollte bis an den Rand der Sohle reichen, die bei einer verbogenen Zehe auch nach vorne über ihre korrekte Position hinaus gewachsen ist.

Wir trimmen verbogene Zehen auf diese Art bis die Hufwand mit einer neuen festen Verbindung zum Hufbein hinuntergewachsen ist. Bis die Wand von der Krone bis zum Boden einmal durchgewachsen ist können Monate bis ein Jahr vergehen. Nachdem eine verbogene Zehe einmal gerade heruntergewachsen ist können Sie zu einer regulären "mustang roll" übergehen, die im Zentrum der "water line" endet. Sie ist die helle unpigmentierte Schicht zwischen der Hufwand und der "weißen Linie", die wiederum gelblich aussieht.

Die Zehen an den Hinterhufen sind sehr wichtig für die Bewegungen des Pferdes. Hinterhufe landen aufgrund der Anordnung der Hinterbeingelenke im Zickzack fast immer mit den Trachten zuerst. Verbogene Zehen sorgen jedoch auch an den Hinterbeinen für ein verspätetes Abrollen. Das Pferd kann sich nicht in Versammlung bewegen weil die Hinterbeine nicht genug Zeit haben, weit nach vorne zu greifen. Damit das Pferd das Reitergewicht effektiv tragen kann sollten die Zehen an den Hinterhufen bis an die weiße Linie (gelbliche Farbe) zurückgesetzt werden, speziell bei Pferden deren Trachten dazu neigen, sich unterzuschieben und die Zehen dazu tendieren, zu lang nach vorne zu wachsen.


Hornspalten

Die beiden bekanntesten Hornspalten sind an der Zehe und an den Seitenwänden zu finden.

Ein Spalt an der Zehe befindet sich üblicherweise auf oder nahe der Zehenmitte. Er wird von "Ecken" oder "Beulen" im Umriß der Zehe verursacht, die im Bereich von 10 bis 2 Uhr von der Zehenmitte aus gesehen zu finden sind. Die mechanische Kraft des Untergrundes drückt gegen diese Ecken und zieht die Hornröhrchen auseinander, was in einem Riß resultiert.

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Um einen Spalt zu stoppen müssen Sie den Umriß des Hufs auf eine gleichmäßige, runde Kurve trimmen, so daß keine herausstehenden "Ecken" mehr existieren, gegen die der Untergrund drücken könnte. Wenn Sie, neben der Pferdeschulter stehend, auf den Huf hinunterschauen sollte der Umriß des Hufs genauso rund wie der des Kronrandes sein.

Ein Spalt in der Seitenwand wird von mechanischen Belastungen durch zusammengezogene Trachten verursacht. Normalerweise verläuft die Hufwand im Trachtenbereich schräg nach außen, wie der Rest der gesamten Hufwand auch. Die Wand an zusammengezogenen Trachten verläuft nach innen. An der Stelle, an der die Wand von schräg-außen nach schräg-innen wechselt, sind die Hornröhrchen unter großer Belastung und werden auseinandergezogen, was in einem Spalt resultiert.

Meistens kommen zusammengezogene Trachten an einem Huf mit verbogener Zehe vor. Um einen Spalt in der Seitenwand zu stoppen müssen Sie den Trachten zur Spreizung verhelfen. Die effektivsten Wege, dies zu tun, sind:

1) Setzen Sie die verbogene Zehe wie oben beschrieben zurück.

2) Falls der Strahl mit Pilz infiziert ist ("Die Strähle meines Pferdes schälen sich in jedem Frühjahr") behandeln sie diesen (siehe Seite Mehr Themen). Wenn der Strahl breiter wird wird er dabei helfen, die Trachten weiter auseinanderzudrücken.


Wie oft müssen Sie die Hufe bearbeiten?

Die Antwort auf diese Frage kann sehr variieren weil Pferde in unterschiedlichen Situationen ihr Hufe unterschiedlich ablaufen.

An einem Ende der Skala sind Pferde, von denen ich hörte, daß sie auf großem Raum mit trockenem, z.T. steinigem Untergrund leben und mehrer Male pro Woche auf lange Wanderritte gehen. Diese Pferde brauchen nur etwa einmal im Jahr eine Hufbearbeitung.

Am anderen Ende der Skala liegen Pferde wie mein Wallach, der auf einer weichen Weide lebt und nie genug arbeitet um seine Hufe genug abzulaufen. Ich muß sie über das Jahr gesehen etwa alle zwei Wochen bearbeiten, alle drei Wochen im Winter. Wenn ich eine Woche zu lange warte fangen die Hufwände an sich zu verbiegen.

Ein Huf in der Umstellunsphase muß bearbeitet werden wenn die Hufwand auf das Niveau der Sohle heruntergewachsen ist, um zu verhindern, daß sich durch die immer noch geschwächte weiße Linie die Wände verbiegen. An einem Huf, der seine Sohlenwölbung zurückgewonnen hat und nun einen Erhaltungs-Trim bekommt, darf wahrscheinlich so lange wachsen bis der Tragrand im Zehenbereich 1/8 inch (3 mm) länger als die Sohle ist.

Manche Pferde laufen sich die Zehe genug ab, so daß sie kaum bearbeitet werden müssen; in diesem Fall führen Sie eine Bearbeitung durch wenn die Seitenwände es brauchen, um dort Verbiegungen und Ausbrüche zu vermeiden.

Wenn die Hufwand sich ständig verbiegt bearbeiten Sie öfter und erwägen Sie ein Problem mit Gras (Insulinresistenz). Ein Pferd wird so lange nicht über steinigen Untergrund laufen können bis die weiße Linie sich völlig verdichtet hat. In Großbritannien und dem Osten der USA ist Grasrehe das größte Problem bei der Hufbearbeitung. Siehe www.safergrass.org


Fotos einer "Weiße Linie-Strategie" - Bearbeitung (white line strategy trim)

Johan de Kock aus Südafrika schickte diese schöne Fotoserie, die zeigt wie man Hufe bearbeitet wenn eine auseinandergezerrte weiße Linie (= verbogene Hufwände) existiert. Die meisten Kommentare sind von Johan; an einigen Stellen habe ich sie der Klarheit halber ergänzt.

Wenn die Hufwand verbogen und die weiße Linie auseinandergezerrt ist (das ist ein und dasselbe) ist das Hufbein nicht fest in der Hufkapsel verankert und drückt dadurch nach unten auf die Sohlenlederhaut, was wiederum "Übergangs-" Lahmheit erzeugt. Meistens ist das deutlich zu sehen wenn das Pferd nicht gut auf steinigem Untergrund läuft.

Die "weiße Linie-Strategie", die Pete Ramey ersann, und die ich weiter oben umrissen hatte und die Johan hier zeigt, gibt der Hufwand die Chance, eine neue, dichte Blättchenschicht zu bilden, so daß das Hufbein wieder fest mit ihr verbunden ist und dadurch fest in der Hufkaspel sitzt. Wenn dies erreicht ist wird das Pferd wieder in der Lage sein, schmerzfrei über Steine zu laufen und auch möglicherweise keine Hufschuhe beim Reiten mehr benötigen - abhängig von Klima und Terrain.

In Gegenden mit feuchtem Klima oder Regenzeit, wo der Untergrund weich und feucht ist, verbiegen sich die durch Wasser aufgeweichten Hufwände leicht, und es ist eine dauernde Herausforderung, dies zu verhindern. Sogar wenige Tage zu langen Wachstums können Wandverbiegungen zur Folge haben - und den Verlust von Wochen sorgfältiger Hufarbeit. Sie müssen für sich selber herausfinden wann Sie die Hufe bearbeiten müssen und so Rückschritte verhindern können. Pferde, die auf weichen Weiden leben, aber auf steinigen Wegen geritten werden, müssen möglicherweise immer Hufschuhe beim Reiten tragen.

Auf den Fotos ist überwiegend Danes linker Vorderhuf zu sehen, um zu zeigen wie eine verbogene Wand UND wie eine dichtere Blättchenschicht (weiße Linie) aussieht.

Dies ist der unbehandelte Huf, ich habe ihn hochgehoben und direkt fotografiert.




Als nächstes habe ich den Huf mit Hufkratzer ausgeräumt und mit einer Drahtbürste gereinigt. Können Sie sehen wie auseinandergezogen die weiße Linie ist?
[Sie bildet eine Rille genau außerhalb des Sohlenrandes. Sie können die Blättchenschicht an der Innenseite der Hufwand sehen - M.]

Können Sie auch sehen, daß sich in den Trachtenecken "tote" (krümelige) Sohle befindet?
[Auf der linken Seite ist die Trachtenecke mit etwas "toter" Sohle angefüllt, die ausgekratzt werden muß, damit man die wirkliche Höhe der Sohle finden kann. Diese ist der Maßstab für die Festsetzung der Trachtenlänge auf dieser Seite beim Bearbeiten. Beachten Sie, daß die linke Trachte weiter vorwärts gewachsen ist als die rechte - ein guter Hinweis darauf, daß die linke länger ist - M.]



Hier die Seitenansicht des rechten Vorderhufs [dieses Foto war deutlicher als das des linken Vorderhufs].

Können Sie sehen wo der obere Teil der Hufwand fest mit dem Hufbein verbunden ist? Die Verbiegung beginnt etwa auf der Hälfte der Zehenwand; von dort an bis zum Boden ist die weiße Linie auseinandergezogen.



Wenn ich nun eine Linie zeichne [auf dem Foto], die dem oberen Teil der Hufwand bis zum Boden folgt, wird sie mir anzeigen wie verbogen die Hufwand ist.

Ich habe die Linie etwas innerhalb der Hufwandkante gezeichnet, so daß Sie sehen können wo die Blättchenschicht dicht ist und wo die Verbiegung beginnt.

Danes Huf bildet während des Wachstums ständig eine neue feste Verbindung zwischen Wand und Hufbein. Die alte, verbogene Wand wächst hinunter zum Boden. Jedoch ist und bleibt eine Verbiegung was sie ist und muß entfernt werden.

[Beachten Sie die überlangen Trachten. Die Trachten eines Pferdes wachsen vorwärts wenn sie länger werden - Hufe wachsen nicht senkrecht nach unten! Hier liegen keine "untergeschobenen" Trachten vor weil die Trachten nicht zusammengezogen sind, wie man in der Sohlenansicht sehen kann - M.]



Ich habe den Tragrand flach gearbeitet, auf der ganzen Länge auf Sohlenhöhe.
Wenn ich beginne, dabei die Sohlenkante zu berühren, höre ich auf. Beachten Sie wie weit nun die Trachtenendkanten zurückgewandert sind.
[Die "weiße Linie" zeigt sich hier klar als dicke, schmutzige Linie. Der Teil, der weiß aussieht, ist die "water line" oder unpigmentierte innere Schicht der Hufwand - M.]

[Bei der Bearbeitung, die ich oben beschrieben habe, würden wir den Tragrand nicht flach arbeiten und nicht einmal den Rand der Sohle mit der Raspel berühren. Johan hat dies getan um die auseinandergezogene weiße Linie zu zeigen. Wir würden auch die Trachten nicht auf Sohlenniveau kürzen solange der Huf noch keine ausreichende Sohlenwölbung erreicht hat - M.]



Sehen Sie sich an wie auseinandergezogen die weiße Linie ist, speziell im Zehenbereich.

[Die Klammer zeigt die Breite der auseinandergezogenen weißen Linie. Der Pfeil zeigt auf die Stelle, an der Johans Raspel beim Kürzen des Tragrandes leicht die Sohle berührt hat - M.]



Um die "mustang roll" zu zeigen werde ich zunächst den halben Huf bearbeiten, damit Sie den Unterschied sehen können. Wo die weiße Linie auseinandergezogen ist raspele ich im Winkel von etwa 45 Grad zur Sohle und gehe dabei bis an deren Kante.

[Der Pfeil zeigt auf den Teil der weißen Linie, der nicht auseinandergezogen ist. Beachten Sie, daß sie hier sauber und von gelblicher Farbe ist M.]



Vielleicht gibt Ihnen dieses Bild einen besseren Eindruck davon wie ich Hufwand und weiße Linie bis zum Rand der Sohle entfernt habe.

[Der Pfeil zeigt auf die Kante der Sohle - M.]



Hier sehen Sie die bearbeitete Seite des Hufs, mit der fertigen "mustang roll".

[Ich habe eine Linie gezeichnet, die dem oberen Teil der Hufwand folgt und zeigt, wo die Hufwand wachsen wird wenn sie nicht mehr verbogen ist. Beachten Sie, daß die Linie die momentane Kante der Sohle trifft, dieselbe Stelle an der Johan seine "mustang roll" beendet hat.

Die grüne Linie zeigt wo der untere Teil der Wand verbogen ist.

Die rosa Kurve umreißt Johans sehr schöne "mustang roll" an dieser Hälfte des Hufs; die andere Seite wurde noch nicht berundet - M.]



Und damit Sie den Unterschied in der Länge sehen können (und um Ihnen einen besseren Eindruck davon zu geben wie ich die "mustang roll" arbeite) habe ich diese Foto von vorne aufgenommen.

[Beide Hälften sind an der Hufunterseite auf dieselbe Länge gebracht worden. Der Unterschied, den Sie sehen können, besteht einzig in der Tatsache, daß eine Hälfte mit der "mustang roll" versehen wurden. Können Sie nun besser verstehen, warum eine nicht berundete Hufwand anfängt sich wieder zu verbiegen? - M.]



Danach bearbeitete ich die andere Hufhälfte. Beachten Sie wo sich in der linken Trachte die weiße Linie zeigt, hier höre ich mit dem Kürzen der Trachte auf. Die Seitenwände sind immer noch verbogen, aber für mich war das so ok für diesen Tag, da es bald dunkel werden würde und ich noch Fotos machen und Schweine füttern mußte :-) Ich werde es morgen beenden wenn ich die Verbiegungen von außen bearbeite.

[Die Pfeile zeigen auf eine dünne Schmutzlinie zwischen Eckstreben und Sohle, die anzeigen, daß die Eckstreben etws zu lang sind. Mit dem Hufmesser können wir die Eckstreben und die wuchernde Sohle daneben kürzen bis die Schmutzlinie verschwunden ist; das ist die korrekte Höhe der Eckstreben - M.]



So sieht die Außenseite des Hufs aus wenn die "mustang roll" vollendet ist.

[Die weiße Linie zeigt wo sich die Seitenwand befinden wird wenn die Verbiegung herausgewachsen ist. Hufwandanteile, die sich außerhalb der Linie befinden, sind verbogen.

Die rosa Linie zeigt den vertikalen Schnitt, den Johan anbrachte um nur im unteren Bereich der Wand die Verbiegung zu entfernen. Beachten Sie, daß der vertikale Schnitt dort auf den Boden trifft wo einst die neue Hufwand sein wird.

Auf diese Art verhindern wir, daß die Hufwand Bodenkontakt bekommt und sich immer wieder verbiegt, bis eine neue feste Blättchenschicht vom Kronrand hinunter bis zum Boden gewachsen ist - M.]



Der nächste Tag, Fertigstellung des Trims der verbogenen Wand.

Sie brauchen etwas, mit dem Sie abmessen können wieviel Verbiegung noch vorhanden ist, wieviel Sie schon entfernt haben und ob alles korrekt ist.

Halten Sie die Seite der Raspel gegen die Hufwand und prüfen Sie ob Sie zwischen ihr und der Hufwand hindurchsehen können.

Hier können Sie sehen, daß die obere Wandhälfte gerade ist und und die untere sich nach außen biegt. Dieser untere Teil ist verbogen und muß entfernt werden!!!

[Beachten Sie, daß Dane in sehr trockenem Klima lebt, und daß die verbogene Wand schon enorm heruntergewachsen ist seit ihm die Eisen abgenommen wurden. In dem feuchten Klima meines Wohnortes würde ich diese verbleibende Verbiegung nicht entfernen bis sie noch kleiner geworden wäre. - M.]



Hier untersuche ich mit Hilfe der Raspel die Seitenwände auf Wandverbiegungen.

Es ist etwas schwierig, Huf und Raspel gleichzeitig zu halten und dabei das Foto zu machen :-), aber Sie können sehen, daß die Seitenwand leicht verbogen ist.

Beraspeln Sie die Außenseite des Hufs bis die Verbiegung entfernt ist. Prüfen Sie dies noch einmal mit der Raspel. Die Verbiegung ist nun verschwunden, und die Raspel paßt genau an die Zehenwand.

[Beachten Sie: an einem Rehehuf mit extremer Verbiegung der Zehenwand würden wir diesen Schritt unterlassen weil dabei durch die gesamte Wand raspeln würden; wir nehmen nur den vertikalen Schnitt, wie oben beschrieben, vor, bis der "neue Huf" zum größten Teil von oben heruntergewachsen ist - M.]



Auf dem Foto habe ich die dorsale Hufwand (Zehenwand) markiert, etwas eingerückt, so daß Sie die gerade Zehe gut sehen können.

[Nun paßt die gesamte Zehe zum Wachstumswinkel der oberen Hufwand unterhalb des Kronrandes. Die weiße Linie (Blättchenschicht) ist im unteren Teil der Wand immer noch auseinandergezogen, die Verbiegung ist immer noch "drin", aber der Tragrandüberstand ist entfernt worden, so daß der Huf gut abrollen kann. Jetzt wird sich die Hufwand nicht mehr verbiegen können weil sie vor dem Abrollpunkt keinen Bodenkontakt mehr hat.

Nochmals, ein Pferd, das in feuchtem Klima lebt, kann seine Sohlenwölbung verlieren (plattfüßig werden) wenn wir die verbogene Zehenwand auf diese Art begradigen. -M.]



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