Mehr Themen zu Barhuf-Pferde


Auf dieser Seite:

- Pilzinfektionen an Hufen
- "Hufrollensyndrom"
- Gesunde Fohlenhufe
- Vorschläge für das Trimmen von Fohlenhufen
- Trainingsbeginn für Jungpferde
- Hufschäden durch das Tragen des Reitergewichts?
- Gentechnisch veränderte Bestandteile im Pferdefutter
- Hufbearbeitung bei Mulis und Eseln
- "Klumpfuß" (Bockhuf)


Pilzinfektionen im Strahl

In feuchtem Klima oder der Regenzeit sehen wir häufig Pilzinfektionen im Strahlbereich von Hauspferden. Es scheint dem "Sportlerfuß" (tinea pedis) und Hefepilzinfektion (Candida) bei Menschen zu ähneln. Pferde, die in trockenen Gegenden leben, bekommen selten Pilzinfektionen.

Zum Thema Pilz äußern sich viele Leute, die in feuchtem Klima leben, so: "Der Strahl meines Pferdes scheint sich jedes Jahr abzuschälen". Pilz ist sehr schmerzhaft, und das Pferd wird beim Laufen eine Zehenlandung entwickeln um dem Schmerz zu entgehen. Sie werden wahrscheinlich keine Trachtenlandung erreichen können wenn Ihr Pferd einen unbehandleten Pilz hat.

Der Unterschied zwischen Pilz und Strahlfäule:
Wenn Sie einen Hufkratzer tief durch Pilz-infiziertes Gewebe führen, riecht es "käsig" wie eine Hefepilzinfektion. Die hintere Hälfte des Strahls schält sich in dicken Schichten ab, und der Strahl prägt sich nie gesund und dreieckig aus. Das befallene Gewebe ist meist von hellgrauer Farbe; gesundes Strahlmaterial ist mittelgrau.

Im Vergleich dazu riecht Strahlfäule eklig gammelig, das Gewebe ist schwarz und schleimig, und sie beginnt meist in den Strahlfurchen. Strahlfäule ist auch ein Problem der nassen Jahreszeit. In feuchten Gegenden benutzen Leute Kopertox in den Strahlfurchen der Hufe ihrer Pferde, aber dies ist ein schlimmes Umweltgift. "Thrush-buster", bei dem ein Inhaltsstoff "Gentian Violet" ist, ist auch effektiv.

In manchen Fällen scheint eine "white line desease" (Entzündung der weißen Linie) von Pilz verursacht zu sein. Wenn man dann an die Hufwand klopft ist ein hohles Geräusch zu hören. Jedoch glaube ich, daß das, was viele Leute "white line disease" nennen, nur eine extrem auseinandergezogenen weiße Linie ist; das Gewebe einer gezerrten weißen Linie sieht merkwürdig aus. Unter den vielen hundert Pferden, die ich bis jetzt gesehen habe, ist mir bisher kein einziger Fall von "white line disease" vorgekommen.

Pilz kann man überall im Boden finden. Da genug Pferde, die in feuchtem Klima leben, keinen Pilz haben, glaube ich, daß diejeinigen mit Pilzbefall ein geschwächtes Immunsystem haben, und/oder daß sich der Pilz im gesamten Organismus befindet, wie Candida beim Menschen. Daher müssen wir das Immunsystem des Pferdes stärken und gleichzeitig die lokale Infektion im Huf behandeln. Kräuter, Mineralien und Vitamine, Akupunktur/Akupressur und Homöopatie sind einige Wege, die hier beschritten werden können; die Behandlung sollte individuell auf das jeweilige Pferd abgestimmt sein und auch mit einer Laboruntersuchung von Heu und dem anderen Futter verbunden werden.

Pilz ist keine Strahlfäule und muß anders behandelt werden. Eine Behandlung auf Strahlfäule (Kopertox, Thrush Buster etc.) würde den Pilz verschlimmern weil sich Pilz von dem vergammelten Strahlgewebe ernährt. Pilz wurde erst in jüngster Zeit als Problem erkannt, also müssen wir spezielle Behandlungsmethoden dafür entwickeln.

Ein typischer Fall von Pilz. Das hintere Drittel des Strahls ist schuppig, die mittlere Strahlfurche ist tief (Sie könnten wahrscheinlich einen ganzen Hufkratzer in diese Spalte stecken), und in diesem Fall hat sich der Pilz in das weiche Gewebe zwischen den Ballen gefressen.

(Dieser Huf hat auch eine seitliche Imbalance. Wenn die Hufwand auf der linken Seite vorsichtig auf Sohlenhöhe gekürzt wird sollte er balancierter sein. Außerdem ist die Sohlenwölbung mit Sohlenmaterial gefüllt, das sich nicht abgelaufen hat; ein einziges Mal würden wir überschüssiges Material mit dem Hufmesser wegschneiden damit das Pferd damit beginnen kann, seine Sohlen "sauberzulaufen".

Derselbe Huf in der Sohlenansicht, die wieder den schuppigen Strahl mit der tiefen mittleren Strahlfurch zeigt.

Der gelbe Keil zeigt wie breit der Strahl wachsen wird wenn die Pilzinfektion verschwunden ist. Der hintere Bereich des Strahls wird wahrscheinlich weit genug werden um die Trachten 1/2 bis 3/4 inch (1 bis 2 cm) auseinanderzuspreizen.

Ich habe die Strahlspitze in Relation zur jetzigen Position etwas zurückgesetzt weil dieser Huf eine verbogene Zehe hat, die die Strahlspitze vor ihre richtige Position gezogen hat.

Behandlung gegen Pilz:

Schneiden Sie alles Strahlmaterial, das sich abschält, mit einem scharfen Hufmesser weg - scharf deshalb, damit Sie die befallen Teile sauber abschneiden können. Sie werden tiefe, schwarze Risse sehen; schneiden Sie bis alles schwarze Material entfernt ist und das verbleibende Strahlgewebe frei für Sauerstoffzufuhr ist. Auf diese Art kann die Einweichlösung zu allen befallen Stellen gelangen. Seien Sie vorsichtig, da manche der tieferen eingerissenen Stellen empfindlich sein können. Das Pferd könnte für einige Tage im Trachten/Ballenbereich wund sein, aber der Strahl wächst sehr schnell nach sobald der Pilz erfolgreich bekämpft wird.

Clean Trax ist ein mit Chlor verwandtes Mittel, das sowohl den Pilz als auch seine Sporen vernichtet. Es ist in schweren Fällen, bei denen der Pilz schon innerhalb der Hufwand in der weißen Linie hochgewandert ist, das Mittel der Wahl. Clean Trax ist teuer, die Einweichzeit ist sehr lang, und damit ist das Mittel schwierig anzuwenden bei Pferden, die nicht lange stillstehen.

Clean Trax ist erhältlich bei KC La Pierre, 508-248-4444, von www.centaurforge.com (klicken Sie auf Hoof Care/Repair, dann auf Hoof Medications), und möglicherweise auch woanders.

Clean Trax wird aufgebracht indem der Huf für 45 min. in einer Gallone der Lösung eingeweicht wird; dann wickeln Sie die Hufe für nochmals 45 min. in Plastiktüten um die Dämpfe noch länger in den befallenen Bereichen zu halten. Eine ernste Infektion wird möglicherweise mehr als eine Behandlung erfordern. Spezielle Hufschuhe fürs Einweichen (soaking boot) sind erhältlich bei KC La Pierre. Sie können auch sehr brauchbare Schuhe selber machen, indem Sie Reifenschläuche nehmen und diese an einem Ende fest verschließen.

Einige andere Behandlungen, die gut wirken und einfacher anzuwenden sind:

1) Borax Pulver (US Produkte sind z.B. "20 Mule Team Borax" oder "Boraxo"), erhältlich im Supermarkt und Baumarkt; in Übersee in der Apotheke. Borax wirkt, indem es dem PH-Wert des Strahlbereiches in Richtung alkalisch verändert, so daß der Pilz sich nicht mehr vermehren kann. In meinen Versuchen war Borax erfolgreich, leicht zu handhaben und nicht teuer. Für typische Fälle ist Borax das Mittel meiner Wahl.

Füllen Sie so viel Wasser in einen Eimer, daß der Huf bedeckt ist, und geben Sie einen gehäuften Eßlöffel Borax Pulver dazu. Geben Sie ein paar Tropfen Calendula, ein Kraut, das bei Hautproblemen hilft, dazu, und weichen Sie die Hufe für 15 Minuten ein, 4 bis 10 Mal über einige Wochen bis zu einem Monat. An den Zwischentagen können Sie mit Lösung getränkte Wattebäusche in die Furchen des Strahls drücken. Sie können das Einweichen beenden wenn in der Strahlmitte deutlich neues Wachstum zu sehen ist.

2) Leute in Großbrittanien benutzen Zinksulfat (Mittel gegen "sheep foot rot", eine bakterielle Infektion der Schafklauen), worin man die Hufe täglich kurze Zeit einweichen kann. Schafe laufen täglich, zur Vorbeugung oder Heilung, durch ein Fußbad.

3) Lysol cleaning solution kann zum Einweichen benutzt werden.

4) Sie können 50% Neosporin (oder das entsprechende Generic) triple antibiotic cream mit 50% athlete's foot cream (clotrimazole 1%) und dies mit einer 60 ml Spritze tief in die mittlere Strahlfurche applizieren. Wiederholen Sie dies täglich bis neues Strahlwachstum zu sehen ist.

5) Sie können täglich Calendula Creme oder Gel tief in die mittlere Strahlfurche applizieren bis neues Strahlwachstum zu sehen ist.

Meiner Meinung nach ist die halbe Miete, das unzureichende Immunsystem des Pferdes aufzubauen, da Pilzbefall wahrscheinlich eine Infektion des Organismus ist; wirklich gesunde, nicht gestreßte Pferde scheinen keinen Pilz zu bekommen. Ich schlage einige oder alle folgenden Maßnahmen vor:

• Setzen Sie dem abendlichen Pferdefutter sowie der Huf-Einweichlösung täglich einige Tropfen Calendula zu, bis das Fläschchen alle ist. Calendula ist ein Kraut, das Hautgewebe bei der Heilung unterstützt; Huf und Strahl sind "Haut". Andere ähnlich wirkende Kräuter könnten in anderen Ländern erhältlich sein.

• Geben Sie täglich 30,000 Einheiten Vitamin A über mehrere Monate hinweg. Das ist etwa die Menge, die in einer großen Karotte oder auch einer "Rippe" Alfalfa Heu enthalten ist. Für Pferde, die nur eingeschränkt Zucker bekommen dürfen, können Sie Vitamitn A aus dem Reformhaus anstelle von Karotten benutzen. Vitamitn A spielt bei der Heilung von Hautgewebe und der Gesundheit des Immunsystems eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dem Pferd im Winter oder jeder anderen Zeit, in der das Pferd keine ausreichende tägliche Menge Grünzeug (Gras, Blätter oder relativ grünes Heu) zur Verfügung hat, zusätzlich Vitamin A zu geben.

• Dr. Ed Sheaffer, ein Naturheilkunde-Veterinär, erähnt, daß mit allen Pilzinfektionen, Pilz im Huf und "rain rot" (Infektion der Haut durch zuviel Nässe) eingeschlossen, ein Jodmangel verbunden ist. Eine Art, biologisch verfügbares Jod in die Ernährung Ihres Pferdes einzubeziehen ist die Gabe von Kelp oder anderem Seegras. Zusammen mit Jod enthalten Meerespflanzen Spurenelemente weil sie im Ozean wachsen. Pferde neigen dazu, an den ersten Tagen sehr viel davon zu fressen, um das Defizit an Mineralien auszugleichen; danach knabbern sie nur noch kleine Mengen, so wie sie es benötigen, etwa 1 Eßlöffel täglich.

• Es gibt noch viele andere Kräuter, die das Immunsystem ankurbeln. Ich empfehle, mit einem Sachverständigen für Kräuter zu sprechen, da Kräuter rund um die Welt variieren. Bei einigen muß man in Bezug auf die Dauer der Gabe aufpassen; zum Beispiel ist Echinacea ein starkes Mittel zum Aufbau des Immunsystems, das aber auch beginnt, Raubbau am Körper zu betreiben, wenn es mehr als eine Woche lang verabreicht wird. Es gibt viele "Unkräuter", die das Immunsystem unterstützen, wie Löwenzahn und Wegerich. Wenn es der Wiese, auf der Ihr Pferd frißt, an einer Vielfalt an Kräutern mangelt, finden Sie einen Platz mit verschiedenen Kräutern und lassen Sie Ihr Pferd dort an der Hand grasen.

• Wenn eine verbogene Zehenwand existiert verursacht dies ein Zusammenziehen der Trachten, und dadurch wird der Strahl zusammengedrückt, so daß eine mittlere Strahlfurche entsteht, die ein günstiger Lebensraum für Pilz ist. Setzten Sie die Zehe regelmäßig zurück, damit die Trachten sich weiten können.

• Pilz (Hefe) gedeiht sehr gut durch Zucker. Wenn Sie in einer Gegend leben, in der die Gräser viel Zucker enthalten, schauen Sie bei www.safergrass.org nach Vorschlägen. Streichen Sie "sweet feed" (Getreide mit Melasse) und eliminieren Sie, wenn möglich auch Getreide, dessen Stärke für Pilz ähnlich attraktiv wie Zucker ist. Lassen Sie Leckerlis weg, die Zucker und Mehl enthalten.

Wir halten Pferde unter anderem in Gegenden (z.B. die nordöstlichen oder nordwestlichen Ecken der USA, Großbrittanien), die konstant so feucht sind, daß die Pferde ständig mit Pilzinfektionen zu kämpfen haben. In den feuchtesten Zeiten in diesen Gegenden kann es wichtiger sein, die Pferde nachts aufzustallen, damit die Hufe einmal pro Tag trocknen können, als sie rund um die Uhr freilaufend auf der Wiese zu lassen.


"Hufrollensyndrom"

Der konventionelle Standpunkt der Veterinäre ist, daß das "Hufrollensyndrom" ein etwas mysteriöser Krankheitsvorgang ist, bei dem das Strahlbein von irgendetwas attakiert wird. Es wird angenommen, daß die Schmerzen von einer Krankheit im Strahlbein herrühren. Fakt ist, daß das Strahlbein keine schmerzleitenden Nerven besitzt und damit auch keinen Schmerz fühlen kann.

Die konventionelle Behandlung ist, dem Pferd möglichst hohen Laufkomfort zu verschaffen, indem ein "therapeutischer" Beschlag aufgebracht und irgendwann ein Nervenschnitt vorgenommen wird, damit das Pferd "so lange wie möglich" reitbar bleibt. Wenn die Schmerzkontrolle nicht mehr funktioniert wird das Pferd getötet. Es besteht keine Erwartung, den Huf tatsächlich zu heilen.

Der Barhuf-Standpunkt ist ungleich hoffnungsvoller. "Hufrollensyndrom" wird als ein einfaches mechanisches Problem betrachtet, das auch eine mechanische Lösung braucht: Wir bearbeiten den Huf nach den Vorgaben der natürlichen Hufform (Wildpferdehuf). Das Ziel ist, den Huf komplett zu heilen und ihn zu einer dauernden Gesundheit zurückzuverhelfen.

Im Gespräch mit Gene Ovnicek stellten sich scheinbar zwei Gründe für das "Hufrollensyndrom" heraus: 1. schmerzvolle Quetschung der innliegenden Gewebe aufgrund zu langer, zusammengezogener Trachten und 2. chronische Entzündung des impar ligament (das das Strahlbein in Position hält) aufgrund einer unkorrekten Hufform, die in einer Zehenlandung resultiert. (Mehr Diskussion darüber auf der Seite Bearbeitung.)


Wenn die Zehe aufgrund schlechter Bearbeitung sich vom Hufbein weg nach vorne gezogen hat tendiert der Huf zu einer Zehenlandung. Wenn wir die Zehe zurücksetzen und die Trachten kürzen ist der Huf in der Lage mit den Trachten zuerst auf dem Boden aufzutreffen und die Situation für das "impar ligament" nicht zu verschlimmern.


Dies ist ein Foto von Gene Ovnicek, das einen Huf mit ausgeprägter Zehenlandung zeigt, und bei dem das "Hufrollensyndrom" diagnostiziert wurde. Die Unterseite würde aussehen wie auf der linken Zeichnung weiter oben.
Ein anderer Huf, der ähnlich wie der obige bearbeitet wurde. Von hinten gesehen erkennen wir sehr lange Trachten mit engem Strahl; die Zehe hat sich nach vorne herausgezogen, und der Huf ist voll krümeligen, toten Sohlenmaterials.


Der Wildpferde-Trim, wie er auf der Seite Bearbeitung beschrieben wird, verändert die Hufbalance, so daß der Huf beginnen kann, eine Trachtenlandung auszuprägen. Schmerzen sind oft nach dem ersten Wildpferde-Trim erheblich reduziert; völlige Gesundheit stellt sich nach und nach über mehrere Monate hinweg ein, wenn die Hufe stetig mit den Trachten zuerst landen, und die Entzündung des "impar ligament" legt sich.


Gesunde Fohlenhufe

Fohlen werden mit perfekten kleinen Hüfchen geboren. Wenn Sie in ähnlichen Lebensumständen wie Wildpferde aufwachsen werden sich ihre Hufe und Beine ohne Probleme entwickeln. Die meisten Fohlen in Gefangenschaft jedoch leben in Umständen, die ganz anders sind als das, was die Hufe wirklich brauchen.

Es scheint daß die erste Stunde im Leben eines Fohlens kritisch für die Hufgesundheit ist. In der Wildnis führt die Stute das Fohlen schnell von der Geburtsstelle weg, weil Freßfeinde von der Nachgeburt und natürlich auch vom Fohlen angelockt werden. Also bekommen die weichen Fohlenhufe, die überwiegend aus rauhem Strahlmaterial mit wichtigen Nervenenden (die dem Hirn Informationen über die Position der Glieder geben) bestehen, etwa eine Stunde lang Bewegung auf hartem Untergrund bevor sie zum ersten Mal die Muttermilch trinken. Gene Ovnicek glaubt, daß diese erste Stunde ein "Fenster der Möglichkeiten" ist, das dem Huf den Start in ein Dasein mit korrekter Form und Funktion gibt.

Um gesunde Hufe entwickeln zu können sollten sich Fohlen überhaupt nicht auf weicher Einstreu aufhalten. Statt dessen sollten sie vom "Tag eins" an 10+ Meilen (15+ km) tägliche Bewegung auf hartem, unebenem Untergrund (kein Asphalt) bekommen. Dies könnte stattfinden indem sie beispielsweise der Mutter folgen, die sich zu ihrer eigenen Gesundheit und Hufpflege selber genauso viel auf demselben Untergrund bewegen sollte. Wenn Sie es entsprechend arrangieren könnten, sollten sich beide in ihrem rund-um-die-Uhr Auslauf viel bewegen - siehe Jaime Jacksons Buch Paddock Paradise. Wenn das Anlegen eines "Race Track" nicht in Frage kommt gibt es noch die Möglichkeit, die Stute zu reiten und das Fohlen als Handpferd mitzunehmen.

Fohlenhufe sind bei der Geburt nahezu zylindrisch. Es braucht viel Bodengegendruck auf hartem Untergrund (wofür Pferde geschaffen sind), damit sich die Hufe in die stoßdämpfende Kegelform der erwachsenen Pferde spreizen können. Auf weichem Untergrund, und speziell auf Einstreu, sinken die Hufe einfach ein, ohne sich zu spreizen. Viele Fohlen entwickeln bald Hufe, die sich zusammenziehen, und bei denen die Basis sogar schmaler als der Kronrand ist - die Hufwände befinden sich "innerhalb der Senkrechten". (Siehe Fotogalerie 2, #10 ein Fohlen und #15 einen erwachsenen Huf "innerhalb der Senkrechten".). Dies ist extrem schwer zu korrigieren.

Wildpferde-Fohlen laufen mit der Herde auf hartem, oft steinigem Untergrund. Wildpferde bewegen sich am Tag mehr als 20 Meilen (30 km), um Futter und Wasser zu finden. Fohlen sind "frühreif" jung, das heißt sie werden mit der Fähigkeit geboren, sofort nach der Geburt der Herde zu folgen (anders als Menschen, Katzen, Kängurus etc., die ihren Nachwuchs herumtragen oder vor Freßfeinden verstecken müssen).

Die Ausrichtung der Beinknochen hängt von ausreichender Bewegung auf festem Untergrund ab. Die Fesseln stehen bei der Geburt fast senkrecht. Sie brauchen viel Bewegung, so daß die Fesselknochen sich in die harmonischen Kurve ausrichten, die im Bein eine gute Stoßdämpfung ermöglicht.

Die Bänder und Sehnen im Bein, wie im gesamten Körper, können nur so stark werden wie das Maß an Arbeit, die sie jeden Tag verrichten müssen. Die widerstandsfähigsten Sehnen entstehen durch viel tägliche Bewegung auf hartem oder steinigem Boden. Ein Pferd, das auf diese Weise aufgezogen wurde, wird in der Lage sein, athletische Anforderungen im Pferdesport zu bewältigen, ohne dabei Schaden zu nehmen.

Dr. Strasser und Gene Ovnicek bemerkten beide, daß "Problembeine", mit denen manche Fohlen geboren werden, sich generell innerhalb von zwei Wochen auch ohne tierärztliche Hilfe korrekt ausrichten wenn das Fohlen genug Bewegung hat und nicht auf weichem Boden gehalten wird. Ein Fohlen auf der Farm meiner Freundin bekam so innerhalb einer Woche starke und gerade Beine.

Hier sehen Sie den rechten Vorderhuf eines 6 Wochen alten Fohlens. Es hat rund um die Uhr Auslauf, lebt aber auf dem weichen Boden, den wir hier in unserem Klima haben, daher nutzen sich die Hufe nicht sehr viel ab. Das "nach der Bearbeitung" kommt dem, wie die Hufe bei der Geburt aussahen, ziemlich nahe, obwohl das fedrige Gewebe, das den Strahl bedeckte, verschwunden ist.

Vor der Bearbeitung
Nach der Bearbeitung
Sohle, nach der Bearbeitung

Hier sehen Sie die Hufe eines Kaltblutfohlens, das eine Woche alt ist. Sie sind typisch ebenmäßig obwohl sie sehr groß sind.
 
Vorderhuf

Der grüne Pfeil weist auf die Überreste des fedrigen Gewebes, das den Strahl bei der Geburt bedeckt. Es enthält Rezeptoren, die dem Gehirn die momentane Position der Gliedmaße mitteilen.

Ein Fohlen muß sofort damit anfangen, sich auf festem Untergrund zu bewegen damit zwischen diesen Rezeptoren und dem Gehirn eine funktionierende Kommunikation hergestellt werden kann. Dies hilft den Hufen, sich zu entwickeln und stellt sicher, daß das Pferd sich mit seinen Füßen verbunden f&uumhl;lt.

Hinterhuf

Sie können wieder das Gewebe sehen, das den Strahl umgibt; nun ist es durch eine Woche des Laufens zerfranst und reibt sich langsam ab.

Seitenansicht eines Hinterhufs

Ich habe drei Linien eingezeichnet. Sie zeigen die Wuchsrichtung der Hufwand an. Kein Teil des Hufs wächst gerade nach unten - die gesamte Hufkapsel wächst vorwärts. Speziell wollte ich hier zeigen, daß auch die Trachten vorwärts wachsen, so daß normales Trachtenwachstum nicht als "untergeschoben" bezeichnet werden kann.


Vorschläge für das Trimmen von Fohlenhufen

Was Sie hauptsächlich tun müssen ist dasselbe, was sie auch bei einem erwachsenen Pferd tun - kürzen Sie Tragrand und Trachten bis auf das Niveau der lebenden Sohle. Bei einem jungen Fohlen ist die Hufwand für eine "mustang roll" nicht dick genug; Sie können sie dennoch mit Sandpapier mittlerer Stärke etwas abrunden.

Sie haben drei Werkzeuge zur Auswahl: die feine Seite einer Hufraspel, ein Hufmesser (Top-Qualität wie auf der Seite Werkzeuge beschrieben, und sehr scharf damit gute Ergebnisse erzielt werden), und/oder einen mit Sandpapier bezogenen Holzklotz. Sie benötigen mit der feinen Seite der Raspel nur einige Striche bei der Bearbeitung der Fohlenhufe. Das Trimmen der Hufe mit einem Hufmesser ist ähnlich wie bei Ziegenklauen: schälen Sie den Tragrand einfach bis auf den Level der Sohle ab. Falls Sie Bedenken haben, zuviel zu schneiden, ist Sandpapier hilfreich.

Bevor Sie die Hufe eines Fohlens trimmen können müssen Sie ihm beibringen, wie es auf drei Beinen die Balance halten kann, damit Sie zumindest kurze Phasen für die Bearbeitung zur Verfügung haben. (Bei einem sehr jungen Fohlen können Sie die Zeiten, in denen es liegt, für kurze Trims nutzen.). Ich schlage hierfür Clicker-Training vor (www.theclickercenter.com) weil es sehr speziell ist und das Pferd schnell lernt. Machen Sie ein "tock" Geräusch mit der Zungenspitze (anders als das "chick-chick" Geräusch, das "geh" bedeutet), als Markierung, wenn das Fohlen beginnt, zu tun, was Sie möchten, und kratzen Sie seinen Hals als sofortige Belohnung jedes Mal nach dem Clicken. Für Fohlen ist Kratzen besser als eine Belohnung in Form von Futter.

Als Alternative können Sie "natural horsemanship" Techniken nutzen. Fragen Sie mit einer leichten, stetigen Berührung, und lassen Sie sofort los wenn das Fohlen auch nur daran denkt in Ihrem Sinne zu reagieren - es könnte Anfangs nur eine Verlagerung des Gewichts sein; lassen Sie es einen Moment entspannen und nachdenken, dann fragen Sie wieder. Dies wird schnell das Verständnis dafür etablieren, was Sie wollen. Mit Ihrer eigenen Kraft die Hufe hochzuheben ist langfristig kontraproduktiv, vor allem je schwerer und kräftiger das Pferd wird. Es ist viel besser, das Fohlen herausfinden zu lassen was Sie möchten und es seine eigene Entscheidung treffen zu lassen, Ihnen zu helfen. Dies gibt dem Pferd einen guten Start für ein Leben, während dessen es sich in der Menschenwelt zurechtfinden muß.

Ich würde viele sehr kleine Sitzungen machen, verteilt über mehrere Tage oder Wochen. Helfen Sie dem Fohlen, sich beim Geben der Füße wohlzufülen, um ihm anschließend beim Balancieren auf drei Beinen für jeden Fuß behilflich zu sein. Sorgen Sie für eine stabile Stellung, in der das diagonale Bein das am weitesten entfernte ist, wenn Sie den zu bearbeitenden Huf in der Hand haben. Die Fohlen lernen schnell sich so zu positionieren wenn Sie es ihnen zeigen (einen Schritt vor oder zurück, damit der diagonale Fuß der am weitesten entfernte ist - das bedeutet, daß Sie dem Fohlen beibringen müssen, "Druck zu weichen" bevor Sie das "Huf-geben" beibringen). Es wird das diagonale Bein bald in eine gute Position bringen sobald Sie anfragen, ein Bein aufzuheben. Dann trimmen Sie ein wenig und lassen das Bein wieder los.

Setzen Sie den Fuß immer ab bevor das Fohlen ihn von selber zurückfordert, auch wenn Sie nicht beenden konnten, was Sie gerade tun wollten. Auf diese Weise geben Sie ihm das Gefühl, Ihnen erfolgreich zu helfen und dafür belohnt zu werden (sprich seinen Fuß zurückzubekommen). Es zeigt ihm, daß Sie eine vernünftige Person und ein guter Führer sind, und es wird umso mehr willens sein mit Ihnen zusammenzuarbeiten.

Eine gute Sache ist auch, TTEAM Kreise an jedem Bein zu praktizieren (Anleitung auf der Seite Vorbereitung und in den Büchern von Linda Tellington-Jones). Indem man kleine Kreise mit dem aufgehobenen Fuß beschreibt hilft man dem Fohlen, Hüft- und Schultermuskulatur zu entspannen - Sie werden fühlen wenn das Bein sich in Ihre Hand hinein entspannt. Fohlen mögen dieses Gefühl, und nach einigen Tagen der Übung bieten sie ihre Beine an, "Bitte dieses Bein auch behandeln!" Dann können Sie die TTEAM Kreise als Dankeschön benutzen, wenn das Fohlen Sie einen Huf kurzzeitig trimmen ließ.

Viele Fohlen scheinen es zu bevorzugen wenn Sie den Fuß lieber hoch und nah an ihrem Körper halten anstatt näher am Boden, meist die Präferenz erwachsener Pferde. Unter Zuhilfenahme der TTEAM Kreise künnen Sie dem Fohlen nach und nach zeigen, daß es sein Bein entspannen kann, und daß die tiefere Position für das Bein auch in Ordnung ist.

Wenn Sie zu längeren Trim-Sitzungen übergehen ist es ok, dem Fohlen etwas Heu anzubieten (aus Gründen der Balance in Brusthöhe), damit es etwas zum Kauen hat und weniger ungeduldig ist. Anfangs jedoch gilt: wenn Sie so lange arbeiten, daß das Fohlen Heu braucht, arbeiten Sie zu lange.

Ich möchte Sie ermutigen, mit dem Fußtraining anzufangen und nach und nach Sandpapier und Raspel auszuprobieren. Sie brauchen nicht alle Hufe auf einmal zu bearbeiten, nicht einmal einen ganzen Huf in einer Sitzung - es kann zunächst ein andauerndes Spiel sein, bei dem das Fohlen immer dann gekrault wird wenn es herausgefunden hat was Sie von ihm wollen. Die Sitzung endet dann, wenn es einen guten Versuch gemacht hat, wie etwa das Hochhalten des Beins für zwei Sekunden nachdem es schon eine Sekunde lang geklappt hat. Es gibt keinen Grund, "ernst zu werden", genießen Sie einfach den Unterricht - Fohlenhufe sind wichtig, aber das Maß an Bearbeitung ist so gering, daß es nicht sehr ausgiebig zu sein braucht.


Trainingsbeginn für Jungpferde

Pferdehufe werden weiter bis das Pferd mit etwa 5 Jahren sein Erwachsenengewicht erreicht hat. Mit zunehmendem Gewicht wird der Huf breiter. Das Hufbein erreicht seine Erwachsenengröße und -form mit 5 Jahren.

Wenn ein junges Pferd beschlagen wird, generell 3jährig bei Trainingsbeginn, schränkt dies das Hufwachstum ein. Das Hufbein kann nicht länger in seine korrekte Form wachsen weil die "Wand von Hufnägeln", die um den Rand des Eisens gesetzt wird, eine weitere Ausdehnung stören. Die Hufeisen beginnen auch, die Trachten zusammenzuziehen. Das Hufbein wächst in eine enge Form, und die Trachten biegen sich nach innen in Richtung Strahl.

Ich hoffe, daß Menschen, die Jungpferde aufziehen, sich gegen einen Beschlag entscheiden werden. Ein Pferd, das barhuf bleibt, wird vertrauensvoller sein, denn während es lernt, seine Arbeit zu tun, ist es in der Lage den Untergrund zu fühlen und zu wissen, wo seine Beine und Hufe sind. Ein Pferd, das barhuf aufgezogen wurde, ist anmutig. Seine Bewegungen sind wunderschön anzusehen. Ich glaube, daß wir merken werden, was wir bei unseren athletischen Freunden vermißt haben, wenn wir erwachsene, barhuf aufgezogene Pferde sehen können.


Hufschäden durch das Tragen des Reitergwichts?

Beim Reiten eines jeden Pferdes ist die Richtlinie, dem Pferd kein Gewicht aufzuerlegen, das 15% seines eigenen Körpergewichts überschreitet. Starke, breit gebaute Ponies scheinen problemlos mehr als dies tragen zu können. Wildpferde nehmen jeden Herbst als Vorbereitung auf den Winter 20% Gewicht zu. Trächtige Stuten tragen 15-20% mehr Gewicht.

Bei einem barhufigen Pferd verursachte das Reitergewicht eine leicht erhöhte Spreizung des Hufs. Das starke, dabei aber elastische Hufmaterial absorbiert die zusätzliche Erschütterung.

Wenn Sie darüber nachdenken ist es das beschlagene Pferd, das mehr Probleme mit dem Reitergewicht hat. Der Huf eines beschlagenen Pferdes dehnt sich nicht aus, daher verliert er 70-80% seiner Stoßdämpfungsfähigkeit. Statt dessen setzt sich die Erschütterung nach oben ins Bein fort und belastet die Gelenke übermäßig.

Pferde, die die Umstellung zum Barhuflaufen erfolgreich abgeschlossen haben, besitzen schöne, starke, widerstandsfähige Hufe, anders als alles, das wir zu sehen gewohnt sind, und sie tragen einen Reiter ohne Probleme über jede Art von rauhem Untergrund.


Gentechnisch veränderte Bestandteile im Pferdefutter

Hier einige grundsätzliche Informationen über gentechnisch veränderte Organismen (engl. GMO-Genetically Modified Organisms; auch Genetically Engineered (GE) crops) - als Hilfe, damit Sie überlegen können, was Sie Ihrem Pferd füttern möchten.

Die meisten gentechnisch veränderten Pflanzen werden von der Firma Monsanto hergestellt, einer der drei großen landwirtschaftlichen Firmen. Bis jetzt sind diese entwickelten Pflanzen weder nährstoffreicher noch widerstandsfähiger, entgegen der Aussage von Monsanto. Diese modifizierten Pflanzen wurden nur erfunden um große Mengen an appliziertem "Roundup Ready", einem von der Firma Monsanto vertriebenen Pestizid, zu überleben.

Etwa die Hälfte der Sojabohnen und Maispflanzen, die heute in den USA gepflanzt werden, sind schon gentechnisch verändert. (Siehe www.safe-food.org/-industry/crops.html.) Die gentechnisch veränderten Anteile sind nicht ausgewiesen, so können sie nicht bis an ihren Ursprungsort zurückverfolgt werden; daher enthalten Sojabohnen, Mais und andere wichtige Futtermittel, die wir kaufen, mit Sicherheit einen Anteil an gentechnisch verändertem Material.

Seeds of Deception von Jeffrey Smith bietet die besten Informationen über gentechnisch verändertes Getreide, die ich bisher gefunden habe. Er beschreibt ein duzend Aspekte des gentechnisch veränderten Getreides, die bisher nicht getestet wurden, oder über die die Firma Monsanto gelogen hat. Einige sind:

1. Fremde Gene werden nicht mit Präzision in einen anderen Organismus eingebracht. Genetisches Material wird im Labor mit einer Art "Schrotgewehr-Methode" in die Zellen gesprüht; es gibt nur eine minimale Kontrolle darüber, welche Gene eingeführt werden oder wo in der DNA des modfizierten Gens sie landen werden. Wenn man die lebenslangen unbekannten und komplexen Funktionen der Gene in einem Organismus zugrunde legt, können "Nebenwirkungen" (ungeplante und unerwartete Effekte) auftreten, dies ist auch schon vorgekommen. Bis 2004 gab es bei mindestens 20 Menschen, und wahrscheinlich vielen Nutztieren, extrem eigenartige fatale Resultate durch den Genuß von gentechnisch verändertem Getreide.

2. Im Gegensatz zu den Zusicherungen der Firma Monsanto scheinen die veränderten Gene sich leicht vom originalen Träger auf andere Organismen zu verbreiten. Beispielsweise nehmen Eingeweidebakterien die neuen Gene schon nach einmaliger Einnahme durch das Nutztier an. Es gibt keine Möglichkeit, uns und unsere Tiere vor ungeplanten Mutationen veränderter Gene von Krankheitsorganismen zu schützen.

3. Wenn einmal gentechnisch veränderte Pflanzen in einer Gegend gepflanzt wurden werden ihre Pollen (die auch gentechnisch verändertes Material enthalten) in die Nachbarfelder geblasen und befruchten dort. Farmer, die absichtlich keine gentechnisch veränderten Pflanzen züchten, ernten unabsichtlich gentechnisch veränderte Pflanzen, die sie eigentlich nie wollten; und Monsanto fordert darauf auch noch Tantiemen wegen des Copyrights. Ein couragierter kanadischer Farmer, Percy Schmeiser, hat gegen Monsanto in kanadischen Gerichten gekämpft, mit vielen Rückschlägen durch big-business orientierte Richtern.

Basierend auf diesen und anderen haarsträubenden Problemen, die in Seeds of Deception erwähnt werden, empfehle ich sehr, daß Menschen sämtliche Mais- und Sojabohnenprodukte und Derivate (z.B. Maissyrup) von unserer Lebensmittelliste und der unserer Pferde streichen. Sogar Biomais und -sojabohnen, die nicht verändert sein sollen, sind vermutlich schon bis zu 15% verseucht mit gentechnisch veränderten Pollen, die von nahen Feldern herübergeweht sind. Speziell Babies und Kleinkinder sollten vor gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln geschützt werden weil ihre DNA aktiv ihr Wachstum bestimmt.

Milchfarmer haben bemerkt, daß ihre Kühe bei Angebot von Genmais und normalem Mais letzteren wählen und den Genmais liegenlassen. Nur Kühe, die keine andere Wahl haben, fressen den Genmais wenn sie hungrig genug sind.

Da es schwer ist, organisch aufgezogenes Tierfutter zu finden, ist dies ein anderer guter Grund, die Pferdefütterung überwiegend auf gutes Heu zu beschränken, mit einer minimalen zusätzlichen Gabe von Protein (dies wird wird vom Körper zur täglichen "Instandhaltung" und Zellreparation benötigt).

Es wäre gut wenn immer mehr von uns anfingen, im Futterhandel nach organisch angebautem oder nicht gentechnisch verändertem Getreide zu fragen. Einige Farmer sind bereits wegen des neuen Kaufverhaltens zu nicht gentechnisch verändertem Getreide zurückgekehrt. Wir können sie in ihrer Weigerung unterstützen, gentechnisch verändertes Getreide anzubauen.


Hufbearbeitung bei Mulis und Eseln

Es gibt in Pete Ramey's Buch Making Natural Hoof Care Work for You zwei Fotos "after trim". Auch sind mehrere Seiten über Esel in Jaime Jackson's Horse Owners Guide to Natural Hoof Care sowie ein Bild eines Wildeselhufs zu finden. Beider Bücher sind erhältlich bei www.star-ridge.com, Tel. 1-870-743-4603.

Hier eine Webseite mit einer Zeichnung und einem Foto eines gut bearbeiteten Eselhufs: http://home.vicnet.net.au/%7Edonkey/trimmedhoof.htm

Als Beführworterin des Wildpferde-Trims währe ich mit Punkt #6 auf der Seite nicht einverstanden: "Hufwand und Sohle [sollten] waagerecht von Seite zu Seite und von den Trachten zur Zehe geraspelt werden." Pferde gehen sehr fühlig wenn wir die Sohle beraspeln; Esel zeigen u.U. keine Fühligkeit, die von einer bearbeiteten Sohle herrühren, aber ich würde trotzdem zögern, die harte, lebenden Sohle zu bearbeiten. Ich würde bevorzugen, jegliches krümelige Zerfallshorn von der Sohle abzukratzen und die Hufwand nur bis auf Sohlenniveau zu kürzen, wie wir es auch bei Pferden tun.

Esel- und Mulihuf sind dem Pferdehuf sehr ähnlich, außer, daß der Strahl weiter hinten hinter der Hufwand liegt, und daß der gesamte Huf länger und schmaler und manchmal sogar zwischen im Bereich der Seitenwände nach innen gedrückt ist. Der Huf hat deshalb diese Form, weil der Esel ein Tier des trocken-steinigen Terrains ist und diese Hufform ihm auf diesem Untergrund den besten Halt gibt.

Die Prinzipien für die Bearbeitung für einen Eselhuf sind dieselben wie die für einen Pferdehuf. Kratzen Sie sämtliches krümelige Zerfallshorn von der Sohle ab (es könnte eine ganze Menge sein wenn die letzte Bearbeitung schon eine Weile zurückliegt), bis Sie die lebende Sohle erreichen. Dann kürzen Sie die Hufwand, Trachten inclusive, bis auf Sohlenniveau.

Meiner Erfahrung nach muß nur der Zehenbereich mit einer "mustang roll" versehen werden, aber Sie können damit experimentieren, wie weit Sie diese zurück in Richtung der Trachten führen können. Die Hufe werden sich auf steinigem Untergrund wahrscheinlich selbst berunden - in meiner Gegend sind die Böden sehr weich, und das sind für Eselhufe schwierige Bedingungen. Wenn Sie (oder Ihr Esel selber) keine "mustang roll" anbringen fängt die Zehe sehr leicht an, sich vorwärts zu verbiegen und bekommt eine nach oben gerollte Form.

Weil der Huf klein und schmal wie ein Ponyhuf ist wird er aufrechter "aussehen" wenn die Hufwand auf Sohlenniveau gekürzt wird. Grund: Das Hufbein aller Equiden hat dieselbe Höhe, spreizt sich aber breiter aus bei einem größeren, schwereren Tier. Also sind die Ballen bei einem Pferd ungefähr gleich hoch wie bei einem Pferd, und dies läßt den Huf insgesamt aufrechter erscheinen. Kürzen Sie die Wand auf Sohlenniveau, und alles wird korrekt sein.

Die Eckstreben schrägen sich ganz bis hinunter in die tiefe Wölbung der Sohle, also kürzen Sie alles, was über die aktuelle Sohlenhöhe hinausragt. Falls Sie die Trachten sehr gekürzt haben kürzen Sie die Eckstreben so, daß sie etwas unter der Tragrandhöhe liegen (und somit keinen Bodenkontakt haben).

Wenn der Huf überlang war benötigt der Strahl möglicherweise etwas Säuberung. Schneiden Sie alles weg, was faulig, verpilzt oder sonst krank aussieht, und daüber hinaus alle losen Fetzen.

Der Strahl wird viel besser aussehen wenn die Trachten kurz genug sind weil er dann Stimulation vom Untergrund bekommt. Bei feuchtem Wetter/Lebensraum bekommen Esel Pilz wie ein Pferd, und die Hufe sollten dann mit Borax (siehe oben, Pilzinfektionen) mehrmals innerhalb einer oder zwei Wochen eingeweicht werden. Dann kann der Strahl wieder frisch und gesund nachwachsen. Ein "glücklicher" Strahl ist wichtig weil er Rezeptoren (die dem Gehirn sagen "wo diese oder jene Gliedmaße sich befindet") enthält, die dem Esel mitteilen wann der Huf den Boden berührt hat, was er braucht um auf unebenem Terrain sicher laufen zu können.

In Neuengland, wo ich für eine Weile lebte, ist der Untergrund weich und feucht, aber es gibt meilenlange alte, unebene Steinwände - die "Zäune" der weißen Siedler bevor Draht erfunden wurde. Ich empfahl einigen Eselbesitzern, ihre Zäune hinter die Steinmauern zu verlegen und damit den Eseln etwas Steiniges zum Klettern zu geben. Falls Sie keine Steinmauern haben bin ich sicher, daß Esel, die auf weichem Boden leben, sich über einen großen Stein- oder Kieshaufen in ihrem Paddock freuen würden, und es wäre für ihre Hufe großartig.

Die hauptsächliche Herausforderung bei der Bearbeitung von Eselhufen ist nicht die Bearbeitung selber, aber die Tatsache, daß viele nicht genug Bodenarbeit genossen haben, um ihre Hufe sicher aufheben zu lassen. Etwas Zeit, investiert in "natural horsemanship" mit einem Esel, wird sehr dabei helfen, sein Vertrauen und seine Bereitschaft zur Mitarbeit zu gewinnen und dadurch die Hufbearbeitung zu erleichtern.

Esel sind sehr überlebensorientiert, auf eine geringfügig andere Art als Pferde. Falls sie einen mehr oder weniger wilden Lebesstil hatten oder nie gearbeitet haben ist es für sie eine Riesensache, Ihnen ihre Hufe zu geben - die Beine/Hufe ermöglichen im Notfall die Flucht. Seinen Sie respektvoll und erkennen Sie, daß die Esel nicht stur sind, es ist wirklich beängstigend für sie. Zeigen Sie ihnen klar und höflich, daß "ich Dir nichts Böses antun möchte und mein Vorgehen Sinn macht". Besonders wichtig: lassen Sie den aufgebauten Druck sofort nach wenn der Esel auch nur im Entferntesten daran denkt, Ihrem Wunsch zu entsprechen. Esel lernen sehr schnell wenn Sie klar und präzise darin sind, den aufgebauten Druck aufzugeben.

Ich habe nie mit Eseln gelebt, aber mir wurde erzählt, daß sie sehr hilfsbereit sind und es lieben, einen "guten Anführer" zu haben, wenn sie einmal entschieden haben, daß Sie freundlich und gütig, sensibel und ehrlich sind.


"Klumpfuß" (Bockhuf)

Was ich nach Gesprächen mit dem Schmied Gene Ovnicek unter einem Bockhuf verstehe:

Es gibt zwei Arten:

1. Den "menschen-gemachten", der enstand, weil das Fohlen entweder keine Hufbearbeitung erfuhr oder seine Hufe nicht zeitig genug bearbeitet wurden, damit die Trachten kurz blieben; oder, weil bei einem erwachsenen Pferd der Schmied an einem Huf die Trachten immer etwas länger gelassen hatte, ohne es zu merken, und als er endlich den Unterschied sah, einfach sagte, daß "der Huf eben ein Bockhuf ist und er es nicht ändern kann".

Wir können einen menschen-gemachten Bockhuf daran erkennen, daß die Trachten oft zusammengezogen sind und speziell die Eckstreben gekrümmt sind und sich meist über die Sohle gelegt haben.

Diese Art Bockhuf kann relativ leicht in eine normale Form zurückgeführt werden, indem man in den Trachtenecken das Zerfallshorn auskratzt und die Trachten anschließend auf das Niveau der Sohle kürzt. Wenn die Trachten sich auf Bodenhöhe befinden kann man oft sehen daß die Zehe nach vorne verbogen ist - dies ist bei hohen Trachten schlecht zu sehen. Wenn die Zehe zu lang ist setzen Sie sie mit einem vertikalen Schnitt oder einer "mustang roll" zurück und/oder bringen Sie einen "toe rocker" an (siehe Seite Bearbeitung). Dies gestattet der Hufkapsel, eine bessere Form anzunehmen, und die einwärts gedrehten Eckstreben werden von selber gerade.

2. Ein "wahrer" Bockhuf entwickelt lange Trachten als Kompensation infolge irgendeiner Verletzung, oft eine Verletzung des weichen Gewebes in der Schulter. Wenn die Bewegungsfreiheit des Beins durch eine alte Verletzung eingeschränkt ist "bevorzugt" der Pferdekörper offensichtlich, daß das betroffenen Bein dieselbe Schrittlänge wie das andere Bein hat, anstelle eines perfekten Hufs. So bildet der Huf längere Trachten damit das Bein genauso ausgreifen kann wie das gesunde - obwohl der Huf mit den längeren Trachten potentiell weniger gesund ist.

Dieser "Kompensationstyp" des Bockhufs hat eine starke Trachtenstruktur mit aufrechten, geraden Eckstreben - die Trachten sehen wie eine Festung aus. Die Sohle verdickt sich im Trachtenbereich auf eine Höhe, die für das Pferd funktioniert.

Diese Art Bockhuf sollte für die Arbeit, die er für das Pferd leistet, respektiert werden. Versuchen Sie nicht, ihn über das normale Maß hinaus (Hufwand wird in den Trachtenecken zu lang) zu kürzen.

Es kann nützlich sein eine regelmäßige Massage für das Pferd anzuberaumen, mit speziellem Schwerpunkt auf der Schulter über dem Bockhuf-Bein. Wenn die Weichteilverletzung sich lösen und dem Bein mehr Bewegungsfreiheit verschaffen kann, dann wird der Huf Ihnen "sagen" wenn Sie die Trachten kürzen können, indem die Sohle sich immer mehr zurückzieht. Sie können der Sohlenhöhe dann folgen wohin immer das Pferd die Trachtenhöhe haben möchte.

Ich bekam meinen Wallach mit einem Bock- und einem flachen Huf - letzteren belastete er so viel wie möglich weil der Bockhuf im Trachtenbereich schmerzte. Im ersten Jahr entwickelten seine Huf eine fast identische Form, während ich versuchte herauszufinden, wie ich sie bearbeiten wollte. Der Bockhuf wurde flacher und kürzer in den Trachten, der platte Huf wurde etwas höher und enger. Ich wußte nicht, daß sowas möglich war, ich bearbeitete die Hufe nur so wie sie es scheinbar brauchten, und sie entwickelten eine ähnlich Form ohne spezielle Maßnahmen meinerseits. Als dies einmal etabliert war konnte der Wallach beim Fressen, Ausruhen etc. geschlossen stehen.

Wenn ein Bockhuf Wandverbiegungen aufweist (oft im unteren Bereich) entfernen Sie diese mit einem senkrechten Schnitt (oder raspeln Sie sie weg um die Wand im unteren Bereich dem oberen Abschnitt anzugleichen, wenn es nur eine punktuelle Verbiegung ist). Gene Ovnicek erwähnt, daß ein Bockhuf oft eine nach vorne herausgezogene Zehe hat; ein "toe rocker" wird die Zehe zurücksetzen und den Abrollpunkt an die richtige Stelle bringen, so daß eine Trachtenlandung des Hufs möglich ist. (Siehe Seite Bearbeitung.)


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