Ich möchte etwas detaillierter auf die Mustang Roll eingehen. Sie ist eines dieser feinen Details, die etwas mehr Erklärung bedürfen weil sie ein solch wichtiger Bestandteil einer guten Barhufbearbeitung ist.

Mustang Rollen variieren von Huf zu Huf. Je dicker die Hufwand desto breiter oder größer sieht die Mustang Roll aus.

Ich hoffe diese Bilder machen klar was ich mit einer "großen Rolle"meine. Der Huf auf dem ersten Bild hat eine scharfe oder kleine Roll weil die Wand so dünn ist. Der Huf auf dem letzten Bild zeigt eine dicke Wand und daher auch eine breite Rolle.

Hier sehen Sie einige Beispiele für gute Mustang Rollen.

Das erste ist ein Welshpony mit guten dicken Hufwänden, daher die große Mustang Roll.

Als nächstes sehen wir einen Wallach, dem gerade die Eisen abgenommen wurden. Seine Hufe haben dünne Wände, so daß ich nicht viel Raum für eine Mustang Roll habe. Deshalb sieht die Roll kleiner und schärfer aus als an dem vorhergehenden Huf.

Auf dem letzten Foto ist auch ein Pferd mit guten Hufen zu sehen. Die Mustang Roll ist groß (oder reicht höher an der Hufwand hinauf).

Die Mustang Roll erstreckt sich um den gesamten Huf herum. Ich habe diese Bilder mit dazugenommen um zu zeigen, daß die Seiten genauso berundet wurden wie der vordere Bereich.

Eine korrekt ausgeführte Mustang Roll wird die Hebelkräfte minimieren, die die Hufwände vom Hufbein wegziehen. Aus diesem Grunde ist die Mustang Roll so wichtig! Eine gute Mustang Roll ermöglicht dem Huf, mit der Heilung zu beginnen weil er nicht mehr auseinandergezogen wird.

Wenn die Mustang Rolle verschwunden ist oder schärfer geworden ist sehe ich dies als Indikation, daß der Huf getrimmt werden muß. Ich möchte gerne Anzeichen der Mustang Roll noch Wochen nach dem letzten Trim sehen. Das sagt mir, daß ich den Huf angemessen berundet habe und/oder daß die Wände gesünder und dicker geworden sind. Bei Pferden, die dünne Wände haben, müssen die Hufe öfter "aufgefrischt" bekommen.

Der Huf links hat eine scharf aussehende Kante und sollte seine Mustang Roll aufgefrischt bekommen. Der Huf rechts ist immer noch in gutem Zustand.

Wenn ich die Wände berunde möchte ich nicht, daß der äußere Teil der Wand Gewicht trägt. Ich lege normalerweise einen kleinen Teil der inneren (unpigmentierten) Hufwand rund um den Huf frei. Sehen Sie sich die nachher - Bilder genau an, auf den meisten werden Sie einen kleinen Teil weiße Wand ganz unten am Huf sehen.

Mit einem Blick auf den unteren Teil des Hufs ist erkennbar, daß er kaum getrimmt werden muß. Von außen gesehen hat er enorm davon profitiert, daß die Wände wieder berundet wurden. Das Pferd lief nach diesem leichten Auffrischungstrim viel besser als vorher.

Das Pferd lief recht gut bevor ich seine Hufe bearbeitete, aber hinterher zeigte es eine Trachtenlandung, und sein Schritt war viel raumgreifender.

Sohlenseitig ist zu sehen, daß der Huf in gutem Zustand war. Die Wände befanden sich fast am ganzen Huf auf Höhe der lebenden Sohle, und die Trachten waren nicht sehr hoch. Ich habe an der Unterseite des Hufs kaum etwas bearbeitet. Ich säuberte nur die Trachten ein wenig und rundete sie ab.

Wie ich vorher schon sagte, das Pferd schien nach dem Trim besser zu laufen. Ich merke, daß Pferd glücklicher sind wenn ich die Verbiegungen frühzeitig bearbeite. Das ist alles, was ich bei diesem Trim getan habe. Die Wände begannen, sich ganz leicht zu verbiegen, und bevor dies zum Problem wurde konnte dies durch das Auffrischen der Mustang Roll beseitigt werden.